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Hanoi04.10.2003 5:00 morgens kamen wir in Hanoi an. Es gab wie immer einiges Gewusel vor dem Bahnhof - wir wollten zum "Anh Dao Hotel" welches wir uns im Lonely Planet ausgeguckt hatten. Für 10.000D/Person lies sich schließlich ein Mopedtaxi finden. ![]() ![]() Dort ließen ca. 10 Artisten hinter einer Wand versteckt - mehrere Puppen auf dem Wasser tanzen. Dazu gab es Gesang und eine Story rundherum - viel Nebel, Licht und Wasser eben. Fazit sehenswert! Abendessen konnte man in einem der vielen schönen Restaurants in der Nähe des Hoan Kiem Lakes die wir auch zu Fuß von unserem Hotel erreichen konnten. Wir aßen endlich wieder echte italienische Pasta. In unserem Hotel zurück checkten wir in ein ordentliches Zimmer (Nr. 504) ein - AC - Bad - Fenster! + HotWater incl. All U can Eat Frühstück für 8,5US$/Zimmer. 05.10.2003 Wir hatten eine Idee: Von Hanoi aus konnte man eine ganze Latte verschiedener Touren buchen. Wir schauten uns in den Reisebüros in der Gegend die vielen Fotos an und entschieden uns - die Highlights auf eigene Faust zu erkunden. Erstens wusste man bei einer gebuchten Tour nie genau was man fürs Geld bekommt und 2. hatte ich keine Lust in einer Globi Meute zu reisen. Wir wollten unbedingt in die Berge und die Gegend um SAPA erkunden. Am besten per Moped in ca. 7-10 Tagen einmal eine Runde drehen dachte ich. Im Hoteleigenen Reisebüro riet man mir gleich ab - auch das es mit einem Moped machbar wäre wurde bezweifelt. Ich sollte ein echtes Motorrad nehmen - am besten eine Minsk. Na gut dachte ich - und ließ mir so eine Minsk (echt russisches Nachkriegsmodell) vorführen. Ich war total schockiert was ich zu sehen bekam - ein Motorrad mit echter Gangschaltung und Kupplung - sehr massiv alles - ohne Tacho - vielleicht 10 Jahre alt und bereits 100mal repariert. ![]() ![]() ![]() Ich gab den Jungs vom Hotel eine Absage und machte mich selbst auf den Weg. Wieder kam die Idee auf, ein Moped zu kaufen - eine nagelneue Minsk sollte 600US$ kosten ...mmh.... Nachdem ich eine reihe Reisebüros abgeklappert hatte stand fest das es tatsächlich ein ausgewachsenes Motorrad sein muss - die Strecke sollte anders nicht zu bewältigen sein sagten sie einstimmig. Und niemand wollte mir ein normales Moped verleihen wenn ich außerhalb von Hanoi unterwegs bin. Also machte ich mich selbst auf einen Motorrad Verleih zu finden bei denen es die Minsk gab - um den dämlichen Zwischenhändler zu sparen. Nach einigen Hinweisen wurde ich fündig und um 12:00 saß ich auf einer russischen Minsk die identisch war mit der die mir zuvor im Anh Dao Hotel gezeigt wurde :)). Es folgte eine einstündige Einweisung wie man entsprechend das Benzin betankt (1:33? Mischung) welche Prozedere nötig war um morgens eine "kalte" Minsk zu starten - von wegen etwas Benzin über den Anlasser laufen lassen und dann 3 mal antreten.... Außerdem erkläre man mir die Grundlegenden Dinge zum selberreparieren - ich bekam schiss. Die Probefahrt war auch der Hass - ich kapierte das mit der Schaltung erst nach einigen beinahe Unfällen. Als Tomomi mich dann gegen 13:00 auf einer schrottreifen Minsk sitzend wieder sah - und noch dazu meinen Fahrstiel - war sie sehr skeptisch sich mit draufzusetzen... Trotzdem gaben wir nicht auf und bepackten die beiden ebenfalls gemieteten Satteltaschen der Minsk. Zum Glück sprang die Maschine dann auch an als ich sie das erste mal selber starten musste und los ging´s. ![]() ![]() ![]() Wir hatten uns folgende Route zurechtgelegt - und dafür auch eine Karte vom Motorrad-verleih bekommen: Hanoi-> Ha Dong ->Mai Chau ->Moc Chau -> Yen Chau -> Son La-> Tuan Giao -> Dien Bien Phu -> Lai Chau -> Pa Tan -> Tam Duong -> Tram Ton Pass -> SAPA ->Lao Cai -> Hanoi. Was eine Gesamtstrecke von ca. 1200km ergab. Mangelns Tachometer und Kilometerzähler an der Minsk konnten wir aber die einzelnen Entfernungen nie genau messen und uns auch nicht danach orientieren. Ich war total aufgeregt und freute mich auf das Abenteuer. Der Typ vom Verleih eskortierte uns noch bis an die Ausfallstraße Nr. 6 (die nirgends ausgeschildert war) und half beim ersten betanken. Das Problem bestand darin abzuschätzen wieviel Benzin man ungefähr einfüllen will und danach zu bemessen wieviel Öl dazugemischt werden muss. Er guckte einmal in den Tank und sagte 11 Liter - ich schaffte es mich andauernd zu verschätzen... als folge hatte ich dann meist zuviel Öl im Tank und es qualmte ordentlich hinten raus :)). Die Kosten für die Minsk betrugen 6US$/Tag incl. 2 Helmen und Satteltaschen - bei Verleih in Straße: "Luong Ngoc Quyen 40" in Hoan Kiem , Hanoi. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Bis nach Mai Chau schafften wir es dann diesem Tag noch. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit kamen wir an die Kreuzung an der man die Hauptstraße (Nr. 6) verlassen muss um in das kleine Dorf Mai Chau zu gelangen. An der Abzweigung gab es eine "Tankstelle" und einige rumlungernde Jugendliche. Da wir auf dem letzten Tropfen fuhren tankten wir noch schnell (ohne Mist: weil es bereits dunkel war - wurde mit dem Feuerzeug in den Tank geleuchtet um die Menge des hinzuzufügenden Öls abzuschätzen...oh man) und ließen uns von einem der Jugendlichen ins Dorf bringen. - Wir hatten uns "Lac Village" aus dem Reiseführer rausgesucht. ![]() ![]() Unter mehreren Moskitonetzen lagen Matratzen auf dem Bambusboden (50.000D/Person). Das Haus war sehr hellhörig - aber zum Glück waren wir die einzigen Touristen - sodass wir in dem "Schlafsaal" allein waren. Das Klo und eine Dusche befanden sich unten neben dem Haus - auf dem Sims mit dem Waschbecken lagen die Zahnbürsten der ganzen Familie - auch unter der Dusche hingen die Utensilien der Bewohner. Erstmal duschen - ich konnte es kaum erwarten mir den Straßendreck (und die überall klebenden Insekten) vom verschwitzten Körper zu waschen. Endlich erfrischt, gab es spät am Abend für 20.000Dong/Person ein leckeres Essen von der Besitzerin selbst gekocht. Die Familie schlief schon halb - aber jeder kam noch mal vorbei um zu fragen ob wir noch ein Bier oder Cola wollten und uns "gute Nacht" zu wünschen. Der Opa schaute noch vergrieseltes Fernsehen - aber irgendwann war auch da schnarchende Ruhe. Die Fahrt heute war bereits sehr aufregend - als wir erst einmal Hanoi´s Vororte verlassen hatten war kaum noch Verkehr auf der Straße. Anfangs waren die Straßen noch gut ausgebaut - aber die Straße Nr. 6 - ich will einfach nicht ![]() ![]() Highway dazu sagen - befand sich im Bau. Überall wurde die Straße ausgebessert und verbreitert - zu 90% war sie nicht asphaltiert. Wir mussten dutzende Kilometer Schotterpiste fahren - und die bergige Gegend im Norden Vietnams bestand fast nur aus Serpentinen. 