rastlos - Reiseberichte aus aller Welt! Reisebericht Kanada-Alaska 2006 

Vom Kluane Lake bis Vancouver Island Pacific Rim Nationalpark

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Montag und Dienstag , 17.-18.07 2006
Wir erwachten fast so schön wie am Meer und badeten und brunchten ausgiebig. Danach beschlossen wir ins Guinness Buch der Rekorde zu kommen. Wir wollten 2 Tage am Stück in der Karre sitzen, um in einem Ritt bis nach Vancouver zu kommen. Wir fuhren zunächst nach White Horse, wo wir die nötigsten Sachen – also Bier und Bücher – kauften und erreichten gegen Abend kurz vor Whatson Lake die Kreuzung. Dort kauften wir im Roadhouse bei einer kleinen Zombiefrau (die faselte immerzu „all customers trink our coffee“ und heulte fast dazu) Kaffee und tankten voll + Kanister. An der Kreuzung gings nun Richtung Süden - den "Kitimay Cassier Highway" Richtung Prince Rupert. Den raste Schmeissi bis früh um 4 Uhr lang. Für mich als Beifahrer war nicht an Schlaf zu denken, denn die Strecke war eine einzige Schlängelfahrt. Wir hatten Mühe nicht gleich aus dem Fenster zu kotzen. Nachts gab es noch ein paar Pasta auf einem Parkplatz und Schmeissi machte mal wieder ein Feuer. Diesmal mitten auf der Straße. [Anmerkung Schmeissi: was kann ich dafür das der Tankstutzen am Reserver Kanister leckt... und ehe es eine Umweltkatastrophe gibt - zünd ich die Pfütze lieber an und verbrenn den Sprit] An der Kreuzung bei Gitwangak fuhren wir Richtung Prince George. Wir suchten gegen 7.00 Uhr eine Tankstelle. Die erste hatte noch geschlossen, doch mit dem letzten Tropfen Sprit kamen wir zur nächsten. In dem Dorf Smithers nahmen wir unsere erste Dusche auf einem Golfplatz. Dann gab es Red Bull und Burger zum Frühstück und weiter ging’s mit unserer Katze auf dem Highway über Prince George nach Williams Lake und Cache Creek .. Hope... . Nach 24 Stunden im Auto wurde es echt hart. Sekundenschlaf, schwere Beine und unendlich müde. Wir schafften es noch bis zum folgenden Abend nach Abbotsford kurz vor Vancouver. Dort übernachteten wir nach zwei Tagen Fahrt auf einem Zeltplatz für 24$. Wir genossen den Sternhimmel und schliefen sehr schnell ein.

Mittwoch, 19.07 2006
Wir gingen zu einem Restaurant namens „Boosters Fruit“ frühstücken. Dort gab es viel Gesundes zu essen und auch Fruchtsäfte. Also eine völlige Ausnahme im Fastfoodland Kanada. Das Beste aber war, dass drei lächelnde und äußerst attraktive Mädels bedienten. Auch die Kundschaft waren sehr auf ihre Figur bedachte Frauen. Wir fanden, dass man in solche Läden öfter gehen sollte. Wegen des gesunden Essens natürlich. Anschließend fuhren wir nach Vancouver (Nord) und buchten uns auf die „BC Ferry“ nach Vancouver Island (45$) ein. Wir warteten von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr bis wir endlich auf eine Fähre durften. Wer also in Eile ist, sollte immer die Fähre vorher telefonisch reservieren. Und genau während dieser Wartezeit verlor ich meine Kamera. Irgendwie verhext. Ich machte noch ein letztes Bild bevor wir in die wartende Autoschlange einfuhren. In der Fähre fand ich die Kamera nicht. Vielleicht wurde sie auch geklaut. Aber wir glauben eher, dass sie während der Wartezeit irgendwie aus meiner Hose auf die Straße fiel. Wir waren sehr geknickt. Zirka zwei Stunden dauerte die Überfahrt. Vom Norden der Insel (Nanaimo) fuhren wir zum Süden der Insel. Unser Ziel waren die Strände des berühmten „Pacific Rim National Parks“. Die Insel ist wunderschön. Es gibt 2000m hohe Berge, viele Seen und viel Strand. Leider ist im Sommer auch alles teuer und sämtliche Zeltplätze ausgebucht. So suchten wir bis nachts vergeblich nach einem guten Quartier an der Südküste. Nach mehreren Stunden Fahrt verfuhren wir uns auch noch. Fast undenkbar, dass dies auf einer Insel möglich ist. Aber irgendwie verloren wir uns in einem Netz von kleinen, unbefestigten und unausgeschilderten Straßen. Gegen Mitternacht gaben wir auf und Zelten am Straßenrand. Ein bisschen grusselig war das schon und wir erzählten uns wieder viele Stories über die Blair Bitch.

