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2.Woche: Lesoto bis Swasiland

Tag 7: (So 3.3.) Schnell nix wie weg vom Campingplatz - wir mussten ja Geld sparen. Wir entschieden uns unseren Weg fortzusetzen Richtung Lesoto - Quthing. Das Wetter war schön - und blieb bis zum Ende des Urlaubs durchweg schön - immer Sonne und kaum Wolken - sternenklare Nächte - so macht der Urlaub spaß.

Im Reiseführer konnten wir so gut wie nichts über Lesoto finden - ausser das es das ärmste Land der Welt sein sollte und es keine Backpacker / Straßen / Tankstellen gibt. Aber das störte uns nicht. Mittags kamen wir an der "Grenze" an. Zuerst erkannten wir die Grenze gar nicht richtig - Südafrika hatte irgendwie keinen Grenzposten - aber die Lesotoer hatten eine Schranke.

Diese fotografierte ich dann auch gleich - und promt gabs anschiss "no foto" von einem im Schatten pennenden Grenzbeamten. Die Reise quer durch Lesoto war ein echtes Abendteuer. Die Straße war nicht geteert - nur Schotter. Wegen der Übernachtung dachten wir uns - wir zelten einfach irgendwo. Aber kaum hielten wir mal 5 Minuten an einer unbesiedelten Stelle an - kamen immer irgendwoher einige Schwarze an - nicht mal pinkeln konnte man alleine.

Nach langem Überlegen entschieden wir uns in einem Dorf den Dorfältesten zu fragen ob wir hier zelten dürfen. Der erste Versuch viel auf ein kleines überschaubares Dorf (Mt. Moorosi) auf über 1000m Höhe.

Das war gar nicht so einfach. Kaum hielten wir im Dorf an - kamen gleich unzählige Kinder ans Auto mit offenen Handflächen. mmmh was sollten wir denen geben? Die Idee war unsere 10kg Äpfel zu verteilen, nachdem aber abzusehen war das diese nicht für alle reichten - teilte und schließlich viertelte ich die Äpfel.