06.10.2003 Beim Aufwachen dachte ich - es muss schon Mittag sein - so warm war es bereits unter dem Bambusdach. Die Vögel zwitscherten aber noch und im Haus war auch noch Gewusel. Das Frühstück stand bereits bereit - und kurz Zeit später waren wir allein. Es war ca. 7 Uhr. Die ganze Familie befand sich nun auf den Reisfeldern der Umgebung um "irgendwas" zu machen - sah aus wie Unkraut jäten. Also erstmal traditionell Frühstücken - Nudelsuppe mit Ei - im Tagebuch stand dazu nur noch "das 1. und hoffentlich letzte Mal - nicht so mein Geschmack". ![]() ![]() Es wurde immer wärmer und schwüler in diesem Tal - rundherum von den Bergen umgeben wehte hier kein Lüftchen. Das starten der Minsk klappte mit der an Aberglauben grenzenden Anleitung des Verleihs wunderbar - es lärmte und qualmte wie verrückt - aber Hauptsache die Karre läuft... Ein bisschen Muskelkater zeigte sich schon im Rücken und dem Halswirbel und der Arsch muss sich auch erst der Minsk anpassen. Gegen Mittag kamen wir sehr hungrig in Moc Chau an - die gesamte Strecke war under construction. Oftmals mussten wir 30 Minuten oder länger anhalten ehe die Straße nach Sprengungen wieder freigegeben wurde. ![]() ![]() ![]() Dann lagen auf der Piste 1 Meter große Steinbrocken und ein Haufen Geröll was umfahren werden musste. Jedes mal wenn die Straße kurzzeitig gesperrt wurde - stauten sich die Motorräder in vorderster Front und danach dann die LKWs, Busse und privat PKWs. Sobald die Strecke wieder freigegeben war - kam ich mir vor wie bei einem Motorradrennen - jeder versuchte so schnell wie möglich loszukommen und die LKWs bedrohten einen von hinten. Es war wirklich lustig - egal wie schnell man fuhr - an der nächsten Straßensperre sahen wir die gleichen Typen wieder - und das Rennen startet erneut. Verblüffenderweise waren viele Leute mit Aktenkoffer, Hemd, Anzug und guten Schuhen auf Mopeds unterwegs - mit dem Moped auf Geschäftsreise sozusagen. Die Hauptstraße Nr. 6 zog sich genau durch die Mitte der kleinen Stadt Moc Chau und rechts und links befanden sich viele Shops und kleine Imbissbuden. ![]() ![]() Ich konnte nirgends was Essbares finden - also im gewohnten Sinn - und so gab es zum 2. Frühstück Vietnamesisches Weisbrot (langes Baguette) mit Schmelzkäse sowie Springroles einige Bananen (unser Standardessen für die nächsten Tage!) und leckeren selbst gemachten Jogurt an einem Stand. Weil es in Bergen hier (Moc Chau lag 1500m hoch) teilweise doch recht kühl wurde kaufte ich mir an einem der Stände ein langärmeliges Hemd (Camel Trophy) für 65.000D und eine wasserdichte Motorradregen Kluft bestehend aus Hose und Jacke für 80.000Dong. Ausreichend gesättigt ging es weiter bis Yen Chau - auch hier mussten wir oftmals lange warten ehe gesperrte Straßen wieder befahrbar waren. 07.10.2003 Wir schliefen relativ gut - aber am morgen wachten wir mit starkem Muskelkater auf und ich hatte Halswirbel Probleme. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Wir erreichten den Stadt nach einer Horrorfahrt - ca. 1 h Fahrt in tiefster Dunkelheit... Bergab gab unsere Minsk kaum Licht da ich ja nur im Standgas hinunter rollte bzw. dauernd bremste. Die vielen Insekten die bei Anbruch der Dämmerung umher flogen konnten nur durch eine Sonnenbrille oder Runtergeklapptes Visier von den Augen fern gehalten werden. Das beeinträchtigte natürlich die Sicht enorm. Also heftete ich mich dicht an ein anderes Moped - immer auf dessen Rücklicht konzentriert - und wenn es bremste tat ich es auch. Letztendlich stellte sich heraus das die Fahrer ein junges Mädchen war - sie ist wahrscheinlich nur deshalb so schnell gefahren weil sie schiss hatte... Die Stadt Dien Bien Phu war eher klein aber es gab einige ordentlich aussehende Alleen und breite geteerte Straßen die es in den Städten zuvor nicht gab. Es gab einige Hotels und Tankstellen sowie nobel aussehende Regierungsgebäude. Die Stadt liegt nur 30km von der Grenze nach Laos entfernt - und so brummte der Handel hier einigermaßen und auch das Militär hatte einen Posten hier. Wir checkten für 150.000Dong in einem Business Hotel