rastlos - Reiseberichte aus aller Welt! Reisebericht südliches Afrika 2005 
[wieder zurück zum Raftig auf dem Sambesi in Zambia] [gleich weiter nach Namibia zum Etoscha NP]

Victoria Falls

31.03.2005 Am Vormittag stand die ausgiebige Besichtigung der Victora Wasserfälle an. Dazu fuhren wir die ca. 2km vom Stadtzentrum VicFalls bis an die Wasserfälle. Dort gab es dann einen kostenlosen bewachten Parkplatz - und Regencapes. Die Regenbekleidung war dann auch mehr oder weniger nützlich - vorsichtshalber liehen sie wir für 10.000ZWD p.P..

Der Eintritt in den Victoria Falls Nationalpark (auf Zimbabwes Seite) musste dann wieder mal in US-Dollar bezahlt werden, wieviel habe ich leider vergessen zu notieren ca. 20US$ p.P.?. In dem Nationalpark wartete dann ein ca. 3 km langer Rundwanderweg entlang der Wasserfälle auf die Touristen.

Auf ca. 2 Kilometer breite stürzten gigantische Wassermassen ca. 100m in die Tiefe. Das Rauschen war ohrenbetäubend und wir hörten es nachts bis in unseren 3 km entfernten Backpacker. Durch die zerstäubten Wassermassen waren öfters Regenbogen zu beobachten - und die Luftfeuchtigkeit war enorm.


Als ein Windchen wehte nützte einem das Regencape nichts - wir wurden total durchnässt. Nach 1h war das Pflichtprogramm fertig und wir entschlossen uns noch einmal nach Zambia rüber zulaufen.

An der Grenze gab es ganz unproblematisch und ohne Kosten einen Stempel auf einen Zettel - den wir beim Rückweg einfach wieder vorzeigen mussten. Auf dem Weg über die Brücke hatten wir eine gute Sicht auf die Wasserfälle - aber nun reichte es uns auch.


Zurück im Backpacker war checkout angesagt - checkout aus Zimbabwe. Wir wollten/mussten heute noch nach Botswana wegen meinem 7 Tage Visum. Tim als Ire mit dem wir raften waren bekam übrigens nur ein 3 Tages Visum - weil der Irische Premierminister den Mugabe wegen der unfairen Wahlen kritisiert hatte....
Der Backpacker Besitzer sagte wir bräuchten unbedingt "Pula" an der Grenze da dort keine US$ akzeptiert werden und auch sonst auf Botswanischer Seite keine Chance besteht die fällige Gebühren in anderen Währungen zu bezahlen. Also tauschten wir bei ihm 100 Pula für 22US$. Der Backpacker Besitzer lamentierte dann noch den halben Vormittag rum - das es dem Land Zimbabwe immer schlechter geht und wie er schikaniert wurde - der Grund für seine Laune war die angeblich "freie" Wahl an diesem Tag - die wie ja schon vorher bekannt der kommunistische Diktator Robert Mugabe gewinnt.
In der Stadt machten wir noch einen kurzen Stopp um von den letzten ZimDollars Nikolay Vodka zu kaufen. Dabei erwischte ich zum Glück rechtzeitig wie ein Selbsterklärter Parkwächter versuchte unseren Opel Corsa aufzuknacken - unglaublich!

Wohlstandsstaat Botswana

Wir erreichten Botswana am späten Nachmittag und mussten tatsächlich an der Grenze 40 Pula bezahlen "Car Entry". Ansonsten ging alles ganz unbürokratisch - auch auf Zimbabwes Seite gab es diesmal keinen Papierkrieg - wahrscheinlich ist es nur so stressig an dem Beitbridge - Grenzübergang nach Südafrika. In Botswana rechneten wir dann mit einem Umtauschkurs von 1USDollar= 5 Pula bzw. 1 Euro = 6 Pula.

Botswana ist ein reiches und wohlhabendes Land - wegen seiner vielen Rohstoffvorkommen und der cleveren Regierung. Die nur 1,6 Mio Einwohner sind dann wohl auch die reichsten Afrikaner pro Kopf gerechnet und Rassendiskriminierung - also weder der weißen noch schwarzen Bevölkerung gibt es nicht. So wie in Zimbabwe oder Südafrika gab es keine Menschen die am Straßenrand trampen wollten auch angebettelt wie in SA wurden wir nie.
Wir wollten ursprünglich in den Chobe Nationalpark - aber wir hatten ja kein Allradfahrzeug. Deshalb entschlossen wir uns vom Grenzübergang Kazungula nur kurz nach Kasane einkaufen zu fahren und dann weiter nach Nata. In Kasane gab es dann "endlich" auch wieder einen ordentlichen Supermarkt einen Geldautomaten und ne Tankstelle mit Benzin. Nachdem wir unsere Vorräte aufgestockt und neue Sandalen sowie Sonnenbrillen beim Chinesen gekauft hatten ging es weiter. Wir sahen in der Abenddämmerung mehrmals wilde Elefanten mitten auf der Straße nach Nata.
Auch Hyänen oder Schakale huschten im Scheinwerferlicht von den Kadavern angefahrener Tiere im Straßengraben davon. Bei so vielen wilden Tieren hatten wir nicht wirklich Lust zu Zelten - obwohl es hier in Botswana möglich war - wegen der geringen Einwohnerdichte. In SA oder Zimbabwe war es definitiv nicht möglich heimlich irgendwo einen Platz zum Zelten zu finden - spätestens nach 10 Minuten war man auch in den abgelegensten Winkeln von einer Meute Kinder und Jugendlicher umringt...
Ungefähr nach ca. 150km auf halber Strecke zwischen Kasane und Nata (dazwischen war keine in der Karte eingezeichnete Stadt) fanden wir einen ausgeschilderten Zeltplatz "Panda Rest Camp". Der Elektrozaun sagte uns zu und so zelteten wir für 40 Pula (2 Personen).
Eine kleine Überraschung erwartet mich noch auf dem Klo - diesmal saß der Frosch nicht unterm Rand der Kloschüssel - sondern auf dem Spülkasten. Zuerst irritiert - bemerkte ich dann wie er mit seiner langen Zunge die Mücken in der Nähe der Lampe wegschnappte - wohl der Grund warum ihn jemand dahin gesetzt haben muss...



