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Grenzübergang nach ZimbabweIch musste erstmal tief durchatmen und machte mich auf das schlimmste gefasst - mehrere hundert, ich muss jetzt einfach mal Neger sagen, standen, gafften und warteten an dem Grenzübergang. Bei ca. 40 Grad in der Nachmittagshitze machte ich mich zu Fuß mit ner Menge Bargeld auf in die Baracken am Grenzübergang. Tomomi blieb im Auto - alles fest verschlossen und verrammelt und das ohne Klimaanlage im Auto. Kaum war ich aus dem Auto raus wurde ich umringt von Schleppern, Bettlern, Verkäufern und Betrügern. Das Auto wurde regelrecht belagert. Ich wimmelte alles immer ab und hoffte irgendwo einen Weißen zu sehen um kostenfrei an Informationen zu kommen. Jeder bot mir irgendwelche Zettel und Papiere an - und wollte Geld dafür - ich behielt mein Geld. In einer der Baracken angekommen traf mich erneut der Schlag - in den Baracken war genauso ein Gewusel wie draußen und nochmals 10 Grad wärmer... alle schwitzen und es lärmte wie verrückt. Es gab gut ein dutzend Schlangen an die ich mich hätte anstellen können - aber ich wusste nicht welche - Schilder gab es keine.![]() ![]() Ich kürze die Beschreibung der nächsten 3 Stunden mal ab und stelle nur das Fazit vor. Ich hatte am Ende 13 verschiedene Zettel mit diversen Stempeln und Unterschriften die alle in der richtigen Reihenfolge besorgt werden wollten. Die "Beamten" oder besser Genossen hinter dem Schalter waren teilweise freundlich teils echte Arschlöcher. Einmal bekam ich die mühsam ausgefüllten Formulare zurück geschoben - ohne Kommentar. Auf die Frage was denn nun los sei sagte er "not correct" und der nächste in der Schlange wurde abgefertigt. Ursache war das ich den nötigen Durchschlag nicht hatte - den hatte mir der Scheisskerl am vorherigen Schalter "vergessen" mitzugeben. Das doppelte Ausfüllen wiederrum wurde nicht akzeptiert - man musste mit Blaupapier eine "exakte" Kopie vorweisen. Das Blaupapier bekam ich zum Glück kostenfrei von einem anderen Weißen. Der Kommentar von Ihm "welcome to Africa". Samt Schmiergeld haben wir dann je ca. 50 US Dollar gelöhnt - also noch relativ günstig denke ich - kein Zwangsgeld Umtausch oder Pfand für irgendwas. Keine Zollgebühren wegen den ins Land gebrachten Zollpflichtigen Waren (meine Digitalkamera). Eins der vielen Formulare wollte nämlich alle Gegenstände aufgelistet haben die man mit sich führt. Vom Koffer bis zu Kamera Ersatzteilen, Autoradio bis CD-Player alles musste angegeben und vom Wert her geschätzt werden. Also war die Digialkamera nur 100US$ wert und sonst hatten wir nichts zu deklarieren. Mit einem Trinkgeld war dann die Oberfilzerin ruhiggestellt - aber bei anderen lies sie wegen des Trinkgeldes einen Südafrikaner auffliegen und machte ein riesen Fass auf (jeder der Autobesitzer legte der gelben Karte irgend ein Scheinchen bei :)). Leider gabs für Europäer nur ein 7 Tage Visum. Meine Tomomi hatte als Japanerin die normalen 30 Tage bekommen - ich nicht. Grund war die Kritik der EU - an der in einigen Tagen anstehenden unfairen Wahl in Zimbabwe. Achso - um das Visum zu bekommen musste ein Ausreise-Grenzübergang angegeben werden - der auf dem Visum vermerkt wurde. Egal, wir fuhren nun erstmal so schnell es ging weg von der Grenze. Wir nahmen die A4 Richtung Harare der Hauptstadt Zimbabwes. Rechts und links der Straße liefen und standen jede Menge Straßenhändler und Geldwechsler. Sobald ich mal langsamer fuhr rannten die Leute los und brüllten "good rate mister... special rate mister...". Ansonsten war eigentlich kein Verkehr auf der Straße - nur ab uns zu einige Leute zu Fuß oder mit Fahrrad. ![]() ![]() Die Straße an sich war gut in Schuss auch wenn es keine Straßenmarkierungen oder gar Katzenaugen mehr gab wie in Südafrika. ![]() ![]() Sie lag direkt nach dem Bubi River auf der linken Seite. Ich kam mir plötzlich 100 Jahre zurückversetzt vor - wie eine Fata Morgana bestand das Areal aus einem großen Swimmingpool rund einem Dutzend Traditionellen Hütten mit Strohdach und einem Haupthaus. Die vielen Bediensteten lasen einem jeden Wunsch ab und alles war penibel gepflegt. 