ein - mit AirCon und Bad. Wir waren total müde und nach einem improvisierten Snack in der Hotelküche gingen wir gleich zu Bett. Eine kleine Anekdote noch: Im Hinterhof des Hotels gab es ein Pink leuchtendes Neonschild "Thai Massage" Als Tomomi dies zu Gesicht bekam war sie Feuer und Flamme - sie vermisste die aus Thailand gewöhnten Massage sehr und hatte ja auch Rückenschmerzen von der Motorradfahrt. Also entschloss sie sich eben mal noch eine Massage zu nehmen. Im dem Schuppen dann frage Sie den Bodyguard wieviel eine Massage kostet - der wusste gar nicht was sie wollte - und als er sagte "i can do" lachten die halbnackten "Massösen" rundherum ... bis Tomomi ein Licht aufging. 08.10.2003 Wegen der starken Rückenschmerzen wollten wir erstmal einen Ruhetag einlegen. Daher machten wir uns auf die Suche nach einem besserem, günstigerem Hotel und etwas Essbarem. Aber wieder landeten wir bei Weisbrot und Schockomilch - auch ein erschwingliches Hotel in dem Urlaubsstimmung aufkommt konnten wir nicht finden. Also Entschieden wir uns doch weiterzufahren - und sobald ein schönes Hotel auftaucht dort zu bleiben. Wir fuhren dicht an der Grenze zu Laos die Straße Nr. 12 Richtung Lai Chau. Die Straße war komplett in Ordnung und es gab keinen Verkehr mehr. Die Strecke war sehr schön. Entlang von Flüssen und durch wunderschöne Täler. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Wir ließen uns viel Zeit und fuhren langsam um alles genießen zu können. Wir stoppten viele male und pausierten auf Bambus Hängebrücken und fotografierten die Landschaft. Hotels gab es auf der Strecke leider keine und so erreichten wir schließlich das verschlafene Nest Lai Chau in dem es 3 Hotels gab. Die Preise pendelten sich inzwischen bei 150.000Dong also ca. 10US$ ein - und wir hatten nicht wirklich eine Wahl. 09.10.2003 Wir schliefen gut gekühlt in unserem Holzhaus und frühstückten an der einzigen Kreuzung im Ort - Weisbrot, Bananen, Schokomilch und Cola. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Ab dort verlief dann die Straße Nr. 40 über den Tram Ton Pass bis auf 1900m herauf. Wir fotografierten den Mount Fanzipan - welcher mit 3140m der höchste Berg Vietnams ist. In Tam Duong fanden wir einige Hotels (100.000Dong) - aber es war noch recht früh am Nachmittag - sodass wir entschieden bis SAPA durchzufahren. ![]() ![]() ![]() ![]() Nachdem wir den Pass mühsam auf endloser Serpentinenfahrt erklommen hatten - änderte sich das Wetter auf der anderen Seite schlagartig. Wir zogen uns Regenkleidung über und ließen uns endlose Kilometer bergab rollen. Kurz vor der Provinzhauptstadt Sapa gab´s einen Wasserfall zu bewundern. Den schauten wir uns dann aber nicht an sondern machten Pause an einem der vielen Fressstände für die Touris. Davon gab es dann leider auch wieder jede Menge - SAPA eben. Wir aßen gegrillte Fleischstücken am Spieß und in Bambus gefüllten und geräucherten Reis sowie schwarze Eier. SapaDie letzten Kilometer rein nach Sapa rollten wir durch dicken Nebel bzw. die Wolken hingen hier so tief. Es war sehr kalt und eben vernieselt. Wir checkten im Queen Hotel ein für 8$ pro Nacht - das Zimmer hatte einen Kamin und echte "Mountainview" also super Aussicht auf die Berge rundherum - dafür lag es aber auch in der 6.Etage... Diese Attribut "Mountainview" ist das wichtigste in Sapa - schließlich rühmt sich Sapa damit mitten in den Bergen zu liegen und diese einmalige Aussicht ist wirklich nicht schlecht (bei geeignetem Wetter!). ![]() ![]() Sapa war eine sehr schöne komfortable Stadt. Es wurde überall neu gebaut und hier ging es bergauf - mit der Wirtschaft. Die