01.04.2005
Ein herrlicher rosaroter Sonnenaufgang über der Steppe begrüßte uns sowie der Frosch auf der Klospülung.


Frühstück wurde nach 150km fahrt in Nata gegessen. Nata besteht eigentlich bloß aus einer Kreuzung mit 2 Tankstellen und angeschlossenem Imbiss. Immerhin es gab Burger... Unser Ziel heute waren die Salzpfannen südlich von Gweta.
Das weite Land bestand hier größtenteils aus Steppe - oder eben ausgetrockneten/überschwemmten Salzpfannen je nach Jahreszeit. Im Moment waren noch vereinzelt Pfützen vorhanden. Leider mussten wir die geplante Fahrt in die "Ntwetwe Pan" zu Kubu Island umdisponieren -
mit dem Opel war die Fahrt über die Salzpfanne bzw. der Pisten hier nicht zu machen - einfach zu groß das Risiko sich den Unterboden zu demolieren und stecken zu bleiben. Naja vielleicht das nächste mal - mit den Jungs im 4 Wheel Drive?! Also fuhren wir bis nach Maun - dem Tor zum Okavango Delta.

Auch hier wurden wir enttäuscht. Wir hatten vorgehabt in das Fluss-Delta zu fahren/fliegen - allein es war zu teuer. Ein einfacher Flug und 1 - 2 Übernachtungen war nicht unter 300 US-Dollar pro Person zu haben und damit für uns zu teuer. Das Okavango Delta ist das Ende des Okavango Flusses - welcher hier endet. Auf einer riesigen Fläche von 100x100km erstreckt sich unberührte Natur mit einer Seen und Insellandschaft. Jeder empfahl uns hineinzufliegen - anstatt mit einer Boot- oder 4Wheel-Tour einige Kilometer am Rand des Deltas entlang zu kratzen.
Selbst dieses Erlebnis mit einer Übernachtung hätte 60 US$ p.P. gekostet und so ließen wir davon ab. Wir spannten also einen Tag am Pool und im 4 Sterne Restaurants des Audi Camps in Maun aus. Am Abend zog sich ein gewaltiges Gewitter zusammen und wir zelteten lieber
unter dem Dach des Restaurants (120 Pula). Das Bier im Restaurant kostete 6 Pula also 1 Euro und ein 3 Sterne Essen ca 30 Pula.

02.04.2005
Weil in Botswana doch alles vergleichsweise teuer war - man will eindeutig nur die Zielgruppe der wohlhabenden Touristen - beschlossen wir spontan nach Namibia zu fahren. Botswana bot für einen Urlaubstripp mit kleinem Budget und ohne Allradfahrzeug einfach zu wenig.
Wir nahmen die Straße nach Sehitwa (100km von Maun) und von dort ging es nördlich - immer am Rand des Okavango Deltas entlang. Zu sehen gab es nichts außer endlose, weite Prärie bzw. Weideland. Ab und zu ein Zaun mit Hygiene Kontrolle wegen evt. Tierseuchen.

Tsodilo Hills

Von Sehitwa fuhren wir 250km bis ins winzige Nest Nxamaseri. Dort suchten wir kurz nach dem Abzweig zu den Tsodilo Hills. Die 40km Strecke war zwar als nur als Allradtaugliche Piste eingezeichnet - aber die doch recht gute Sandpiste stellte kein größeres Problem für unseren Corsa da.
In dem total verlassenen Main (Rhino) Camp wurde dann die Fahrt mit unserem Opel doch etwas schwieriger und mehrmals blieb ich im Schlamm stecken. Das Camp an sich war idyllisch gelegen und hatte Duschen und Toiletten mit fließenden Wasser.
Kein Mensch weit und breit - aber wegen des verfügbaren Wassers hatten sich unzählige Tiere - vor allem Kühe innerhalb des Camps eingenistet.

Die damit verbundene Geruchsbelästigung (alles! war vollgeschissen) und die vielen Fliegen - machten ein Zelten unmöglich. Also verzichteten wir drauf. Die mitten in der Steppe aufragenden Sandsteinhügel namens "Tsodilo Hills" wollte ich trotzdem unbedingt besichtigen.

In den Hügeln wurden bisher über 2500 Felsmalereien von dem San Volk entdeckt welche mehrere tausend Jahre alt sein sollen.

Ein Zweistündiger Gewaltmarsch mit meinen Schlapp-Sandalen brachte dann auch den Beweis - einige der wenig spektakulär Malereien konnten wir finden. Eine herrliche Aussicht bei super
Wetter belohnte uns auf dem Gipfel.

Zurück im Camp mit aufgeriebenen Füßen hieß es schnell duschen und dann Abfahrt nach Namibia. Es standen noch ca. 150km teilweise Sandpiste vor uns und es war schon 16:30 Uhr. Um 18Uhr (Achtung wegen Zeitzonenwechsel) machte die Grenze dicht und es hieß unglaublich Gasgeben :)). Um 18:05 hatte dann der Grenzübergang Mohembo zum Glück gerade noch offen und innerhalb von 10 Minuten waren wir drüben samt Papierkram (120 Rand für Namibische Straßenmaut bezahlt).

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