rastlos - Reiseberichte aus aller Welt! Reisebericht Thailand 2008 

Koh Tan


Wir hatten Koh Tan bereits mehrmals besucht [Koh Tan 2005, Koh Tan 2003] und hofften nun dass alles beim alten geblieben ist.

Der Besitzer des Coral Beach Bungalows auf Koh Tan war auch zufällig gerade am Anlegesteg der Longtail Boote und erkannte uns sofort. Es war ein fröhliches Wiedersehen und wir konnten es kaum erwarten drüben anzukommen. Auch dort gab es einen fröhlichen Empfang und wir waren sehr glücklich wieder hier zu sein. Alles ist so wie vor 2 Jahren - die Bungalows stehen noch und sind sauber und einsam wie damals. Keine anderen Gäste da - wunderbar. Wir mieteten uns erstmal für 4 Tage ein und bezahlten 500 Bath/Nacht.



Als wir ziemlich hungrig die Speisekarte öffneten die nächste Überraschung - unser Thailand 2005 Reisebericht steckte ausgedruckt hinten in der Karte - wie witzig und klein die Welt doch ist...

Abends setzten wir uns zu der Familie im hinteren Bereich des Grundstücks und unterhielten uns soweit möglich was alles so passiert ist. Die Einwohnerzahl der Insel ist inzwischen auf unter 50 Personen zusammengeschrumpft. Und die hälfte davon wird durch den Coral Beach Bungalow direkt und indirekt beschäftigt - vor allem auf den neu angelegten Gummibaum Plantagen. Es sollte inzwischen sogar die ersten 2 Motorräder auf der Insel geben - bisher gab es so was nicht hier. Den Kindern geht's gut - beide sind bei den Großeltern in Surat Thani und gehen dort zur Schule.


20.01.2008:
Frühsport - zum Koh Tan Village Bungalow gelaufen der anderen Hüttensiedlung am selben Strand ca. 1km entfernt. Leider war niemand da und es gab auch nichts zuessen. Den Rest des Tages Buch gelesen und versucht den angeschwemmten Seetang vom Strand wegzuräumen. Schinderei bei den ganzen Sand Fliegen und Insekten. Abends wieder gequatscht und weitere Infos eingeholt - ich wollte wissen wie es so darum steht Land hier zu kaufen. Der Familie gehörten nun bereits 80 Rai auf der Insel und es wurde kräftig dazugekauft bei einer geschätzten Gesamtfläche der Insel von 3500 Rai - noch viel Arbeit alles aufzukaufen. Der Grundstückspreis für die fast unbewohnte Insel ist inzwischen auf 3 Mio Bath / Rai gestiegen - für ein Sand-Strandstück. Ein Engländer hat sich wohl auch bereits ein Stück gekauft hier - aber leben tut er weiterhin in London.


Wir wurden noch einige Dinge gezeigt die ich leider nicht weiterzeigen und Sagen darf - aber gut zu wissen was es hier alles gibt :).

21.01.2008:
Frühstück - ab jetzt anders: ich konnte keine Pancakes mehr sehen daher ab jetzt nur noch American Toast (gebratener Toast mit Eiern, Zwiebeln und Tomaten). Morgens mit dem Tracktor den aufgeschichteten Seetang weggekarrt - in die Berge auf die Plantagen.


Dort wurden uns ausgiebig die Grundstücke und Plantagen gezeigt. Ebenso einige Pläne erläutet wo er später Hütten gebaut werden könnten - mit einer herrlichen Aussicht auf Koh Matsum der Nachbarinsel.

Mit dem Süßwasser wird es keine Probleme geben - Ko Tan ist groß genug um in der Regenzeit genug Grundwasser selber zu generieren was man dann nur Hochpumpen muss. Weil ich alles so genau erfragte hier auch gleich mal die Umsatzberechnung der Gummibaum (Rubber) Plantagen: 1000 ausgewachsene Gummibäume produzieren in einer guten Nacht ca. 30 Liter Saft auf ca. 2 Rai Grundfläche (3200 qm). Und zwar in der Regenzeit - wenn es genug Regen gab. Abends/ Nachts wird der Stamm geritzt und mit Bechern versehen in denen der Saft aufgefangen wird dies dauert ca. 8h. Morgens bei Sonnenaufgang werden die Becher dann eingesammelt. Für die besagten 1000 Bäume sind damit 2 Arbeiter vollauf beschäftigt. Danach wird der Saft mit Wasser gemischt und Enzyme oder so was dazugegeben. Innerhalb von ca. 2 Stunden werden damit dann ca. 20 Becher gefüllt und diese sich relativ schnell (10Minuten) verfestigende Masse platt gewalzt. Das ist eine Menge Handarbeit und am Ende gegen Mittag bleiben 20 Roh-Gummi Matten übrig. Diese werden nun über die nächsten 5 Tage getrocknet und dann verkauft. Eine Matte wiegt meist ca. 1,2 kg. Pro Kilogramm erhält man vom Großhändler (auf der Nachbarinsel Koh Samui bzw. am Festland bei Surat Thani) 80 Bath. Wenn man das mal allein auf die Arbeitskräfte umlegen würde, könnten beiden Arbeiter je maximal 1000 Bath (20Euro) pro Tag verdienen. Aber selbstverständlich muss man die auch bezahlen wenn mal nicht soviel zu tun ist wenn es nicht genug geregnet hat, man muss die Enzyme kaufen, die Gummi-Matten zum Großhänder schaffen, Land kaufen, 7 Jahre warten bis die Bäume erstmal Erwachsen sind, Arbeitsgeräte und weitere Verbrauchsmaterialen beschaffen sowie den beiden Arbeitern eine Unterkunft zur Verfügung stellen. Letztendlich würde es mich wundern wenn ein Arbeiter mehr als 5 Euro / Tag verdient - für sehr harte Arbeit!


