rastlos - Reiseberichte aus aller Welt! Reisebericht Thailand 2008 

Koh Jum / Ko Pu


Das Boot welches uns nach Ko Jum bringen sollte - fuhr zum Glück schnurstracks nach Krabi - ansonsten hätte ich angesichts der Massen an Leuten auf dem Boot alle Hoffnung verloren auf Koh Jum ein gemütliches Örtchen zu finden.

Auf dem Weg nach Krabi kam es an der Insel Koh Jum dicht vorbei - aber es hielt nicht an da es auf dieser Seite keinen Pier bzw. Hafen gab. Das Schiff wurde etwas langsamer und einige Longtailboote kamen vom Strand auf das Schiff zugeeilt. Da wir nicht wussten ob es noch eine 2. Chance gibt das große Boot Richtung Koh Jum zu verlassen - ließen wir uns vom erstbesten Longtailboot einladen. Glücklicherweise kamen wirklich nur eine Handvoll Leute auf die Idee nach Koh Jum überzusetzen, der Rest fuhr weiter nach Krabi. (Später bestätigte es sich, dass das Boot ca. 5km weiter erneut von einigen Longtail Booten angesteuert wird und man eine 2. Möglichkeit hätte nach Koh Jum überzusetzen - 100% drauf verlassen würde ich mich aber nicht).


Gegen 8:45 erreichten wir dann den Strand und checkten im erstbesten Bungalow namens "Andaman Beach Resort" ein 400 Bath/Nacht (Tel: 097241544). Es war dort sehr sauber und es gab keine Moskitos. Dafür war die Bungalow Siedlung eine der größten auf ganz Koh Jum sie hatte gut 30 Bungalows teilweise recht weit vom Strand entfernt (200m) und fast alle prall in der Sonne gelegen ohne Schatten.
Nach einem guten Frühstück liehen wir uns ein Moped (6h=150Bath, 24h=300 Bath) und erkundeten die Insel. Es gab nur eine Handgezeichnete Karte - da bisher anscheinend sich noch niemand die Mühe gemacht hat eine richtige Karte zu drucken.

Es gab im Prinzip nur eine Lange "Straße" also Beton / Schotter /Sand Piste welche die Insel wie ein Fragezeichen von oben nach unten durchzog. Die Insel war von ca. 1500 Menschen bewohnt und es gab weder Festnetz-Telefon (also auch kein Internet) noch Elektrizität. Sandstrand gab es nur an der West Küste (Sunset Side) dementsprechend waren auch dort die Bungalows verteilt. Vereinzelt musste man einige Kilometer von der "Straße" abzweigen und kleine Trampelpfade bis zum Strand nehmen. Mit dem Moped teilweise sehr riskant. Die Bungalows selbst scheinen dann nur per Boot Nachschub einzuholen. Am nördlichsten Ende der Straße konnte/musste man dann mit dem Moped am Strand entlangfahren um die Hütten zu erreichen. Das war echt spaßig und ging sogar besser als auf den Trampelpfaden. So fanden wir schließlich einen Bungalow namens "Sunset Beach Bungalow". Dort gefiel es uns gleich auf Anhieb.


Die Familie hatte nur 2 Hütten zu vermieten und die Frau (Namens Toy) kochte uns ein Lecker Mittagessen zu sehr fairen Preisen. Der Mann (Namens: Sen) lachte in einem fort und alles war super nett und freundlich. Wir reservierten für morgen einen der beiden Bungalows und vereinbarten dass uns morgen jemand mit einem Mopedtaxi im Andaman Bungalow um 10:00 abholen soll. Auf dem Rückweg entschieden wir uns die "Straße" bis zum Jum Village zu fahren und zu schauen was es dort so gibt und ob man weitere Inseln von dem dort liegenden Pier erreichen kann.


Es gab dort tatsächlich eine Infrastruktur mit einigen kleinen Läden, 2 Restaurants und einem Reisebüro und Mopedverleih. Es gab auch 2 kleine vorgelagerte Inseln aber angeblich keine Übernachtungsmöglichkeiten. Mit Zelt und Moskitonetz hätte man sich aber dort sicherlich für einen Tag hinbringen lassen können. Einen Abstecher zum südlichen Sandstrand offenbarte das auch hier der Tsunami von 2004 einige Existenzen vernichte hatte. Hinweisschilder auf der Straße zu Strandbars die es nicht mehr gab oder nur noch Ruinen waren. Einige wurden wieder aufgebaut aber es gab keine Gäste.