Leute hier waren eindeutig auf Tourismus getrimmt - der ja auch das Geld hierher brachte. Trotzdem konnte sich die Stadt einen eigenen Flair erhalten zu dem die vielen verwinkelten Gassen und ältere Bausubstanz beitrug. Im Zentrum des Touristengebiets gab es eine Menge Restaurants in dem man endlich wieder Pizza & Pasta essen konnte und es gab jede Menge Händler die Souvenirs anboten. Durch den Konkurrenzdruck bleiben die Preise aber am Boden und die Qualität war eindeutig besser als auf Land - zumindest bezüglich der Unterkunft und des Essens. In den Reisebüros welche an jedem Hotel angeschlossen sind gab es einiges was man "buchen" konnte unter anderem eine 2 Tagestour auf den höchsten Berg hier - den Fanzipan. Für letztlich 45$ pro Person buchten wir dann diese Tour. Einige Meter von unserem Hotel entfernt fanden wir ein familiäres kleines Restaurant wo wir endlich wieder man ordentlich was zu essen bestellen konnten - Spagetti Bolognese und Pizza. Hier trafen wir auch gleich 2 Dresdner die die gleiche Strecke die wir gekommen sind mit dem Fahrrad andersrum fahren wollten. Der Abend wurde dann wirklich nett und einigermaßen besoffen sind wir zurück ins Hotel getrudelt. 10.10.2003 Morgens um 6:00 aufgestanden und Rucksack gepackt für die 2 Tages Wanderung. Das Wetter entmutigte uns sofort. ![]() ![]() Es regnete in Strömen. Um 7:00 sind wir los mit einem Russenjeep bis nahe ran den Berg. Zu sechst machten wir uns zu Fuß auf - 2 Führer und 2 weitere Touristen aus Fulda (Oli und Uli) . Die nötigen Wanderschuhe borgten wir uns im Hotel aus - da wir ja nur Sandalen hatten. Die nun folgenden 4 Stunden Aufstieg bis zum Basislager regnete es ununterbrochen. Es ging schmale Schlammpfade durch Dschungel hinauf. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Theoretisch hätte man die Strecke bis zum Basecamp ohne Guide machen können - bei einem 2. Versuch würde ich es ohne Guide probieren. In dem Basecamp kann man auch ohne gebuchte Tour unterkommen (2$ - Schlafsäcke 10x vorhanden)- vorausgesetzt es ist noch Platz in der Hütte. Wie der Aufstieg allerdings danach wird kann ich nicht genau einschätzen - ich denke aber die Einsiedler hier würden einen für einen Bruchteil der Tourkosten bis an die Spitze bringen können. Getränke kann man auch so im Basecamp kaufen - Essen muss man aber selbst ranschaffen - das Flusswasser ist dafür angeblich Trinkbar. 11.10.2003 Ich habe sehr gut schlafen können und nahm ein Bad im eiskalten Fluss nebenan. Sogar die Sonne kam kurz raus - und sofort wurde es wärmer. Es gab lecker Frühstück - Eierkuchen und Bananen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() So richtig hatte keiner Lust den Aufstieg fortzusetzten alle waren irgendwie noch geplättet von gestern und wir wollten eigentlich alle so schnell wie möglich zurück. Um 10:00 brachen wir auf - ich hatte mir zwar Plastiktüten in die Schuhe gezogen - weil die noch nass waren aber es half nichts. Diesmal bin ich zwar über den Fluss balanciert aber der Marsch durch die schlammigen Wege und den Dschungel führten dazu dass ich im Nu wieder nasse Füße und Hosen hatte. Nach 3 h Abstieg bei einigermaßen gutem Wetter - nur wenige Regen und die Sonne trocknete sofort wieder alle - kamen wir im Tal an. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 12.10.2003 Heute versprach das Wetter wirklich schön zu werden und so entschieden wir doch noch einen Tag länger in Sapa zu bleiben. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Abends gingen wir noch mal durch die Straßen der Stadt und aßen die verschiedensten Sachen die es bei den Händlern am Straßenrand zu kaufen gab z.B. süße Kartoffeln, gebratenen Tofu, Gemüse und Fleischspieße - gebratenen Reiskuchen usw.... Eine Flasche Reiswein musste auch dran glauben und etwas angeheitert kehrten wir zu unserem Guesthouse zurück. Kaum angekommen fragte uns die Familie ob wir nach Restaurantschluss noch mit spazieren kommen wollten. Da sagten wir nicht nein - und so spazierten wir erneut diesmal mit Hund und Kegel zu zwölft durch die Gassen. Wir wurden in eine kleine Kneipe eingeladen und es gab erneut Reiswein. Die ganze Zeit über versuchte ich ein bisschen mit den Leuten ins Gespräch zu kommen - aber nur die Tochter der Familie und ihr Freund konnten etwas gebrochen englisch - was wir zuvor geübt hatten :). Als ich wieder in unserem Hotelzimmer war - war ich so dicht - das ich die halbe Nacht auf dem Klo verbrachte... 13.10.2003 Ich kam nur schwer raus - 10:00 Uhr - dabei war Eile geboten. Pancake (Eierkuchen) essen und dabei noch die endlos lange Liste mit gewünschten Vokabeln übersetzt. - Also mir wurden diverse Gegenstände gezeigt die ich dann auf Englisch aufschreiben sollte. Wir mussten heute unbedingt nach Hanoi zurück. Denn bevor unser Visa ablief wollten wir noch die Halong Bay anschauen. Die Fahrt nach Hanoi war sehr anstrengend - vor allem weil es auf der Hälfte der ca. 600km langen Strecke anfing zu regnen. Als es gegen 18:00 dunkel wurde waren wir noch immer 100km von Hanoi entfernt. Es regnete in Strömen und inzwischen war trotz Regenkleidung alles nass. Unsere Minsk konnte leider nur ca. 60km/h fahren und wenn wir mal nicht in Kolonne fuhren wurden wir andauernd von LKWs (also W50s aus DDR Produktion) überholt. Da die Straßen eigentlich permanent von Regenwasser bedeckt waren - bekamen wir bei jedem Überholmanöver ne volle Ladung Wasser in die Seite geknallt. Dann muss man sich vorstellen dass wir mir einem Helm (mit zerkratztem Visier) fuhren und es dunkel wurde. Jedes entgegenkommende Fahrzeug hatte natürlich Fernlicht eingeschaltet und jedes mal war es übelst gefährlich - ich sah die Straße nicht mehr. Die Strategie die ich anwendete war nicht weniger riskant - aber kalkulierbarer. Ich fuhr sehr dicht hinter einem LKW her - dadurch hatte ich keine Probleme mit entgegenkommenden Fahrzeugen und dem Fernlicht - dafür dreckiges Spritzwasser und ggf. scharfe Bremsmanöver zu fürchten. Um 20:00 kamen wir in Hanoi an - total erschöpft irrten wir dann noch einmal 2h umher um den Stadtteil zu finden in dem wir uns auskannten und das Motorrad gemietet hatten. Kurz vorm aufgeben und diversen falschen Hinweisen (niemand konnte eine Karte lesen geschweige denn Straßennamen lesen oder eine ordentliche Wegbeschreibung abgeben) wendeten wir uns an Taxifahrer und ließen diese vorweg fahren 10.000Dong kostet der Service... Nachdem wir gegen 22:00 erfolgreich eingecheckt hatten in der uns bereits bekannten Herberge "Ahn Dao Hotel" - aßen wir noch schnell im noblen Restaurant gegenüber und buchten eine 2 Tagestour in die Halong Bay für 19$. Globitour - Halong Bay14.10.2003 Um 6:30 hieß es Action! Aufstehen, duschen, Tasche packen - 7:00 Frühstück All You can eat... in 5 Minuten. Motorrad zurückschaffen und auschecken. 