Marcus versuchte inzwischen den Dorfchef aufzutreiben. Die Frauen (es gab irgendwie nur Frauen und Kinder - wirklich!!) die er fragte - verstanden natürlich kein Englisch und dachten sicherlich an was anderes bei Marcus seinen Gesten - na ja er verschwand schließlich mit einer Traube junger Frauen. Gott sei Dank reichten die Äpfel für alle Kinder und ich wartete - wurde ausgiebig begafft und jeder wollte mich anfassen. - kein Problem waren ja nur neugierige Kinder. Schließlich nach einer halben Stunde - mir kam es vor wie eine Ewigkeit kam Marcman freudestrahlend wieder ein Mädchen an der HAND! - ich dachte sonstwas. Aber er meinte wir können hier zelten sollten nur nochmal mit dem Doftältesten einen saufen. Also gingen wir mit einem Sixpack Bier zum Dorfältesten - der dann gleich 3 Büchsen hintereinander trank. Ein Dolmetscher - ein Arbeiter der in Südafrika gearbeitete hatte sprach etwas Englisch. Das Hauptgesprächsthema an was wir uns erinnern war die Frage - Warum ist Deutschland ein reiches land und Lesoto ein armes. - Wir konnten es ihm nicht erklären....schon gar nicht mit den beschränkten Englischkenntnissen. Naja nachdem es dunkel war zogen sich die Einheimischen abrupt zurück - sie hatten ja keinen Strom und kein Licht. Zuvor versuchten wir noch Holz zum kochen (unseres Abendessen) aufzutreiben. Also bliebt ich mit dem Zelt am Dorfrand - bewacht von 20 Kindern und Jugendlichen zurück und Marcus fuhr mit einem Einheimischen Holz holen (20 Rand). In dieser Zeit wollten die Kinder in das stark für aufsehen sorgende Zelt schauen - alle waren hocherfreut als ich ihnen kurz den Eingang öffnete. Die Mädels kicherten nervös und ich bekam Sprüche zu hören das sie gerne mit mir in diesem "Haus" schlafen wollten....gggrrr!. Ich war echt erleichtert als Marcus nach einer Stunde zurückkam. Mit dem Holz versuchten wir Feuer zu machen um Nudeln zu kochen. Aber irgendwie wollte das Wasser nicht kochen - lag wahrscheinlich an der Höhe - 1000m. Nach einer weile befanden wir die Nudeln für fertig und kippten Ketschup dazu. Irgendwie war uns bei den ganzen ausgemergelten Kindern und Jugendlichen um uns herum nicht mehr nach Essen zumute und wir verschenkten den größten Teil der Nudeln - besonders gut kam der Ketschup an davon wollten sie mehr. Auch nach Coca Cola wurden wir gefragt - anscheinend hatten sie einige leere Flaschen in unserem Auto gesehen. Coca Cola Schilder ist so ein anderes Phänomen - auch im hungernden Lesoto gabs an jedem Haus wo irgendwas verkauft wurde mindestens ein Coca-Cola Schild - auch wenn es gar keine Cola zu kaufen gab... Die Nacht über schliefen wir ziemlich unruhig, ausserdem hatten wir das Gefühl pausenlos bewacht zu werden. Uns taten die Leute hier ziemlich leid, aber wir wussten auch nicht was wir machen sollten - selbst wenn wir alles verschenkten - würden wir bloß den neid der Menschen heraufbeschwören die nichts abbekommen haben - deshalb gaben wir sonst keine Geschenke nur einige weitere Äpfel für die Kinder heraus. Eine Frau mit ihrem kranken Kind bat um uns Hilfe - aber wir konnten nix machen sind ja BWLer und keine Ärzte. Seit diesem Erlebnis war unser Urlaub nicht mehr so unbeschwert - öfters kamen die Momente wo wir überlegten und diskutierten was wir machen sollen - ob wir helfen sollen oder wie man helfen könnte. Dies hier darzulegen ist aber wohl langweilig.... Achso fast vergessen diesen Sonntag musste Marcus seine zweite Lariam Tablette einwerfen - eigentlich hatte er wirklich keine Lust dazu, aber gekauft ist gekauft. Auch diesmal war er die halbe Nacht auf und hatte einen bösen Film geschoben von dem ich aber außer seiner Unruhe nichts mitbekommen habe. Jedenfalls nahm er sich endgültig vor keine weiteren Tabletten zu naschen ausgenommen Aspirin....



Tag 8: (Mo 04.03.02) Nach dem heimlichen Essen von Müsli im Zelt standen wir auf und machten uns gleich an die Arbeit alles einzupacken. An einer ca. 500m entfernten Wasserstelle konnten wir uns die Zähne putzen - alle weiteren Reinigungsaktivitäten mussten unterbleiben 1. weil doch zu viele Frauen zuschauten und 2. weil wir Angst hatten zuviel wertvolles Wasser zu verschwenden. Die letzten Äpfel wurden verteilt, dem Besitzer des Grundstücks gaben wir noch 15 Rand für die Übernachtung und auf gings.

Bisher hatten wir keine einzige Tankstelle oder etwas ähnliches gesehen und langsam wurde der Sprit knapp. Wir entschlossen uns die Straße weiterzufahren und den nächsten Abzweig Richtung SA zu nehmen. Allein es gab kaum Abzweige und beschilderte schon gar nicht. Immerhin ab und zu kamen einige Fahrzeuge entgegen so wussten wir das wir noch auf der Hauptstraße waren.

