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1.Woche: CapeTown bis Lesoto
Tag 1:(Mo 25.02.)
Leicht benommen und noch etwas angetrunken torkelten wir um ca. 13 Uhr aus dem Terminal in Kapstadt - Cape Town. Es war Sommer - knallend heiß aber nicht schwühl. So passte das - gleich mit froher Erwartung den Mietschalter gesucht - und gefunden. Ausser das die gleich Geld von uns wollten für irgendeinen Eintrag (2. Fahrer) war alles kein Problem und los gings zum Parkplatz - ein blauer Golf 2 mit Kassettenradio - juhu. Aircondition gabs leider nicht brauchen wir ja auch nicht kamen ja gerade aus dem kalten Deutschland. Flux die Klamotten gewechselt und rein ins Getümmel also Linksverkehr.
Zuerst gings quer durch Kapstadt - eine Jugendherberge aus dem Lonely Planet gesucht - welche aber nicht so einladend war da uns gleich meterhohe Stacheldrahtzäune und ein kläffender Köter begrüßte. Nach kurzer Diskussion einigten wir uns drauf erstmal weg und raus aus Kapstadt. So fuhren wir bis ca. 17:00 nach Stellenbosch - einer kleinen Studentenstadt ca 50km ausserhalb von Kapstadt gelegen. Dort wieder einen Backpacker aus dem Lonely Planet angesteuert und endlich einquartiert. Der Backpacker (55 Rand/Person) hatte einen Pool und mehrere Schlafräume (Dormitory). Wir zu zweit in einem 10 Bett Zimmer plus ein zwei Kakerlaken also gleich mal ins oberer Bett der Doppelstockbetten gewechselt. Dann war da noch eine nette Küche mit Gasherd... mmh und Stefan breitete gleich die erste gute Storie vor: Tag 2:(Di 26.02) Morgens um 8 - Marcus wollte gleich wieder in einem Pool schwimmen. Da bot sich die Universitätsstadt Stellenbosch hervorragend an da es für die (weißen) Studenten Sportmöglichkeiten ohne Ende gab unter anderem auch einen riesigen Pool zum Schwimmen. Und der Marcus konnte sich austoben, während der Stefan - mit Handtuch über dem Kopf - genüsslich am Rande weiterschlief. Dann kurze Stadtrundfahrt um Stellenbosch, um deren Weinanbaugebiete zu begutachten. Stellenbosch bzw. die Region rundherum gilt als der Anfang/Ende der WineRoute welche nach norden entlang der Küste bis nach Namibia ausgewiesen und gepriesen wurde. Wir entschieden und die "Garden Route" nach Westen zu nehmen welche auch ein totaler Touristenhype ist denn überall wo Attraktionen der Garden Route ausgewiesen waren - waren Touris ohne ende - wir auch - zumindest die ersten 2 Tage. So fuhren wir bis ca. 17.00 Uhr durchs sonnige teils aber auch etwas bewölkte Südliche Südafrika. Tagesziel war der "De Hoop" Nationalpark/Reserve in dem die ersten wilden Tiere auf uns wartet. Leider versperrte uns zu dem genannten Zeitpunkt ein Fluss die weiterfahrt. Irgendwie waren wir etwas ratlos. Der Fluss war zwar eingezeichnet in der Karte aber im Reiseführer stand nix drüber drin. Zuerst dachten wir, wir müssen einfach langsam durch den Fluss durchfahren aber diesmal sollte es noch nicht so weit sein. Wir suchten nach einer Klingel und hupten wie wild in der Hoffnung das irgendjemand im Umkreis uns helfen konnte. Kurz bevor wir umkehren wollten entdeckten wir ein kleines Floß auf dem Fluss was sich langsam näherte. Durch kräftige Hilfe unsererseits schafften wir es auf die andere Seite des "manpowered vehicle" für 10 Rand pro Person. Doch leider kamen wir trotzdem zu spät - der Eingang des Nationalparks wurde um 18:00 geschlossen - 30 Minuten waren wir zu spät. Also fast bis zur Fähre zurück und dort einen Zeltplatz gesucht/gefunden (100 Rand/Zelt). Nicht zu vergessen ist der Mitternachts einsetzende Regen, der uns zwang das Überzelt aufzuziehen. Tag 3:(Mi 27.02) Rein in den "De Hoop" Nationalpark (12 Rand/Person). Doch keine wilden Tiere weit und breit. Nur ein Affe , eine Schildkröte und ein paar Zebras - da gibt im Leipziger Zoo mehr zu sehen. Doch zum Glück grenzte der Park auch ans Meer und dort wurde dann gefrühstückt. Der schneeweiße, quietschende Sand war dann doch was besonderes aber