Kurz vorm Abendessen sagten wir den abgesprochenen Angelausflug ab - da wir den die nächsten Tage vom anderen Bungalow aus unternehmen wollten - wo es statt 800 Bath nur 550 Bath kosten sollte. Abendessen im Resort neben dem Andaman - und das erste mal "Massaman Gai" gegessen - ich war begeistert. Seit dem aß ich wenn möglich immer "Massaman Gai". Da ich nicht weis wie es wirklich gemacht wird - kann ich es nur als eine Art gelben/braunen Curry beschreiben mit Hähnchen Fleisch und einem unglaublich gutem Geschmack - ich vermute es ist indischen Ursprungs.

15.01.2008:
Unsere Klammoten die wir gestern zum waschen gegeben hatte waren zwar noch nicht 100% trocken - wir haben sie aber dennoch abgenommen - schließlich wollten wir 10:00 los. Während des Frühstückst kamen dann auch schon die nächsten Touristen vom 9:00 Uhr Schiff.


Und was wirgestern nicht bemerkten es warteten 2 Taxifahrer auf Ihren Mopeds auf Gäste. Wir hätten also gestern bereits kurz nach Ankunft mit dem Moped Taxi losgekonnt - hatten wir gewusst wohin. Gegen 10:00 kam dann ein Taxifahrer ziemlich zielstrebig auf uns zu und wir dachten es wäre unser Fahrer zum "Sunset Beach Bungalow". Ich zeigte ihm noch mal wo wir hinwollten auf der Karte - 200 Bath und alles klar. Während der Fahr kam uns dann ein anderes Moped entgegen und es stellte sich heraus das der andere tatsächlich uns abholen wollte - kurze Diskussion bedanken und umsteigen. Tja dann noch den 500m Strandabschnitt zum Sunset Beach Bungalow laufen und da waren wir - im Paradies! Das war es wirklich.

Hier waren wir kleine Könige und konnten uns den ganzen Tag verwöhnen lassen. Die Hütte (350 Bath) war sehr geräumig, löchrig, nicht 100% sauber und auf jeden Fall nicht Moskito sicher. Aber das alles war uns egal - hatten ja eigenes Moskitonetz dabei. Es gab keinen Schlüssel zum abschließen - war ja auch sonst niemand hier weit und breit.
Tagsüber habe ich eigentlich nur gelesen das "Grenzfort Maritza" kam mir am Ende sehr bekannt vor - ich hatte es bereits vor gut 10 Jahren mal gelesen es aber bereits fast wieder vergessen. Nun knöpfte ich mir das "Pushing Ice" von Alastair Reynolds vor. Ein wirklich spanneder Scince Fiction Roman mit der Pressekritik "Even hard science fiction doesn't comes harder"!
Am Nachmittag war ich mal eine Stunde schnorcheln - im Bungalow gabs einige Brillen zum ausleihen. Es gab aber nicht wirklich ein Riff vorm Strand sondern nur einige bei Ebbe herausragende Feldbrocken. Unter diesen konnte man einige wenige Fische und Muscheln finden - da gibt's bessere Tauchreviere in Thailand.
Abends gingen wir dann mit einem privaten Fischerboot zu zweit raus zum fischen (550 Bath 3h inkl. Ausrüstung). Die beiden Bootsmänner hatten wirklich an alles gedacht! Es gab mehrere Angeln genug Köder und sogar Bier war an Bord als ich aus Spaß danach fragte. Zum Fischen fährt man am besten kurz vor Sonnenuntergang raus also so gegen 17:30 - 18:00. Wir fuhren gut 30 Minuten irgendwo hin und begegneten auch anderen Fischerbooten auf der Suche nach Fisch. Dann wurde eine Boje aus dem nichts herausgeangelt und das Boot festgemacht.


Eigentlich hasse ich ja Fisch und die Quälerei den Fisch vom Haken zu nehmen mag ich auch nicht. Dennoch machte es einen riesen Spass mit Tomomi um die Wette zu angeln. Die Angel mit gleich 4 Haken dran war deutlich im Vorteil und so konnten wir einen aufregenden Sonnenuntergang mit Bier, Zigarette und Angel genießen. Tomomi fotografierte ab und zu die Fänge. Klar die Fische war nicht riesengroß und einmal flutschte ein fetter Fugu Kugelfisch im letzten Moment von der Angel. Als es bereits finster war und Tomomi langsam Seekrank wurde vom ewigen auf und ab traten wir unter Gewitterwolken bei einsetzendem Regen den Rückweg an. Zurück im Bungalow briet Toy dann 2 der ca. 15 gefangenen Fische für Tomomi.