Einmal wollten/mussten wir fast umkehren da eine Flußquerung unterspült und unpassierbar war. Vor uns wurde noch ein Bus von einem Radlader durch den Fluss gezogen - doch als wir checkten was da das Problem war, war der Radlader schon wieder verschwunden. Mmmmhh nach reichlicher Begutachtung der Wassertiefe, der Steine und Schlammtiefe sowie Strömungsgeschwindigkeit entschlossen wir uns mit dem Mietgolf durchzufahren - Schnik Schnak Schnuk ergabt das Marcus fahren muss/darf. Vorher noch alle Klamotten aus dem Innenraum höher gelegt falls Wasser "eindringt". Dann mit Vollgas und die Kupplung leicht angetreten durch Wasser. Die Angst das der Motor ausgeht und Wasser in den Auspuff bis zum Motor läuft war groß. Mit qualmender und stinkender Kupplung buxierte Marcus das Auto an der unterspülten Stelle vorbei. Die vorderen Blinkleuten unter Wasser und ca. 15 cm über dem unteren Türspalt. eu jeu jeu aber alles glatt gelaufen und nix nass geworden.

Bloß die gleiche Strecke zurückfahren wünschten wir uns nicht. Einige Kilometer später rannte plötzlich ein Uniformierter Mann hinter unserem Auto her und winkte wie verrückt. Zuerst dachten wir ein Polizist oder so - aber wir hielten dann doch an - vielleicht etwas wichtiges. Der Mann stellte sich als Lehrer heraus und wollte trampen. Vorsichtig wie wir waren setzt sich Marcus nach hinten und der Lehrer auf den Beifahrersitz. Ein längeres Gespräch brachte Aufklärung über das Bildungssystem von Lesoto z.B. das es jetzt Schulpflicht gäbe - das die Grundschule kostenlos ist aber trotzdem viele Familien die Kinder nicht zur Schule schicken könnten weil die Kinder arbeiten müssen und die Eltern kein Geld für die Schuluniform haben. Der Lehrer arbeitet an 10 Schulen und rotiert jeden Tag die Schule. Er bekommt ein wahnsinnig gutes Gehalt für einheimische Verhältnisse - die Regierung könnte sonst ein abwandern der Lehrer nach SA nicht verhindern. Nach 2 Stunden schließlich verließ uns der Lehrer und erklärte uns den restlichen Weg bis zur Grenze nach SA. Der Grenzposten schließlich - nahm uns kräftig ins Gebet nach dem Motto "was denken sie über Lesoto" , "was werden die zuhause über Lesoto erzählen", "was haben sie in Lesoto gelernt" natürlich auf Englisch und naja alles zusammen etwas peinlich. Schließlich erreichten wir wieder SA und waren doch froh - auch weil Weg bis zur nächsten Tankstelle ewig war und die letzten Kilometer durch die bergige Grenzregion / Bergpass äußerst schwierig zu befahren war (Sani Pass).

In Pietermoritzburg brauchten wir erst einige Stunden um einen Backpacker zu finden. Sämtliche im Reiseführer angegebenen waren nicht mehr auffindbar oder die Ortsbeschreibung war falsch - auch der Versuch 3 verschiedene Herbergen anzurufen scheiterte mangelns Erreichbarkeit der angegebenen Telefonnummern. Schließlich übernachteten wir dann bei einem besoffenen, alten weißen Rassisten in einem Backpacker den wir durch Zufall fanden. Er erzählte uns eine ganze Menge über Schwarze - ich glaube im nachhinein doch nicht mehr alles - jedenfalls will er auf seine alten Tage noch mal um die Welt reisen. Das Motto der Herberge über dem Eingang war "nur für ausländische Touristen". Abends machten wir noch einmal los in die Innenstadt - diese war recht übersichtlich trotz der mehreren Millionen Einwohner. Wir aßen bei einem Chinesen im Keller und genossen den lauen Sommerabend bei einem Spaziergang mit Bier und Diskussionen.