7:30 ging der Bus nach "Ha Long Bay" - jeder kennt die putzigen Inselchen aus James Bond Filmen. Diese mehr als 2000 Inselchen bestehen aus Dschungel überzogenen Zuckerhutförmigen Sandsteinfelsen. Es gibt zahlreiche Höhlen und Strände zu bewundern sowie das türkiesfarbene Wasser. Die gesamte Tour war dann voll das Gegenteil von dem was wir die letzten Tage mit dem Motorrad erlebt hatten - wie erwartet. Zusammengepfercht mit 22 anderen Touristen - wurden wir nach 4h Fahrt an den Hafen von Halong City gebracht. Dort sammelten sich bereits Hundertschaften von Touristen anderer Busunternehmen von alt bis jung - und warten darauf verfrachtet zu werden. ![]() ![]() Ein Riesenbusiness das ganze. Ich nahm´s locker - weil mir bereits vor Fahrtantritt klar war, das diese Tour alles andere als relaxt sein wird - und weil aus Zeitknappheit eine selbst organisierte Tour nicht wirklich machbar gewesen wäre. Am Hafen stellte sich dann raus das wir nicht wie vom Reisebüro versprochen in "kleiner Gruppe" mit maximal 30 Leuten auf einem Boot fahren würden. ![]() ![]() Der Eintritt in die Höhlen kostete selbstverständlich extra. Es gab verschiedene Packages - wir haben für 30.000Dong im Endeffekt 3 verschiedene Sandsteinhöhlen auf verschiedenen Inseln angeguckt - naja nach 4h war der Stress vorbei. ![]() ![]() Zum übernachten hatte man die Wahl - auf der Holzdschunke zu übernachten - oder auf der Insel "Cat Ba" in einem Hotel. Wir entschieden uns mit 6 anderen Leuten für die Dschunke. Endlich wurde es etwas entspannter. Der Dschunkenbesitzer lebte mit seiner ganzen Familie auf dem Boot - und hatte wahrscheinlich jeden Abend das gleiche Programm. Mit einige Touristen an Bord schipperte er noch ca. 1h in eine ruhige Bucht von Cat Ba Island, und ankerte dort (ca. 18:00). Dann tischte die Familie - eine Menge mehr oder weniger leckeres Seafood auf und versteckte sich irgendwo im Boot zum schlafen. Wir kauften der Familie noch die einzigste Flasche Reiswein ab die sie angeblich hatten - und machten uns alle zusammen einen schönen Abend. Außer unserem Boot befanden sich auch noch 2 andere in der Bucht - und von dem einen kamen 3 besoffene Australier auf die Idee den halben Kilometer zu uns rüber zu schwimmen. Insgesamt würde ich jederzeit wieder die Halong Bay besuchen - allerdings nicht mit einer gebuchten Tour - sondern allein oder in kleiner Gruppe für mehrere Tage ein Hausboot mieten. Damit kann man dann selbst entscheiden welche Bucht und welche der hundert Höhlen man besichtigen will - abseits der Massen. 15.10.2003 Das duschen mit der Salzwasserdusche war nicht gerade der Hit und die Kabine auch nicht. Hätten wir Pech gehabt hätten wir uns mit 4 anderen Leuten 3 Doppelstockpritschen teilen müssen in einem dunklen Loch (1,7m Höhe) ohne Licht und Ventilator. Im Reisebüro glaubten wir noch an eine Luxus Doppelkabine wie auf der MS Titanic - wegen der Fotos die uns gezeigt wurden - reine Verarsche! Zum Frühstück gab es dann wieder Reis mit Fisch - haben ja auch nichts anderes an Bord! Die 2. Hälfte der zwei Tagestour bestand darin 3 Stunden zurück nach Halong City zu schippern - allerdings auch heute war es bewölkt und die Fotos wollten nicht so recht gelingen. ![]() ![]() ![]() ![]() Immerhin eine Dusche im nächsten Hotel bezahlte uns das Reisebüro. Denn wir hatten noch was vor! Weil unser Visa heute auslief - mussten wir Vietnam heute noch verlassen. Ich kaufte mir noch schnell 2 rote T-Shirts (mit gelben Stern) weil ich keine frischen mehr hatte, und einige CDs - bis das letzte vietnamesische Geld alle war. Um 18:30 bestiegen wir den 2 Tage zuvor klargemachten Bus nach Vientiane in Laos. Die Fahrt sollte ca. 22h dauern und kostet 13US$. Einige Tage zuvor hatten wir das Gerücht gehört das die Grenze gesperrt war weil es einen Bergrutsch gegeben hatte - und die Passstraßen unbefahrbar sind... [weiter mit Transit durch Laos] [zurück zur Zugreise quer durch Vietnam] | ||||
Content & Pics (c) Der Schmeissi Reisebericht: Thailand - Kambodscha - Vietnam - Laos 2003 mit Schmeissi und Tomomi |