rastlos - Reiseberichte aus aller Welt! Reisebericht Japan 2007/2008 

Weiterreise nach Shinhodaka

29.12.2007:
6:30 aufstehen - wie Zuhause war es auch im Ryokan bitterkalt. Es gab hier zwar so etwas wie eine Heizung im Zimmer – eine Art Heizkörper wurde von dem 40 Grad heißem Wasser der Thermalquelle durchströmt – aber das reichte nicht bei den Papierwänden das Zimmer auf mehr als 8 Grad zu heizen. Also ein kurzes Bad in der Familien Onsen und aufgewärmt konnte man zum Frühstück gehen. (Ja ich hab vor dem Bad im Onsen mich vorschriftsmäßig mit Seife abgewaschen! :)) Das Frühstück haut einen als Europäer jedes Mal um – rohes Ei, roher Fisch dazu Reis und Miso-Suppe. **grusel**.

Hungrig gings danach die 2 km zurück zur Bushaltestelle denn unsere Rundreise musste ja weitergehen. Um 9:00 kam auf die Minute genau der Provinzbus (1300Yen) und fuhr uns zurück nach Nagano. Im Bahnhof von Nagano gab es dann auch für mich ein Frühstück – Toast, gebratene Eier und Würstchen.


10:30 Bummelzug nach „Naotezu“. Vorbei an beeindruckenden Bergen – wenn denn mal die Wolken aufrissen und schneebedeckten Reisfeldern.


Irgendwann erreichten wir Toyama und aßen dort Mittag in der 6. Etage im Einkaufszentrum neben dem Bahnhof. Später ging es weiter mit dem Zug nach Takayama wäre das Wetter besser hätte man einen Blick aufs Meer werfen können aber es blieb verhangen. Gegen 18:00 erreichten wir die Stadt. Es war bereits dunkel. Tomomi versuchte die ganze Zeit im Zug auf dem Handy nach einer passenden Busverbindung die wir nun brauchten um uns nach Shinhodaka bringen zu lassen. Bisher hatte das Tomomi immer sehr gut hinbekommen – alles lies sich per Handy-Internet abfragen nur diesmal ging es schief… Der letzte Bus fuhr 18:45 soweit kein Problem wir stiegen ein – aber nach einer guten Stunde meinte der Fahrer hier ist Schluss. Wir waren auch die einzigen Gäste und mitten in der Pampa ließ er uns raus. Der Akku von Tomomis Handy war inzwischen leer – wir konnten also kein Taxi rufen. Zum Glück war der Busfahrer so nett für uns im Ryokan anzurufen um uns vom Besitzer abholen zu lassen. Nach 15 Minuten warten bei -5 Grad kam dann der Toyota Landcruiser des Besitzers. Noch mal Glück gehabt!


Da es bereits 20 Uhr durch war gab es kein Abendessen mehr und so kauften wir im gegenüberliegenden Tante Emma Laden noch 2 Bier und heißen Kakao und ne Nudelsuppe aus dem Automaten. Zurück im Zimmer wärmten wir uns unter dem Kotatzu. Tomomi wollte unbedingt noch die Haus Onsen ausprobieren – ich schlief währendessen bereits tief uns fest.

30.12.2008:
Endlich mal ausschlafen und kein Reisestress. 9:00 ging es vor dem Frühstück aufwärmen in die Onsen. Diesmal gab es sowohl im Ryokan als auch im Garten davor 2 Family Becken. Während es schneite rannten wir im Jukata raus in den Garten und schnell rein ins heiße Wasser.

Handtuch auf den Kopf und abtauchen bis zur Nase – so macht das Wetter Spaß. Frühstück haben wir so leider leider… verpasst (ich trauerte dem rohen Fisch nicht nach). Also im Tante Emma Laden gegenüber Spagetti Carbonara zum Frühstück gegessen ein heißer „Cocoa“ (Kakao) – lecker!

Mir ging es nun mit meiner Erkältung zwar schon etwas besser – die Antibiotika waren aufgebraucht aber so richtig fit war ich noch nicht. Dennoch entschlossen wir uns für eine Wanderung durch den Schnee zur Seilbahnstation nach Shinhodaka- Ropeway. Es hatte nachts noch mal ordentlich 20cm geschneit und so haben sich das mitschleppen der Wanderstiefel auch gelohnt.

Mit viel Spaß ging es eine fast unbefahrene Straße in die Berge – vorbei an einer „Fuß-Onsen“ für Wanderer. Dort hätte man sich die Füße im heißen ca. 20 cm tiefen Wasser aufwärmen können. Leider wäre einem dann aber zwischenzeitlich der Arsch und Rücken eingefroren – bei dem Schneetreiben.


In der Seilbahnstation wurde im 10 Grad warmen Restaurant kalter Curry serviert – es schmeckte bestens.

Ich war nach dem Essen selbstverständlich müde und erschöpft sodass ich schnellstmöglich zurück ins Hotel marschierte – zum Mittagsschlaf. Tomomi sah sich noch die Ausstellung an und lud währenddessen Ihr Handy in einem Automaten auf. Das war auch recht witzig – kleine Schließfächer mit Zahlencode – und Universalaufladeadapter – nach 1h kann man dann für 100 Yen sein Mobiltelefon aufgeladen wieder rausholen.

Kurz vorm Abendessen gingen wir erneut in die Onsen und danach im Yukata zum Essen. Diesmal wurde die Spezialität des Hauses Iwana serviert – ich war sprachlos.

Packen die einem doch tatsächlich einen lebenden Fisch auf den Tisch der noch atmet und sich bewegt. Der glotzt einen dann an und zappelt während man dessen abgetrennte Teile verzehrt. Mir ist das Essen komplett vergangen – außer dem Video habe ich nichts weiter aufgenommen.


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