Tag 9: (Di 05.03.02) Von Pietermoritzburg fuhren wir nach Durban und weiter Richtung Hluhluwe (Nordwesten an der Küste entlang). Irgendwie lasen wir von einem Tierpark "Hluhluwe Umfolozi Park" und wollten in dessen nähe übernachten. So kam es das wir einem kleinen Schild "BushCamp" folgten und etliche Wegweiser später in einer netten kleinen Farm angelangten (ca. 12:00). Der Besitzer hatte eine kleine Oase erschaffen - wir nannten es fortan das Paradies (Ihr kennt das ja bestimmt - in jedem Urlaub gibt es einen Ort der einem am besten gefallen hat) Ein Campingplatz, 3 oder 4 Holzhütten sowie einen großen Swimmingpool. Wir waren die einzigen Gäste und er machte uns einen Hammerpreis - es war Offseason, wenn ich mich recht erinnerte zahlten wir für eine Hütte umgerechnet 12 DM/Nacht (6Euro/Nacht je Hütte)

In dieser Gegend beschlossen wir mindestens 2 Tage zu bleiben und uns auszuruhen und nachzudenken was wir als nächsten machen sollten. Neben den stündlichen Swimmingpoolbesuchen und jeweils 20 x 12m Bahnen überlegten wir ob wir zurück nach Lesoto fahren sollten um den Leuten im Dorf irgendwie was gutes tun können. Zum Glück entschlossen wir uns aber die Reise fortzusetzen.... Wir überlegten ob der Wohlstand in Europa und Amerika nur darauf beruht das es ärmere Länder gibt die dafür ausgebeutet werden damit es uns so gut geht - oder ob es theoretisch möglich wäre das es allen Ländern "wohlstandsmäßig" so gut gehen könnte wie uns.... genug Geschwafel. Abends besuchten wir schon einmal den Eingang des - Wildparks. Wir befragten einige Touristen die gerade von einer Safari zurückkehrten und diese waren hellauf begeistert - alle Tiere "Big Five" hatten sie sehen können. Unter "big five" versteht man in SA Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel und Leopard wenn ich mich nicht irre. Die meisten Touristen buchten in ihren Hotels eine Safari-Tour mit Guide und Verpflegung. So war es auch nicht verwunderlich das extra für die Touris in den Safaribussen eine Negercombo "traditionelle" Tänze und Musik aufführten - eben damit das Ambiente stimmt und das Trinkgeld. Wir entschieden uns auch wegen der hohen Preise die Safari auf eigene Faust durchzuführen. Obwohl unser Golf nicht irgendwie höhergelegt war und somit keine verbesserten Ausblickschancen versprach - nahmen wir diesen Nachteil in kauf. Zurück im Paradies war erstmal wieder Nachtschwimmen angesagt und frühes zubettgehen.

Tag 10: (mi 06.03.02) Heute war früh aufstehen angesagt und abmarsch in den Tierpark (Eintritt 30Rand /Person + 35Rand/Auto). Denn alle Tiere lassen sich am besten früh beobachten wenn die Sonne noch nicht so hoch steht und die Tiere in der Landschaft rumstehen (und sich nicht im Schatten verstecken). Da wir nicht wirklich eine Idee hatten wo wir was wann sehen können fuhren wir den Park mit dem Auto planlos ab auf der suche nach irgendwas.

Irgendwann hatten wir dann Glück und sahen ein paar Zebras , dann sone art Rehe - heißt aber anders, und viele Vögel . Scheisse wir wollten doch Elefanten und Löwen sehen gggrrrummel . Naja irgendwann gelangten wir an einen Fluss und da gab es dann Flusspferde zu sehen - wenig spektakulär da ca. 99% des Körpers im schlammigen Wasser unsichtbar war. Immerhin gab es da dann noch ein Krokodil man man man toll. Wir hatten dann die dumme Idee mit dem Boot auf dem Fluss eine Rundfahrt zu buchen. Da haben wir dann sensationelle Vögel gezeigt bekommen und ein Baum mit Affen - Mensch Meier - wir waren bedient. Nunja auf der weiteren Fahrt durch den Park haben wir dann immerhin doch noch Elefanten und Giraffen sehen können. Die Giraffen waren so nahe das ich unbedingt aussteigen wollte und ein Foto mit mir und ner Giraffe machen wollte.