26.03.2005 Ach ist das schön - jetzt geht der Urlaub richtig los dachten wir. Und es war auch so! Zuerst in den Swimmingpool und dann einfach los. Wir fuhren weiter die A4 Richtung Masvingo. ![]() ![]() Unterwegs beeindruckte die Landschaft - und die tief rote Erde. Die Zuckerhutartigen Berge neben der Straße reizten mich - und auf einen kraxelten wir spontan mal hoch. Ein bisschen kam ich mir vor wie damals 2003 bei der Uluru Besteigung in Australien. Die ca.50m hohen Hügel bestanden aus Sandstein und waren teilweise von Pflanzen bewachsen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Abends wurde in der Stadt ein einem staatlichen ehemals wohl sehr noblen Hotel für 150.000ZWD gegessen (2 Personen mit Vorspeise und 4 Bier). Masvingo - Great Zimbabwe27.03.2005Heute stand die neben den Victoria Fällen 2. wichtigste Touristenattraktion Zimbawes auf dem Programm - "Great Zimbabwe". Diese Tempelanlage / Burg oder wie man das Monument auch immer nennen will war ehemals einer der wichtigsten Touristenmagneten Zimbabwes. ![]() ![]() ![]() ![]() Ich spreche hier immer ein wenig wehmütig in der Vergangenheitsform - da das aktuelle Regime das Land gnadenlos heruntergewirtschaftet hat. Egal wo wir hinsahen alles war dem Verfall preisgegeben - man konnte die ehemalige Schönheit vieler Gebäude oder die Infrastruktur nur noch erahnen. Es war traurig - aber irgendwie kam mir das alles von DDR-Zeit her bekannt vor. Bahnlinien waren so gut wie alle stillgelegt, Straßenverkehr mangels Benzin und Autos quasi kaum vorhanden - die Bevölkerung auf Lebensmittelkarten angewiesen bzw. inzwischen Selbstversorger. Ausländische Touristen gab es kaum noch im Land - die Regierung setzte ja auch alles dran es ihnen so schwer wie möglich zu machen, ich sage nur 7 Tage Visum. Die Opposition sowie die Weiße Bevölkerung werden enteignet und müssen sich quasi alles gefallen lassen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Nach dem Pflichtanteil Kultur gings weiter Richtung Lake Kariba. Wir hatten uns überlegt die Hauptstadt Harare und den obersten Norden aus Zeitgründen nicht zu besichtigen. In Masvingo wurden erneut 60US$ schwarz bei den Jungs an der Tankstelle getauscht (1US$=11.000ZWD) Der Weg von Masvingo zum Kariba See versprach Abenteuer da wir die "Hauptstraße" verlassen mussten und uns in wirklich local Areas bewegen mussten. Kurz nach der Stadt Mvuma ca. 80 km von Masvingo verließen wir die "A4" um nach Kwekwe vorbei am Nationalpark "Sebakwe" zu fahren. Die staubige Piste bestand wie erwartet nicht mehr aus Asphalt - sondern kleinen Steinen und Sand - für unseren Corsa aber kein Problem. Der Nationalpark wirkte verschlafen - der Wächter am Eingang dagegen war hocherfreut endlich mal mit jemandem zu sprechen. ![]() ![]() Von Musik und warmen Bier berauscht fuhren wir immer weiter. Auch in Jombe und Gokwe fanden wir keine Herberge. Inzwischen hatten wir irgendwie die Lust ein Hostel zu finden verloren und auch das sinnlose rumgefrage hatte ich satt. Entweder ich wurde geradewegs zu einer Nutte geführt oder in das verkeimte Zimmer einer. In irgendeinem kleinen Nest dann sprachen nicht mal die örtlichen Uniformierten Englisch - obwohl dies Amtssprache sein sollte in Zimbabwe. Also kam die Idee auf in ein Bushcamp im Links der Straße befindlichen Chirisa Safari Area bzw. Chizarira Nationalpark anzusteuern. Es war bereits 20:00 und seit 2 Stunden stockfinster - auf der Straße waren wir menschenseelenallein unterwegs. Auf der noch asphaltierten Straße lag in aller Regelmäßigkeit Elefanten Dung in Volleyballgröße. Trotzdem bog ich scharf in einen kleinen Sandweg ein als ein Schild mit "Camp" am Straßenrand auftauchte. Nach wenigen 100m - die schmale Piste wurde immer schmaler und sandiger türmte