leider kein Wetter zum Baden. Danach gings auf der Nationalstrasse 2 (Garden Route) Richtung Mossel Bay. Dort in ein puffiges Zweibettzimmer für schlappe 160 Rand/Zimmer eingecheckt. Und Abend ein bisschen durch die Wohnbezirke mit nem Bier geschlendert, da muss ich anmerken das öffentlicher Alkoholkonsum in SA verboten ist, und wir unser Bier aus Papiertüten trinken müssen - wegen einiger böser Blicke! Tag 4:(Do 28.02) Frühstück im Alpenvorland... Dank Lonely Planet kam nun die erste Touristenfalle auf uns zu - "Welcome to the Cango Caves" (33 Rand/Person). Viel Kohle, viele dumme Touris und nichts besonderes - es sei denn man hat noch nie eine Tropfsteinhöhle gesehen. Also beschlossen wir, nun etwas mehr ins Hinterland von Südafrika zu fahren. Da entdeckten wir auch gleich eine kleine Oase. ca. 11km von der Touristenfalle entfernt war ein herrlicher Wasserfall. Dort gabs dann erstmal Wasseraction, die nur durch eine 2m große Wasserschlange unterbrochen wurde [...Kommentar gekürzt..], ein Campingplatz war auch zu Fuß erreichbar - aber wir entschlossen uns weiterzufahren. Über den Swartberg Pass (kleine Dragensberge) zu gings nach Prince Albert. Auf dem Pass gabs noch richtig Unwetter mit Hagel und Schneestürmen bei 25 Grad Aussentemperatur. Nach einer nervenaufreibenden Serpentinenfahrt auf weggeschwemmter Schlammpiste kamen wir in Prinz Albert an. Dieses verschlafene Nest bot uns eine sehr angenehme und ruhige Bleibe. Keine Touristen mehr! Wir übernachteten in einem Haus einer alten Dame (40 Rand/Person). Alles im inneren des Hauses war blau angestrichen - wie bei meiner Oma. Abends gings dann das erste mal richtig Abendessen im nobelsten Restaurant in Town - ich glaub es gab Burger. Vor dem Schlafengehen jagten wir noch einige überdimensionierte Kakerlaken. Schmeissi empfand besonderes Vergnügen von Feuerzeug und Spraydose gebrauch zu machen :)). Tag 5:(Fr 01.03) Morgens auf dem Weg zurück zur Garden Route versperrte uns eine Horde wilder Affen die Weiterfahrt. Na gut, also die saßen so am Straßenrand und waren recht scheu. Fütterungsversuche mit Bananen für ein gutes Foto wurden mit Steinwürfen beantworte. Aber die Fotos konnten wir machen. Zurück auf der Garden Route unternahmen wir einen kurzen Abstecher an den Strand - nicht zu vergessen war die Fahrt durch 30cm tiefes Salzwasser welches den Weg bis an den echten Standrand versperrt. Danach gings weiter zum Tsitsikamma National Park - auf Empfehlung von Bernadette. Überteuerte Quartiere + zuviel Trubel (nicht zu vergessen der Fotogene aber von Möven vollgeschissener Pool) ließen uns schneellll verschwinden. Wir übernachteten im Nahe gelegenen (20km??) Backpacker Rainbow Lodge. Dort nahmen wir eine eigene kleine Hütte für 140 Rand. Doch vor dem Schlafengehen erlebten wir die erste kleine Katastrophe. Wir hatten eine Platten oohhh Gott. Damals war uns noch nicht klar, das ein Platten in Südafrika zum Alltag gehört und so verdächtigten wir zunächst die Einheimischen Neger (ok das war Spass). Das Ersatzrad wurde als kleiner guten Nachtsport heftig schwitzend gewechselt. Ein Schweizer managte den Backpacker zusammen mit der Besitzerin. Er lebte schon etliche Jahre in SA und verlängert sein Visum immer in irgendeinem Hafen wo "korrupte" Hafenvorsteher Visum erteilen dürfen für Leute die auf dem Seeweg nach SA einreisen. Er meint in SA und speziell da wo wir gerade waren gibts keine Kriminalität und Rassenprobleme. Wir könnten ohne bedenken Nachts ausgehen und in den Slums rumwandern. Diese Einschätzung hörten wir übrigens überall auf unserer Reise und nirgends hatten wir Probleme mit der Sicherheit. Tag 6:(Sa 02.03) Eigentlich wollten wir in den nahe gelegenen Regenwald blackwater Tubing und die Seilbahn ausprobieren, doch wir mussten den kaputten Reifen reparieren lassen da ja Samstag war und eile geboten war. Blackwatertubing - heißt auf einem Autoreifen irgendwelche kleinen Bäche