Marcus der sich strikt an die Vorschriften des Parks hielt wollte nicht aussteigen und so war ich gezwungen mit dem Selbstauslöser Giraffe und mich zu fotografieren. Um 15:00 wars dann endgültig zu warm und wir beschlossen trotz des hohen bezahlten Eintritts zurück ins Paradies zu fahren. Hier noch die Anmerkung das es in allen Nationalparks Lodgen und Campingplätze gibt in denen man übernachten darf und dadurch die Chance hat vor den eigentlichen Öffnungszeiten des Parks im Park auf die Pirsch zu gehen und dadurch wahrscheinlich viel schönere Erlebnisse hat (natürlich das entsprechende Taschengeld vorrausgesetzt). Im Paradies dann viel Bier getrunken und über "Evolution" diskutiert.

Tag 11: (Do 07.03.02) Ruhetag! nichts wirklich sinnvolles gemacht - einfach nur Urlaub am Swimmingpool - immernoch waren wir die einzigsten und so konnten wir schön mit dem Besitzer quatschen - er hatte sich ein extra großes Holzhaus gebaut in dem sich einzig und allein eine Bar befand - auf der 2 Etage gab es gemütliche Sitzgelegenheiten mit Aussicht über die Prärie. Es war üblich die Getränke auf Vertrauensbasis nehmen und auf ´nem Zettel Striche zu machen. Wir schafften 24 Striche den Tag über -- 12 Bier jeder das war REKORD! Mittags fuhren wir bereits etwas angedüdelt nach Mtubatuba (bei uns nur noch tuba tuba genannt) um Mittag zu essen - Burger in soner Burgerschuppenkette wo wir zum Leidwesen Marcus und zu meiner Freude im Urlaub ziemlich oft einkehrten :)). Gedanken über den weiteren Reiseverlauf machten wir uns nicht wirklich - aber klar war, wir wollten weiterhin die einzigsten Touristen sein (das heißt soviel wie ab ins Hinterland) und Abenteuer muss sein. Daher die Entscheidung nach Swasiland zu fahren und wir spielten mit den Gedanken nach Mosambique rüberzufahren. Aber wir werden sehen...

Tag 12: (Fr 08.03.02) Heute sollte es bis nach Sodwana Bay gehen - schnorcheln oder tauchen. Daher erstmal Richtung Hluhluwe gefahren und dann über irgendeine Sand/ Schotterpiste nach Sodwana. So gegen 10:00 winkten uns ab und zu einige Schwarze mit den Händen zu. Mmmh zuerst dachen wir die wollen trampen - aber wir hatten keinen Bock drauf jemanden mitzunehmen. Auf einer langen geraden Sandpiste dann meint Marcus er hat schon echten Muskelkater in den Händen - die Karre zieht massig nach rechts. Wegen den recht häufigen Spurrillen und "Sandbänken" auf der Straße machten wir uns aber keine große Platte und wollten bloß einen Fahrerwechsel machen. Auf einer Strecke wo der Sand nicht so tief war und wir nicht stecken bleiben wenn wir wieder anfahren müssen, hielt Marcus an. Plötzlich stieg rechts vorne sichtbar Rauch auf. mmmh schnell mal gucken und siehe da der Reifen war platt - also das was davon übrig war - und das war nicht viel. Die Felge war echt heiß und an ein abschrauben war erstmal nicht zu denken. Von dem Reifen war eigentlich nichts mehr vorhanden und diesmal würde ein Flicken nicht helfen. Scheiße wir hatten dann natürlich als erstes Schiss wegen der Kosten... Es dauerte nicht lange da waren wir umringt von einer ganzen Heerschar Farbiger - jeder wollte irgendwas - wahrscheinlich helfen für ein kleines Trinkgeld ... aber wir ließen uns nicht drauf ein. Einer von uns passte auf das uns nicht "ausversehens" was abhanden kommt schließlich mussten wir den Kofferraum komplett ausräumen um ans Ersatzrad zu gelangen. Dann nichts wie weg. Nun begann das Bangen - zurück nach HluHluwe wollten wir nicht - andererseits gabs laut Karte an der Küste Sodwana Bay keine richtige Stadt wo eine Werkstatt zu vermuten wäre. Dann war nun schon wieder Freitag und Samstag hätte in Hluhluwe kaum eine Werkstatt geöffnet. Naja dumm von uns im nachhinein - wir fuhren ca. 30 Minuten dann kam eine kleine Siedlung und wir mussten nicht mal lange suchen fanden wir einen Schuppen mit einem Stapel Reifen. Kurz angehalten und unsere kaputte Felge vorgezeigt. Die 3 Jugendlichen "Mechaniker" hatten gut zu tun aber einer fing an einen passenden Reifen im Stapel zu suchen. Eine Kippe motivierte ihn nochmal ungemein und wir gaben großzügig 2 Runden für alle. Nach ca. 10 Minuten war der Felge bestückt und wir hatten ein neues Ersatzrad. Für uns wieder mal etwas verblüffend neues - mit einfachsten Mitteln ohne Maschinen hebelte er den Reifen auf die Felge und pumpte den Reifen mit der Hand auf, man man man und das alles in Affenzahn.

