rastlos - Reiseberichte aus aller Welt! Reisebericht Mexiko 2008 

Cholula de Rivadabia - Oaxaca


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28.09.2008
Um 7:00 standen wir auf und hatten alle miteinander kaum geschlafen. Die ganze Nacht durch knallte es in unregelmäßigen Abständen. Ob es Vogelschreck Explosionen waren oder Schüsse oder Fehlzündungen eines bekloppten Polizeiautos was immer im Kreis fuhr, wir haben es nicht herausgefunden. Das dies den ganzen Urlaub nachts ähnlich ablaufen sollte ahnten wir noch nicht. Dank des super Wetters und reichhaltigem Frühstückbuffets am Markt (200Peso/Person) war unsere miese laune zum Glück schnell verflogen. Das erste Münztelefonat nach Deutschland wurde vom Goldi getätigt - womit er uns natürlich ordentlich unter druck setzte. Denn wenn nun die anderen Freundinnen / Frauen untereinander erfuhren das Goldi so lieb war sich zu melden standen wir dumm da :). Noch ein paar Abschiedsfoto von Cholula de Rivadabia und dem dortigen Straßenmarkt und weiter gings Richtung Oaxaca.

Oaxaca

In Oaxaca angekommen suchten wir die Europcar Filiale auf um wegen der defekten Klimaanlage Rat zu holen. Nach 2h warten, Stadtspaziergang und kurzem Regenschauer durften wir in einem Dodge Nitro umpacken und weiterfahren. Super! Der Dodge war deutlich geräumiger und sehr neu sodass noch alles funktionierte und insbesondere die Federung war weit kompfortabler als im Jeep Liberty. Im Jeep hatten wir bis dahin ca 640km zurück gelegt. Inzwischen wars fast Abend und so richtig Lust die in der Nähe befindliche Tempel Anlage "Monte Alban" anzuschauen hatten wir nicht. Wir beschlossen so schnell wie möglich an die Pazifikküste zu fahren um dort einige Tage Urlaubsgefühl aufkommen zu lassen. Wir nahmen die Straße D175 Richtung Pazifik nach Puerto Angel. Kurz vor "San José del Pacifico" passierte dann das was wir bereits im Reiseführer gelesen hatten. Eigentlich sollte man laut Reiseführer die Straße D175 in der Dunkelheit meiden weil es dort angeblich öfters zu Raubüberfällen auf Touristen kommt. Klar das wir nun genau in der Dunkelheit ca. 20:00 dort in elender Kurvenfahrt an einer Straßensperre aufgehalten wurden. Es war unsere Erste Straßensperre in Mexiko. Umso überraschter waren wir. So richtig professionell sah das alles nicht aus. Auf der Straße blinkten Teile einer Christbaumbeleuchtung am Rand ein paar Sandsäcke und dazu 3-4 lieblos uniformierte Wegelagerer mit funzeligen Taschenlampen. Klar wir wurden rausgewunken mit unserem nagelneuen Dodge Nitro auf den Standstreifen. Zuerst wollen sie die Papiere kontrollieren die wir durch den 5mm Fensterspalt reichten. Als das nicht genug war reichte ich noch den Internationalen Führerschein und meinen Impfausweis nach. Auch das führte zu nichts. Es wurde versucht uns auf spanisch und englisch beizubringen das Auto zu verlassen. Wir weigerten uns und versuchten als dumme Deutsche (alleman) nicht zu verstehen (no comprende). Nach unsäglichem hin und her stimmten wir adhoc ab wer für Flucht im Auto ist und wer nicht. Marcus war ebenso wie ich dafür Goldi und El hatten keine Meinung. Also gab ich Gas. Gut das der Dodge eine Automatik hatte... im Nu waren wir im dunkeln verschwunden. Es dauerte einige Minuten bis wir die Situation verdaut hatten. Adrinalin pur. Das einige der grinsenden Uniformierten ein Maschinengewehr hatten - wußte ich nicht. Zum Glück wurden wir nicht verfolgt. Auf Nummer sicher fuhr ich recht zügig durch die Serpentinen und wir diskutieren heute noch ob es echte Armee war oder tatsächlich wie es den Anschein hatte "Zapatisten" die als Wegelagerer nur Schmiergeld erbeuten wollten. Später als wir im Bergland öfters Straßensperren erlebten kamen uns die Soldaten professioneller vor auch stand dort immer ein Hummer-Geländewagen bereit und es gab neben einen verbunkerten Kontrollposten auch ein Nagelband welcher im Fall der Fälle wie bei unser Flucht quer über die Straße gezogen werden konnte. Kurzum wir beglückwünschten uns, dass nichts passiert ist und gelobten zukünftig vorsichtiger zu sein.... bis zur nächsten Story kurz vor San Christobal. Bei San José del Pacifico übernachteten wir relativ hoch im Bergland. Es gab einige Herbergen und dort wo wir übernachteten gab es eine Holzhütte mit Kamin und super Aussicht.

Beim Abendessen im Imbiss um die Ecke wurde alles nochmal ausführlich besprochen und irgendwie kam Marcus und mir die Situation wie damals in Australien bei dem Buschfeuer vor, durch das wir gefahren sind. Im Nachhinein war es leichtsinnig aber wenn man schnell Entscheidungen treffen muss passiert sowas halt.

29.09.2008
Eine eisige Nacht lag hinter uns - gut das wir die Winterschlafsäcke dabei hatten. Wer glaubt schon in Mexiko bei Null Grad zu übernachten?. Klare saubere Luft - endlich das erste mal im Urlaub. Leider war auch diese Nacht zu kurz. Der Hüttengärtner musste unbedingt kurz nach der Dämmerung den Rasen mähen mit dem ohrenbetäubenden Benzintrimmer. Wie gesagt die Mexikaner haßen Ruhe!.
Ein zünftiges Hochlandfrühstück mit Eiern und Bohnenpaste sowie stinkenden Maisfladen und auf gings. Heute war der Pazifik dran. Marcus und Goldis Erkältung waren inzwischen fast abgeklungen dafür kündigte sich bei mir ein Schnupfen an. Es wurde wirklich Zeit endlich ins warme zu kommen. Ca. 6 Stunden dauerte die Fahrt zur Küste - geschätzte 120km... Die Strecke bestand einfach nur aus Kurven rechts links hoch runter bremsen beschleunigen. Allen war schlecht. Immerhin mit jeder Stunde wurde es wärmer. Von 5 Grad auf 33 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit.

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