Nach der Besichtigung der bestehenden Gummibaum Plantage und der im Aufbau begriffenen 2. Farm mit ca. 3000 weiteren Gummibäumen (4 Jahre alt) fuhren wir noch einige weitere Ländereine der Insel ab um schließlich wieder gegen 11:00 zurück am Bungalow anzukommen. Wir erfuhren das der erste Bungalow 1997 hier gebaut und geöffnet wurde als die Insel noch von mehr als 1000 Menschen bewohnt wurde. Im Vergleich zu den 50 noch heute hier lebenden wirklich viel. Wir warteten eine ganze weile bis sich 13 Uhr die Möglichkeit ergab mit einigen japanischen Touristen zusammen nach Ko Samui überzusetzen. Während der Wartezeit lerne ich einen 50 jährigen Slovaken kennen der als Lebenskünstler überall mal ist und es sich in Thailand ordentlich "gut gehen" lässt. Man man man. Auf Ko Samui - mussten wir den Rückflug nach Bangkok am 30.01. buchen. für 3150 Bath / Person konnten wir die Discount Flüge ergattern die sehr früh starteten und daher so billig waren. Im anderen Reisebüro waren es ja 4400 Bath / Person gewesen. Eine Massage später erledigten wir noch einige Einkäufe und noch ein neues Buch kaufen "The Infinity Link" von Jeffrey A Carver.

17:00 gings zurück nach Ko Tan. Das Moped stellten wir wie immer in Thong Krut bei einem Imbiss unter.

Als es fast dunkel war brachen 3 der Jungs die vorübergehend dem Besitzer der Farm halfen zum Fischen mit den Seekajaks auf. Wir folgten ihnen ebenfalls mit einem Kajak und beobachten wie sie versuchten am Riff mit Netzen zu fischen. Ganz schön riskant - schließlich trieb einem die Strömung und Wellen dauern gegen die Riffs und das im Dunkeln.

22.01.2008:
Noch vor dem Frühstück - Frühsport. Wir entschlossen uns die andere Seite der Insel anzuschauen morgens ist es ja noch nicht so heiß.


Also versuchten wir den Pfad den wir vor 5 Jahren zuletzt genommen hatten zu benutzen. Im Vergleich zu damals war alles total zugewuchert und der Pfad kaum zu finden. Anscheinend wurde er nicht mehr genutzt. Auf der anderen Seite Koh Tans angekommen war der ehemals erbaute Steg durch die Mangroven total zerfallen. Nach wenigen Metern mussten wir umkehren - es fehlten einfach mehrere Meter die Holzplanken und durch den Mangroven Schlamm wollten wir nicht waten. Auch am Strand entlang ging wegen des Hohen Wasserstandes während dieser Jahreszeit nicht. Also den ganzen mistigen Weg zurück mit Umweg zurück um mal etwas Neues zu erkunden. Was wir fanden muss leider geheim bleiben… Fast zurück am Coral Reef Bungalow entschlossen wir uns die bisher unbekannte asphaltierte Straße der Insel bis zum Ende zu "erforschen" da es bisher ja keine Autos und auch nur seit neuestem 2 Motorräder auf der Insel gab wunderte es uns warum man hier vor Jahren so eine breite Straße angelegt hat - Regierungsgelder… Am Ende der Straße und noch einige hundert Meter weiter stellte ich fest das wir nun genau da waren wo der Holzsteg der durch den Mangrovenwald geführt hätte hier endete. Also konnte ich dennoch den Sunset Cove Bungalow besuchen.



Die Bungalows waren zwar geschlossen aber die Frau erinnerte sich an mich. Kurz geschwätzt und erfahren das sie gerade dabei waren die Bungalows wieder her zu richten (neue Innenwände und Matrazen). Wegen des hohen Wasserpegels war aktuell die Lage sowieso suboptimal - es gab keinen Strand und lauter Müll war angeschwemmt worden.
Auf dem Rückweg fotografierte ich noch ein paar der überall wachsenden Mimosen - antippen und die ganze Pflanze kam in Bewegung um die Blätter zu schließen. Hungrig das Frühstück und Mittag zugleich gegessen und den Rest des Tage las ich das neue Buch "The Infinity Link" von Jeffrey A Carver.

23.01.2008:
Wie immer wenn wir mal zu einem bestimmten Zeitpunkt die Insel verlassen wollten kam das Boot ewig nicht was uns rüberbringen sollte. Klar versuchen hier alle möglichst Benzin zu sparen und doppelte Wege zu vermeiden. Aber wir zahlen ja schließlich dafür und na ja. 13:00 konnten wir endlich rüber.

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