An der Küste angekommen fragten wir vorsichtig bei einer recht nett aussehenden Camping / Bungalowsiedlung an wieviel eine Hütte so kostet... naja vergessen wirs viel zu teuer für uns arme Studenten - ich glaub das war son Robinson Club. Wir fuhren weiter bis ran an den Strand - erstmal relaxen und baden. Irgendwie hatte ich keinen wirklichen Bock zu schnorcheln - ein "Taucherverleih" in der nähe befragten wir kurz und einige Touristen: wenn wir was sehen wollen unter Wasser müssten wir mit nem Schlauchboot etwas rausfahren und möglichst früh am Morgen rausfahren. Die für uns hohen Preise taten dann ihr übriges uns nicht tauchen/ schnorcheln zu lassen. Sodwana Bay war also was für Großverdiener aus Deutschland aber nichts für den Studenten mit 40 Mark Taschengeld am Tag. Trotzdem aßen wir Abends in dem "Robinson" Komplex da es nirgends wo sonst was zu essen gab. Aber der Reihe nach. Als nächstes mussten wir ein Zeltlager finden. Dazu fuhren wir in eine Art Nationalpark direkt an der Küste rein wo man campen durfte. Noch vor der Einfahrt wurden wir von 4 jungen schwarzen Frauen angehalten und irgendwie zugetextet wo wir schlafen und das sie uns Vergünstigungen geben könnten und jede wollte uns irgend eine Plastikkarte aufdrängen .mmmh wir waren skeptisch und stellten uns dumm.... wieviel eine Plastikkarte kostet wollten sie uns nicht verraten :)). In dem riesigen Campingareal (Zelt + Eintritt Nationalpark 130 Rand + 40 Rand) der recht verschlungen war und sich etliche Kilometer entlang der Küste erstrecken musste, bauten wir dann irgendwo das Zelt auf umringt von tausenden Mücken und Affen und sonem Kaninchen Wühlgetier. Deshalb dann auch die Entscheidung abends mal essen zu gehen Feuerholz gabs eh nicht.

