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Nevado de Toluca - Vulkanbesteigung


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Innerhalb von 20 Minuten waren wir am Fuße des Vulkans Toluca angekommen und fuhren weitere 30 Minuten hoch bis es nicht mehr weiter ging. Zwischendrinn Eintritt zahlen 20 Peso /Person. Die Strecke war wieder klar was für unseren Jeep es war holperig ohne Ende. Aber auch normale Taxis schienen den Weg zu schaffen. Auf einer Höhe von 3800m war wie gesagt schluß und wir konnten auf dem Parkplatz kostenfrei das Auto abstellen. Zwischendurch hatten wir bereits kuze Zeit ohne Wolken und Nebel eine Gute Sicht und nutzten die Momente zum Fotografieren. Völlig unvorbereitet beschlossen wir so gegen Mittag uns den Vulkan doch genauer anzuschauen und zu den beiden Karterseen zu laufen. Die vor 2 Tagen gekaufte Blut?wurst war irgendwie keine gute Wegzehrung und auch sonst war kaum noch was genießbares an Bord. Zum Glück verkauften die ParkRanger Snickers und wir nahmen alle die sie hatten. Also Wanderschuhe an, Mütze und Handschuhe sowie eine Flasche Wasser auf die Hand und los gings. Zu erwähnen ist vielleicht noch das es hier auch eine Übernachtungsmöglichkeit gibt mit Betten und so die man bei den Park Rangern Mieten kann - allerdings alles recht spartanisch. Zelten würde auch gehen aber man müsste ein Stück abseits laufen um eine gerade windgeschützte Stelle zu finden. Einige Mexikaner vor uns hatten das wohl vor und packten fleißig Ihre Kraxen und Matrazen. Von der Höhe etwas atemlos schlurften wir mit unseren Wasserflaschen in den Händen los durch den Nebel. Schilder etc. gab es nicht. wir folgtem dem am meisten zertrampelten Hang hinauf über den Kraterrand. Leider gabs auf der Kuppe des Kraterrandes ebenfalls kein Schild und dank den Dichten Wolken sahen wir nix. Da wir auf den Höchsten Punkt wollten entschieden wir uns auf dem Kraterrand nach Links hinaufzukraxeln irgendwann muss ja mal die Spitze erreicht sein. Völlig außer Atem kamen wir nach 30 Minuten immer im 45Grad winkel laufend an einer Spitze an. Obs der Gipfel war wußen wir nicht aber es gab nicht das Obligatorische Kreuz - also sind wir zur falschen Seite den Kraterrand rauf - MIST!. Ich trank zu Frust den ganzen halben Liter Red Bull den ich im Auto gefunden und mitgeschleppt hatte aus. Und ich konnte dennoch nicht fliegen wie ich keine 2 Minuten später festellen musste als ich mich beim runterkraxeln ordenlich aufs Maul legte. mmmh lecker klebrig Red Bull an der Hose, Jacken und Handschuhen - super. (Ich hab die Dose aber tatsächlich nicht dort gelassen sondern wieder ordentlich mitgenommen!). Nunja wie entschieden und in den Krater rein zu laufen und es sein zu lassen. Während wir im Inneren des Karters die heimelige Stille und Harmonie der Disteln, Bergseen und Nebelfelder genossen klarte es langsam auf. Gegen 14 Uhr oder so hatten wir fetzenweise Blick auf den Kraterrand bis wir irgendwann sicher waren wo der höchste Gipfel sein musste. Alles fein Fotografiert und nach unglaublich dummen faulen hin und her überzeugte uns El doch nochmal zu probieren den Gipfel zu besteigen damit in diesem Urlaub endlich die leidige Vulkanbesteigung vom Tisch ist. Also LOS. Anhand der Fotos konnte man auch bei wiederkehrenden Nebel feststellen wie viele Zwischenkuppen man überwinden muss bis der höchte Punkt erreicht ist. Während wir den Kraterrand auf der Gegenüberliegenden Seite erklommen klarte es weiter auf, bis perfekt die Sonne schien. Wunderbare Fotos und plötzlich sah ich hinter mir wie sich El und Marcus in die Sonne hauten und sichs am Hang gemütlich machten. Eingeschnappt weil bereits 100m Vorsprung dachte ich aber nicht daran das gefasste Ziel wieder aufzugeben. Ich arbeitete mich über die 3 Zwischengipfel immer auf dem Grat entlang dem Höchsten Punkt entgegen. Die Luft war dünn und das Gestein eine einzige bröckelnde Schutthalde. Stellenweise musste man auch wieder 50m den Grad nach unten verlassen um Felsnadeln zu umgehen. Nach dem 2. Zwischengipfel verlor ich die beiden aus den Augen und später aus dem Sinn. Ich machte den Fehler allein weiter zu machen und wurde später auch dafür bestraft. Der nicht vorhande Weg war ziemlich gefährlich und naja wenn einem der Ehrgeiz gepackt hat will man nicht mehr aufgeben. Ich zwängte mich durch Spalten und zog mich Meter für Meter das bröckelnde Gestein nach oben. Duch Schuttrinnen und aller paar Minuten musste ich schweißgebadet Pausen einlegen weil die Luft auf 4500m einfach merklich dünner ist als normal. Irgendwann erreichte ich dann den Gipfel (4690m) mit einem eisernen Kreuz und hatte über den Wolken eine Rundumsicht wie ausm Flugzeug. Beweisfotos machen und Pause. Das letzte Wasser schlürfen alle Snickers & Banannen aufessen Kreuz anpiseln und unter fernen Donnergrollen zurück unter die Wolkendecke abtauchen. Inzwischen war es vielleicht 16:30 Uhr oder so und es begann merklich dunkler zu werden. Die fehlenden Kontraste machten sich beim Abstieg bemerkbar und ich musste noch vorsichtiger machen als beim Aufstieg, dafür kostete es aber nicht mehr soviel Kraft. Keine 15 Minuten später war ich wieder im Inneren des Kraters am See angekommen weils einfach nur 60% Gefälle nach unten ging. Das Resultat war eine aufgerissene zerschlissene Hose, Gerissene Schnürsenkel und zerschrammte Jacke, Knie, Ellenbogen und Hände. Nun der mühsame Rückweg zum Parkplatz, ich vermutete das Marcus und El inzwischen wieder zurückgegangen sind denn Sehen und Hören konnte ich Sie nicht mehr. Auch sonst war ich der letzte Touri hier weit und breit. Während es leicht anfing zu nieseln beschloss ich den breiten Wanderweg außen herum zurück zum Parkplatz zu nehmen. Ich wollte nicht im Nebel die Gefahr eingehen mich ggf. zu verlaufen weils ja keine Schilder gab. Das der Weg statt 1km einen 6km langen Umweg bedeutete war mich nicht bewußt und so dauerte es bis kurz vor 18 Uhr ehe ich teilweise im Dauerlauf den Parkplatz erreichte. Was nun folgte war klar und die Strafe bestand darin das ich hinten sitzen musste während es die nächsten 3 Stunden im Slalom durch die Berge ging. Während Marcus und El auch mich warteten hatten Sie beschlossen solange Serpentinen zu fahren bis ich um Gnade winsle und Sie irgendwo weit ab vom ursprünglichen Plan eine Stadt names Valle De Bravo erreichten.


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