hinunterzurutschen. Das mit der Seilbahn klang auch recht interessant war allerdings recht teuer. Man hatte im Regenwald in 10-20m Höhe mehrere hundert Meter Kabel gespannt - und die Touris konnten mit einem Hängebügel von Baum zu Baum gondeln und die Natur erleben. Auf in die nächste 40km entfernte Stadt zum Reifen reparieren. Überall Schwarze und kein weißer in Sicht verdammt - wer weis vielleicht verstehen die Neger uns bzw. unser Englisch nicht....mmmh. Wir hatten sogar Schiss aus dem Auto auszusteigen. Und es war auch noch Samstag - Wochenmarkt jeder wollte irgendwas verkaufen. Doch zum Glück hatte die kleine Autowerkstatt geöffnet. Reifen reparieren kostete 25Rand - super Preis, da stimmt doch was nicht argwöhnten wir. Aber tatsächlich einer schnappte sich den Reifen und fragte immer irgendwie was mit tubeless? tubless? mmmh wir sagten einfach ja. Flux pumte der Kollege den kaputten Reifen auf - nahm einen Schraubenzieher und steckte in das Loch ein Stück Gummi. Dann nochweiter aufpumpen und mit Wasser zum prüfen drübergießen - fertig innerhalb 5 Minuten. Da reichte die Portokasse auch noch für 10kg Äpfel. Nun gings nach Stutterheim. Doch ca. 10km nach Stutterheim leuchtete am Armaturenbrett irgendwas rot. Erstmal anhalten und überlegen - irgendwie fehlte da was - der Keilriemen war weg. Wir versuchten bei sengender Hitze mit Verbandszeug, Marcus Nylonstrumpfhose (ätsch), den Riemen zu ersetzen. Aber erst der Riemen der Isomatte half... etwas. Bis auch der ausgeleiert war konnten wir immerhin ein paar Kilometer bis zurück nach Stutterheim zurücklegen. Zwischendurch immer Stopps um das kochende Kühlwasser (!Keilriemen versorgt(e) Lichtmachine und Wasserkühler!) abzukühlen und immer die Angst die Batterie könnte nicht mehr ausreichen den Anlasser zu versorgen. Irgendwann kam so ein Neger und wollte und helfen - konnte aber kein Englisch meint aber er seit Automechaniker ...haha das ist dann wohl jeder. Jedenfalls hatte er den Tipp kaltes Wasser aus unseren Vorräten in den Kühler zu kippen und das half. Irgendwie den Motor zwischendurch immer wieder abschaltend und rollend den Berg hinunter und hinauf - die Motortemperaturnadel im tiefroten Bereich und lautem Knallen des kochenden Kühlwassers schafften wir es bis zurück nach Stutterheim. Ich ging los ein Telefon zu besorgen. Marcus musste die Karre bewachen. Samstag scheint bei den Einheimischen/ Schwarzen PARTY Tag zu sein und viele waren schon 15 Uhr stockbesoffen. Einige schlichen ums Auto rum, uns war etwas mulmig. Neben einigen Raufereien wurden auch die Frauen gar wild angemacht und begrabscht. Schließlich fand ich in einer Videothek eine weiße Frau die ein Telefon hatte. Nachdem ich mangelnds Wörterbuch nicht erklären konnte was kaputt war - (Marcus eröffnet mir erst am Ende des Urlaubs das er ein 1000 seitiges Langenscheid Wörterbuch doch mithatte) - schickte Budget kulanterweise ein komplett neuen Golf II - diesmal in weis und vollgetankt. Schön.. nach 2,5 Stunden warten wechselten wir das Auto und nichts wie weg. - in der Stadt Stutterheim waren die Neger los. In der nächsten kleinen Stadt aßen wir Mittag/Abendbrot in einem kleinen Imbiss. Die weißen Besitzer hatten die Imbissbude schon fest verrammelt und verkauften Getränke nur durch ein Gitter. Für uns wurde der Imbiss extra wieder aufgeschlossen und so konnten wir in Sicherheit und Ruhe essen - die Besitzer warfen immer einen Blick auf unser Auto. Dieser erlebnissreiche Tag wurde von einem längeren Gespräch mit der Imbissfamilie abgerundet die uns ausgiebig über die Partykultur der Farbigen an Samstagen unterrichtet - untermalt mit einigen Showeinlagen von besoffenen Negern die Getränkenachschub orderten und bekamen! Einige Kilometer weiter fanden wir schließlich einen Zeltplatz auf dem wir in fortgeschrittener Nacht ankamen und schwarz zelteten da alles schon schlief. |
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