Das bringt mich auch gleich auf einen anderne Punkt - ziemlich oft gabs entlang der Straßen von Südafrika irgendwelche kleinen Stände wo ein Neger im Schatten lag und z.B. Holz oder! Souvenirs oder! Äpfel oder! Bananen usw. verkauften. Wenn dann anscheinend einer auf die Idee gekommen war so etwas zu verkaufen machten es gleich Dutzende anderer nach. Also nicht ein Holzstand nein 10 oder 20 aller 100m einer. wie doof als ob dadurch mehr verkauft würde. Irgendwo 100km weiter gab es dann 20 mal Souvenirs aber kein Holz und keine Äpfel. Anstatt das der Nachbar was anderes verkauft müssen die alle das gleiche verkaufen. Meist war es dann noch so das da wo wir Holz bräuchten - auf dem Campingplatz z.B. es weit und breit keins gab. nun gut

Tag 13 (Sa 09.03.02) Früh gleich wieder an den Strand und gebadet und bei den nahe gelegenen Duschen geduscht. Dort dann leider in der Aufregung mein T-Shirt vergessen. Wir sind dann zurück über Hluhluwe nach Swasiland gefahren und schafften es bis in einen Nationalpark bei Manzini. Dort zelteten wir im- am- bei- "Swasiland Backpackers" pro Person 35 Rand. Hier gefiel es uns! mitten im Nationalpark mit schön gepflegtem Pool und Wiese auf der Emus (Strauße) rumrannten. Abends machten die Einheimischen Essen und für 20 Rand /Person konnten wir typische Swasilandküche genießen. Das heißt Hühnchen 3 Stunden mit Knochen aufm Lagerfeuer gekocht und dann Reis dazu. Naja mal probieren ist OK aber nur einmal. Auch dieser Abend endete einigermaßen dicht mit Bier am Pool. Schöner Sonnenuntergang über der Savanne wir waren glücklich. Wir beschlossen einen weiteren Tag zu bleiben und mal Rafting auszuprobieren.

Tag 14 (So 10.03.02) Früh wurden wir abgeholt von so zwei jungen Kerlen und wir mussten gleich die 420 Rand Person löhnen. Zuerst dachte ich, das wie letztes mal rafting (2001 in Australien) mit 100 Leuten zusammen den Fluss runtergeheizt wird. Aber diesmal waren wir ganz allein. Wir fuhren so halb durch ganz Swasiland um schließlich nach langer Schotterpistenfahrt an einen braunen dreckigen Fluss anzukommen. Dort bekamen wir Helm und Schwimmweste und trugen unser 2 Mann Schlauchboot zu Wasser. Der Guide und sein Paddelneger hatte ein eigenes Boot. Es fing vielversprechend an. Zu viert gings den Fluss runter am Anfang folgten wir dem Guide aber irgendwann hatten wir Langeweile. Das träge Wasser gab kaum eine Chance auf Abenteuer. Der einzige Adrenalin war verursacht durch die Gewissheit das im Wasser Krokodile rumschwammen.

Mittags dann hielten wir an einer Sandbank wo für uns ein Lunch vorbereitet wurden war. Wir aßen die Sandwiches und wollten wissen wann es endlich losgeht mit dem Rafting.... Außer eine kleinen Wasserfall gabs auch in den folgenden 3 Stunden nicht spannendes so waren wir am Ende ziemlich unzufrieden mit den vorher angepriesenen Adventurerafting. Damals das rafting bei Cairns in AU war 100 mal besser wegen des klaren, erfrischenden, schnellen Wassers, ohne Krokodile und massigen Stromschnellen - einige junge Leute gaben damals sogar auf, weil es ihnen zu riskant war. Das hier dagegen hätten sogar meine Eltern als langweilig empfunden. Zurück im Backpacker besichtigte Marcus noch die heiße Quelle und quatschte mit den Amis. Heute gabs Maisbrei und T-Bone Steak - diesmal schmeckte uns das Abendessen. Wir quatschten lange mit Bob von der Bar und einem Australier. Wir spielten Billard und tranken viel Bier. Bob wollte unbedingt unsere Musik hören/überspielen und so hörten wir den ganzen Abend BT, Cybersnack, Moksha, Fragma usw. und die Leute gingen gut drauf ab.



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