Danach schlenderten wir am Strand zur ca. 300m entfernten Nachbarsiedlung "Peace Bungalow" (insgesamt 3 Bungalows) und trafen dort 2 Japaner die wir heute tagsüber zufällig kennen gelernt hatten. Tomomi hatte dann Ihren Spaß nach 10 Tagen ohne Muttersprache freute sie sich endlich wieder japanisch sprechen zu können. Abend im Bungalow hörten wir wie Mäuse in den Wänden des Bungalows auf und ab liefen. Kurz mit der Taschenlampe gecheckt und siehe da die kleinen Nager waren als für die löchrigen Wände verantwortlich. Wir ließen uns aber davon nicht stören - unter dem Moskitonetz glaubt man sich ja relativ sicher.

16.01.2008:
Wir beschlossen noch mindestens einen weiteren Tag zu bleiben. Also den üblichen Shake, Pancake und Kaffe bestellt und ausspannen am Strand.

Tomomi gönnte sich eine Massage bei der anderen Nachbarsiedlung "Ko Pu Hat" ca. 300m weit weg für 300 Bath. Sen - der Hausherr zeigte mir wie groß der Tsunami war und das bei ihm glücklicherweise nichts verlustig ging, außer in der Küche welche bis zur Höhe der Steinmauer unter Wasser stand. Der Strom Generator wurde erst abends eingeschaltet oder wenn jemand einen Shake bestellte und der Mixer benötig wurde. Und Shakes bestellten wir ziemlich oft :).


Als es dunkel wurde kamen die beiden Fischermänner von gestern und ein umherziehender Gipsy fing an zu musizieren. Tomomi schleppte die beiden Japaner an und von Toy und Sen kamen noch einige Freunde. So waren wir eine lustige Gruppe und es wurde gesungen, getrunken und ge*zensiert*. Wenn ich mir so die Fotos ansehe habe ich die Stimmung glaube ich ziemlich gut eingefangen…



17.01.2008:
Wichtig heute früh lag etwas auf Tomomis Sandale - es war eine Maus - eine tote Maus. Wir waren schockiert. Sie wurde nicht vergiftet ist nicht irgendwo runter gefallen - nein sie hat gerade Kinder geboren und auf dem Schuh war es bequem - aber dabei ist sie verreckt. Die kleinen Babymäuse rannten dann noch nackig unterm Bett rum - die Armen.


Dennoch entschieden wir uns - noch ein Tag zu bleiben nachdem der Schock abgeklungen war. Und wieder den ganzen Tag relaxet am Strand abgehangen und gelesen - bis das Buch "Pushing Ice" von Alystair Reynolds fertig war. Aus langer weile dann ein Kanu geborgt (kostenfrei beim Nachbar Ko Pu Hat Bungalow). Damit sind wir dann Richtung Norden an der Küste entlang einen oder zwei Kilometer gepaddelt und abwechselnd schnorcheln. Es gab anfangs einige Quallen (jelly fish) aber weiter hinten konnte man ohne Angst schwimmen. Es gab hier deutlich mehr zu sehen als direkt am Strand - bei Sonnenschein wirklich ergiebiges Tauchrevier.
Zurück und lecker Essen von Toy. Wir erfuhren die Grundstückspreise 1 RAI = 1,5 Mio Bath - relativ günstig für ein Grundstück am Strand. Ich fragte Sen ob er plane noch weitere Bungalows zu bauen - Platz hatte er ja mit seinen 8 Rai. Aber er fragte wozu… er meint dass es zuviel Arbeit wäre sich um mehr als 4 Touristen zu kümmern. Da das Geld ausreicht und er auch keine Kinder hat die er versorgen muss will er erstmal keinen 3. Bungalow bauen.

Abends kamen wieder einige Bekannte und es wurde erneut gesungen und Ganja ge****. Als dann das Benzin für den Generator alle war, gingen alle an den Strand und dort wurde ein Lagerfeuer entfacht der Teppich ausgerollt und ein komplettes Hühnchen gegrillt.


18.01. 2008:
Um 7:30 hieß es aufstehen - die Nacht war kurz. Schnell ein Kaffee hinterwürgen gegen den Kater und Abschiedszeremonie von Toy und Sen - die Telefonnummer lautete Thailand: 0831825142 nur so zum merken.

Aufs Longtailboot steigen und zum großen Schiff nach Krabi (350 Bath) auf offener See umsteigen. Wir hatten vor eine weitere Insel zu erkunden und zwar irgendwas in der Nähe von Ko Libong / Koh Kradan - Sen hatte uns diese empfohlen. Der einzige Weg dahin führte über Krabi. (Merke: nicht Koh Lipe dort solls schlecht und runtergekommen sein)

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