Reisebericht Australien 2003: Vorbereitungen
Ein Bisschen Schwermut war schon bei der "Planung" unserer Rundreise durch Australien zu
spüren. Es würde wohl unser letzter gemeinsamer ausgedehnter Männerurlaub in
bewehrter Besatzung werden. Diesmal zu dritt, ohne Goldi. Schmeissi und Marcus hatten gerade
ihre Diplomarbeiten eingereicht, ich würde meine Abschlussarbeit in ein paar
Tagen beginnen, und was danach werden würde, wusste keiner. Aber Vieles
deutete darauf hin, dass auf uns (wenigstens die andern
beiden, bei mir seh ich noch schwarz) irgendwo geregelte Jobs mit zwei Wochen
Jahresurlaub warteten, die Freundin vielleicht eine solidere Basis einfordern würde, und ganz weit hinten
am Horizont zeichneten sich vorsichtig auch schon ein Haus und zwei
Kinder ab.
Vielleicht ist mein Blick auch ein wenig dadurch
getrübt, dass dieser Reisebericht erst entstand, als wir von unserer Rundreise zurückkamen, und deshalb ein wenig wehmütiger klingt, als
es sich tatsächlich anfühlte. Aber eine kleine Einführung muss sein, sonst
wäre nämlich nicht klar, dass Schmeissi bereits vor zwei Jahren
für ein paar Wochen auf dem Inselkontinent, v.a. im Osten und in der Mitte unterwegs gewesen ist, Marcus vor
Antritt unserer Rundreise eine vier-wöchigen Sprachkurs in Brisbane vorschob, damit auch was sinnvolles für den
Lebenslauf bei der ganzen Aktion rauskommt, und dass ich
mit einem Working-Holiday Visum bereits seit einem halben Jahr
an der Gold Coast bei meiner Freundin wohnte. Deswegen trafen wir uns
auch dort, und nicht etwa im spannenderen Westen Australiens, oder in Darwin oder irgendwo sonst,
wo nix los ist, außer Natur.
Dafür, dass "Planung" oben in
Anführungszeichen steht, gibt es auch eine Grund. Sie beschränkte sich nämlich
darauf, Flugtickets, einen Mietwagen, Campingausrüstung und einen Lonely Planet
klar zu machen. Alles Weitere würde sich von selbst ergeben. Tat es dann auch...
Und jetzt los mit dem eigentlichen Reisebericht:
17.5.: Schmeissi
landete irgendwann am späten Vormittag in Brisbane, holte
das Auto am Flughafen ab, und dann Marcus, bei dessen Gastfamilie. Gegen
Mittag klopften die Beiden mit nem Packen Bier an meine Tür. Während wir
das leerten, präzisierten wir ein wenig unsere Vorstellungen über die Route unserer Australien-Rundreise - die da noch garnicht als Rundreise geplant war, das sollte sich erst ergeben.
Wo wir hinfahren wollten, wussten wir noch nicht.
Erstmal wurde die Landkarte ausgefaltet und beraten. Eine Weile dachte ich an
die Nordspitze Queenslands, Schmeissi wollte vor allem viele, harte und lange Wüstentracks
im Zentrum Australiens fahren, und Marcus war, glaube ich, alles recht. Mit dem
Landesinneren als grobes Ziel waren wir dann alle einverstanden, bauten am
Abend beim gemieten Nissan Patrol die Rücksitze raus - sonst ist mal nicht genug Platz,
räumten unser Gepäck rein und warteten gespannt auf den nächsten Morgen, wenn wir unsere Australien-Rundreise beginnen würden.
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