Donnerstag, 20.07 2006
Wir hatten ca. 25 grad und tollen Sonnenschein. So ein Wetter hatte ich zu meinem 29. Geburtstag auch verdient. Da wir diesmal schlauer waren, reservierten wir für die nächsten 2 Nächte einen Zeltplatz nahe Ucluelet für 30$ die Nacht. Dann gab es ein feines Frühstück beim Bäcker. Anschließend kauften wir Bier, Wodka und Energygetränke, die uns unbekannt waren. („Full Trottle“ und „Rock Star“) Na ja- der Name war Programm. Wir machten es uns in unseren Campingstühlen mit Bierhalter am Strand bequem. Endlich bekamen wir Urlaubsfarbe und genossen die großen Wellen des Pazifischen Ozeans. Nach ein bisschen Alkohol und „Full Trottle“ machte das Wellenreiten doppelt Spaß. Den herrlichen Strandtag ließen wir mit einem großen Feuer unter einem prächtigen Sterhimmel ausklingen.

Freitag, 21.07 2006
Den Folgetag mussten wir trotz Reservierung umziehen, da die Managerin der Anlage irgendwie die Buchungen der Gäste durcheinander brachte. Dafür hat die gute Frau unbewusst für unseren nächsten Urlaubsrekord gesorgt. 3 Wochen im Zelt und keine Nacht an der gleichen Stelle. Früher war das mal sehr anstrengend gewesen. Ständig das Zelt ab und auf zu bauen. Doch wir merken das gar nicht mehr, da wir ein eingespieltes Team darin sind. Wir hauten unser Zelt an die neue Stelle und gingen in winzigen Duschzellen wie die Rindviecher duschen. Natürlich kostete jede Minute extra. Überhaupt rechneten wir uns aus, dass ein Zeltplatz in Kanada eine gute Geldgrube war. So ein Zeltplatz hatte durchschnittlich 100 belegte Parzellen pro Nacht und berappte mindestens 50$ pro Kunden mit Duschen etc. Wir kamen bei konservativer Rechnung auf eine viertel Million Einnahmen pro Saison (Juni bis September). Die Kosten (ein paar Wasserleitungen legen…) waren gering. Es ist auf jeden Fall eine gute Investition. Wir absolvierten unseren zweiten Strandtag und wurden knall rot. Abends unterhielten wir uns am Feuer mit zwei Pärchen. Und siehe da, die eine machte Yoga und sprach ganz komisch. Die „Hippie möchtegern Aussteiger Fot***“ waren doch überall.