sich die erste Bodenwelle auf. Ich entschied mich Gas zu geben... die nächste Welle war dann schon einen halben Meter hoch und am Unterboden kratzte permanent der Sand. - Jetzt blos nicht stehenbleiben dachte ich, sonst ist es aus. Aber aus der Spurrinne gab es kein entkommen - die Lenkung funktioniert einfach nicht. Auch hier lag wieder Elefanten Kacke mitten auf dem Weg. Jetzt steckenzubleiben hat mir gerade noch gefehlt - hier im dunklen grabe ich die Karre frühestens morgen früh wieder aus - hier gibts bestimmt auch wilde Löwen und Tiger... ![]() ![]() Die Hoffnung das Camp zu erreichen gab ich nach 4 Kilometern auf, nachdem ich zweimal nur mit letzter Not nicht steckengeblieben war. Das wenden war das gefährlichste und dann aber mit Affenzahn über die Sandwellen und Spurrillen zurück zur "Hauptstraße". Die Hauptstraße - auf unserer Karte "International Travel Maps - Zimbabwe 1:1.100.000" als Secondary Road (2. beste) eingestuft - wurde plötzlich auch zur Piste. Acht du Scheiße dachte ich und freute mich innerlich. Wir waren nun nur noch knapp 50km vom Lake Kariba entfernt - und entschieden uns mangels Herbergen zu zelten. Angst vor wilden Elefanten und Schlangen lies uns aber weiter fahren Richtung Binga. Lesoto bei den Eingeborenen übernachteten. Wir tranken kühles Bier und tanzten zu der Bimmelmusik die in immer wiederkehrender Schleife jeden in Trance brachte. Eine runde Zigaretten und eine Runde Bier für die Älteren waren das schönste - jeder freute sich und war glücklich! Nach und nach verzogen sich die vielen Kinder und die Besitzerin der Bar bot uns an in Ihrem Vorgarten im Zelt zu übernachten. Der Wachmann mit Machete und Pistole überzeugte uns und wir schlugen unser Lager auf. Einigermaßen betrunken und ausgelassen war ein abenteuerlicher und erlebnisreicher Tag wie selten zu Ende gegangen. die Kassette mit der Dudelmusik luchste ich der Bar-Besitzerin auch noch ab:)). 28.03.2005 Mitten im Tiefschlaf war plötzlich ziemlicher Krach und ich hatte das Gefühl das sich an meinen Füßen ein Hund die Nase von außen am Zelt rieb. Am Morgen als wir gegen 5:00 in der Morgendämmerung aufstanden - wussten wir das es kein Hund war... Der alte Wachmann hatte 2 Schlangen gesehen (Kopra?) und eine davon mit der Machete erlegt. Die andere ist entkommen und er hatte nachts rund um unser Zelt den Garten abgeholzt - um uns die sehr giftige Schlange vom Leib zu halten. Wir waren gerührt. ![]() ![]() Kurz nachdem um 5:30 der Linien Bus mit singenden Frauen vorbeifuhr - nahmen auch wir Abschied und fuhren Richtung Binga. Im 200km entfernten Binga musste es möglich sein an den Rand des Sees vorzustoßen - so stand es zumindest im Reiseführer. Dort sollte es dann auch wieder Lodges bzw. Bungalows geben. Also machten wir uns auf den schottrigen Weg. ![]() ![]() Die Straße wurde immer schlechter und vor und hinter den Brücken waren meist besonders tiefe Löscher. Der spitze Schotter machte seine Arbeit gut und 100km vor Binga war der 1. Reifen platt. Eine kleine Showeinlage für die Eingeborenen und weiter gings. ![]() ![]() Noch vorsichtiger und jeden Kilometer zählend ging es durch eine hügelige bis bergige Landschaft die grün bewaldet war. Eine Frau mit Kind luden wir auch noch ein - wir wollten auch mal was Gutes tun:). ![]() ![]() Binga - Lake KaribaUm 10 Uhr kamen wir glücklich zum Frühstück in Binga an. Benzin gab es nicht im lang gezogenen Ort - aber einen Spar. Wir entschieden uns mindestens eine Nacht in Binga zu bleiben - es war eine schöne Ecke. Kaum Touristen aber die Infrastruktur war vorhanden.![]() ![]() 29.03.2005 Gegen Mittag und nach ausgiebigem Poolvergnügen brachen wir dennoch wieder auf - mein Visum war verdammt kurz... Wir wollten bis zur Grenze zu den Victoria Falls (Wasserfällen) fahren. [zurück zum Krüger NP] [weiter zum Rafting in Zambia] | ||||
Content & Pics (c) Der Schmeissi Reisebericht südliches Afrika - Rundreise 2005 mit Schmeissi und Tomomi |