rastlos - Reiseberichte aus aller Welt! Reisebericht China 2007 

Die Gräber der Ming-Dynastie und die Grosse Chinesische Mauer


Am nächsten Tag verlassen wir Peking mit dem Bus Richtung Norden. Ziel sind die Gräber der Ming-Dynastie und die Grosse Mauer.
Eine riesige Schildkröte steht am Anfang des Seelenweges, der zu den Ming-Gräbern führt, und es bringt angeblich Glück, ihr in der Nase herumzupulen. Insgesamt säumen 18 Seinfigurenpaare von Tieren, Fabelwesen und Menschen den Seelenweg. Wir besichtigen das Grab des 1424 verstorbenen Yongle-Kaisers. Der eigentliche Grabhügel ist zwar nicht zugänglich, aber vom Dach aus lässt sich ein schöner Blick auf die Landschaft genießen.

Und dann sind wir da: Die Grosse Mauer! Beinahe so imposant wie der Grosse Touristenansturm. Natürlich haben es die Chinesen auch nicht versäumt, an exponierter Foto-Position Olympia-Werbung zu platzieren. Wenn man Mauer jedoch ein wenig entlangläuft, entkommt man recht schnell den Touristen-Massen (nicht den Souvenier-Verkäufern, die lauern immer noch hinter jeder zweiten Zinne) und hat nun ein wenig Ruhe, die Schönheit dieses Bauwerkes zu bewundern.
Die Grosse Mauer erstreckt sich insgesamt über 6.000 Kilometer vom Pazifik bis tief hinein nach Zentralasien – wobei es DIE Mauer eigentlich nicht gibt. Über Tausend Jahre haben verschiedene Dynastien mit verschiedenen Konzepten an der Mauer gearbeitet, so dass Teilstücke parallel verlaufen, sich schneiden oder längst unter dem Sand der Wüste vergessen sind. Trotz der Imposanz der Mauer waren die Chinesen vor der Ankunft der Europäer wenig stolz auf dieses Bauwerk. Es wurde eher als Schande betrachtet, dass es das mächtige China nicht geschafft hat, auf militärischem oder diplomatischem Wege mit den mongolischen Barbaren fertig zu werden, und statt dessen diese mächtige Mauer bauen musste, die die Staatsfinanzen ziemlich ruiniert hat. Und genutzt hat es am Ende auch nichts. Im 13. Jahrhundert wurde China von den Mongolen unter Khubilai Khan erobert. So richtig bewährt hat sich das Konzept mit dem Mauer-Bauen also auch hier nicht.
Übrig geblieben ist ein beeindruckendes Bauwerk, das sich in einer malerischen Landschaft imposant die Bergrücken entlang windet.


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