Samstag und Sonntag, 22.-23.07 2006
Den nächsten Tag ließen wir unser Zelt + Stühle + Plasikkiste & Kanister + Angel einfach stehen und fuhren in Richtung Flughafen. Dieses Zelt hatte uns viele gute Dienste in verschiedenen Urlauben (z.B. Afrika 2002, Afrika 2005) erwiesen. Aber irgendwann wird jedes Zelt mal muffig und alt. So überließen wir es der zerstreuten Managerin herauszufinden, warum ein Zelt ohne Gast ständig ihre Parzelle blockierte. Gegen 10:30 Uhr nahmen wir die Fähre. Bei „Lost and Found„ und in der Nähe der Fährstationen fragten wir krampfhaft nach meiner Kamera. Leider ohne Erfolg. Bevor unser Flug Richtung Deutschland losging, schauten wir uns noch ein paar Stunden Vancouver an. Es war wieder sehr heiß. Die Stadt war schön aber nicht so spektakulär wie z.B. Sydney. Und es gab auch viele dreckige Viertel mit herumlungernden, besoffenen Einheimischen. [Schmeissi: Nicht zu vergessen die geizerei beim Sprit! Da eine Tankfüllung bei der Anmietung inclusive war mussten wir unseren Mietwagen mit leerem Tank abgeben. Wir versuchten daher das Auto mit möglichst wenig Benzin im Tank bei der Abgabestation am Flughafen von Vancouver einzurollen zu lassen. Genau ausgezirkelt wieviele Kilometer die Karre nach dem aufleuchten der Reserverlampe noch mindestens schafft (95km) und unserem Durchschnittsverbrauch von 11,3 Litern/ 100km rollten wir Wortwörtlich mit dem letzten Tropfen und zugegbenermaßen mit etwas Schweiß auf der Stirn gerade so am Flughafen ein... Mit Zwischenstopp in Calgary benötigte unserer Maschine dann ca. 11 Stunden – bevor wir uns müde und voller Eindrücke in Frankfurt verabschiedeten.

Schmeissis Fazit:
Alles zusammen ein sehr anstrengender Urlaub! Aber inzwischen mehr als 4 Monate nach dem Urlauub wo wir endlich den Reisebericht fertig haben - stellt sich bei mir eine gewisse Sehnsucht ein. Besonders in Erinnerung habe ich die Kanu Tour auf dem Yukon / Lake Laberge vor allem weil es abenteuerlich war - so ganz auf sich allein gestellt. Vom Geld her war es der teuerste 3 wöchige Urlaub ever - 2460 Euro / Person alles zusammen. Wir hatten uns total verschätzt. Obwohl wir nur im Zelt übernachtet haben und das zur Hälfte schwarz ohne zu zahlen... Die Benzinkosten müssens gewesen sein (ca. 1,15 CAD/ Liter Jasper -> 1,3 CAD / Liter Watson Lake, bei den Amis in Alaska war Benzin marginal billiger) . Auch das Essen war teuer, im Schnitt einmal täglich einen Burger mit Cola und Chips machte auch 10 CAD/Person.

Hier mal ein Auszug aus der Abrechnung Excel Tabelle:
&euro/PersonVerwendung
896 Gabelflug von FFM->Calgary und Vancouver->FFM
440 Mietwagen
385 Benzinkosten 8500km...
200 einmal täglich Burger Essen mit Cola und Chips
150 6 Tage Kanu & Transfer
100 Anschaffungen im Urlaub wie Karten und Campingstühle, Kanister, Bärenspray, Kisten, Beil usw.
100 Zelplatz Gebühren zwischen 10-30 CAD für ca. 7 Übernachtungen
100 sonstige Verpflegung und Eintrittspreise
80 Bier und Vodka

Ich komme auf jeden Fall nochmal zum Yukon - eine Reiseroute mit den "verpassten" Sachen habe ich mir schon zurechtgelegt. Das nächste mal fliege ich direkt nach Whitehorse (geht von Düsseldorf nonstop) dann per Kanu den Big Salmon River bis nach Dawson City runter und dann per Bus und Bahn über den White Pass bei Skagway. Mit einer leider nötigen Vorreservierung würde ich dann gerne den Chilkoot Trail ca. 50km wandern und dann per Fähre die Küste entlang bis Vancouver Island schippern - mal sehen wann.... ]


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Hier gehts zum Urlaubstrip letztes Jahr "Abenteuer im südliche Afrika 2005 mit Schmeissi und Tomomi (Südafrika, Simbabwe, Sambia, Botswana, Namibia)" sowie Thailands - Inseln 2005 mit Schmeissi, Tomomi, Macman, Goldi, Britt & Tommy.

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