Tasmanien 1/2


01.7.04
Nach einer Übernachtung 5 km von Melbourns Interkontinental Flughafen - quasi am Ende des dem Rollfelds - bestiegen wir pünktlich um 8:00 unser Flugzeug nach Hobart. Hobart die Hauptstadt Tasmaniens - erreichten wir gut 1 Stunde später. Glücklich fanden wir nach 2 Stunden suchen endlich unsere Campervan Vermietung. Der Verleih der Firma Trailmaster Rentals - hatte leider keinen eigenen Stand an dem kleinen Flughafen. Erst nach langem suchen im Telefonbuch und einigen Anrufen gelang es mir den Vermieter zu erreichen - der kam dann 10 Minuten später gelassen angereist - mit einem Riesen Wohnmobil. Na gut riesengroß waren andere Modelle - aber immerhin größer als erwartet. Für 66 AUD Miete /Tag bekamen wir hier echt was geboten. Wir waren glücklich. Nach kurzer Einweisung und Übergabe. Ging es kurz nach Mittag los. Vom Flughafen Richtung Sorell - dort zuerst Grillzeug und dann Alkohol kaufen - rummmmss - Scheiße!!!!.
Ich baute meinen ersten Unfall - ich war noch nie schuld an einem! Aber diesmal war ich's. Ich dachte schon das schlimmste nach dem Plautzer. Passiert ist es so: Mit dem verdammt großen Wohnmobilbus hatte ich mich an der einzigsten Kreuzung im Städtchen falsch eingeordnet und entschied mich spontan - war ja kaum Verkehr hier, ein Stück rückwärts zu fahren. Das der Rückspiegel mir nicht alles zeigte kapierte ich nach 5 Sekunden Rückwärts Vollgas. Doch wir sind ja in Australien - ich fass es immer noch nicht - das Unfallopfer - ein aller Ossi schlug mir nur 2 mal auf die Schultern als ich mein gestammeltes sorrrrrry von mir gab und sagte "No worries". Mmmh gut dachte ich - sah mir den zertrümmerten, tropfenden Kühlergrill an schlug ihm auch auf die Schulter bedauerte nochmals alles. Aber er stieg schon wieder ein und wollte weiterfahren. Na gut ich fuhr dann mit einem langen Kratzer an der Stoßstange auch weiter - Bier & Bundaberg-Rum-Cola kaufen an dem Liquorstore hinter der Kreuzung. Ich trank dann auch gleich ein Bier und rauchte 2 Zigaretten auf den Schreck - wirklich viel passiert heute - es war gerade mal Mittag. Ich wollte nun einfach dahin wo wirklich nichts ist - ab in die Prärie. Wir fuhren einen Abstecher auf die Tasman Penisula - quasi Pflichtprogramm ehe es ins Landesinnere gehen sollte.

Die kommenden 12 Tage waren wir durchweg allein und haben kaum noch Touristen gesehen. Es war ja inzwischen Winter in Australien.
Auf der Tasman Penisula machten wird dann auch erst mal ein Nickerchen im Wohnmobil. Wirklich praktisch - einfach anhalten wo eine schöne Aussicht ist - Platz ist ja überall genug. Danach wurde die Kücheneinrichtung erprobt - und ordentlich gebrutzelt. In der Nähe von Eaglehawk Neck übernachten wir später - direkt an der Küste. Gleich in der Nähe befanden sich sogenannte Blowholes - Löcher im Sandstein durch die die Brandung unterirdisch reinläuft - je nach Ebbe und Flut. Durch die Wucht der Wellen wird dann die Luft in den Sandsteingängen komprimiert und tritt dann mit hoher Kraft aus den sogenannten Blowholes aus. In relativ unregelmäßigen Abständen donnert es dann und kurz darauf wehen die Haare - wenn man Pech hat spritzt auch Wasser hoch... Die Blowholes haben bei Eaglehawk Durchmesser von mehreren Metern - andernorts sind es manchmal nur schmale Spalten.

02.7.04
In der Nacht wurde es richtig kalt - ca. 4 Grad schätze ich. Dank der warmen Daunendecken merkten wir allerdings nichts davon. Ich hatte erst Befürchtung das der Wassertank einfrieren könnte - aber dann hätte uns die Vermieterfirma das ja sagen müssen wenn wir da etwas beachten müssen. In der Nähe der Blowholes gabs dann noch weitere Sehenswürdigkeiten einiges erliefen wir anderes ließen wir weg.

Nach der Besichtigung von Port Arthur und irgendwelchen Klippen (angeblich bis 300m hoch) mit "toller" Brandung gings Duschen diesmal in der Port Arthur Jugendherberge. Dieses abgelegene YHA sah sehr gemütlich aus - in der Stube brannte ein Kamin - dort war es dann auch als einzigstes warm. Zuerst dachten wir die Herberge ist verlassen - denn nirgends fanden wir jemand. Deshalb duschten wir ausgiebig unter dem angenehm heißem Wasser. Da immer noch niemand im Hostel anzutreffen war - ließen wir noch ne Ladung Wäsche durch die Maschine laufen und kochten uns Kaffee in der Küche. Ich las am Kamin diverse
Zeitschriften - und aß aus dem Kühlschrank was in der Abteilung "shared food" stand. Also das was andere Leute dalassen und dann von jedem genommen werden darf. Ein bisschen frech war das zwar schon - aber als dann die Herbergsmutti kam - bezahlten wir artig fürs Duschen und quatschten noch ne Weile mit ihr.
Nun fuhren wir zurück aufs "Festland" Richtung Sorell und dann die A3 nach Triabunna. Kurz danach Bogen wir Richtung Strand ab und übernachteten im Beltons Beach Conservation Area.

Dieser schmale Küstenabschnitt stand sozusagen unter Naturschutz und viele der National Parks auf Tasmanien werden hier irgendwie Conservation Area genannt - muss wohl so was ähnliches sein. Hier am Strand war es zwar verboten zu Campen - aber mit der Zeit härtet man ab und wird immer dreister. Wenn überhaupt jemand mal meckern sollte - dann macht man sich eben aus dem Staub, aber das kam nie vor - easy going eben. Diesen Abend wurde Curry Reis gekocht - mein Leibgericht.

03.7.04
Gemächlich fuhren wir ins nahe gelegene Swansea. Kurz vor dem Dörfchen lag am Wegesrand die "spiky bridge" - welches in keiner Touri-Fotosammlung fehlen darf - also Pflichtschuldig geknipst.

Dann weiter in den Freycinet National Park. Der Eintritt war Recht happig - zumindest für unser Budget von max 30AUD / Tag / Person aber wir bezahlten - ne Tageskarte. Lange überlegten wir ob wir die Monatskarte 30AUD kaufen sollten oder die Tageskarte 9AUD - denn wir wussten nicht wie oft wir noch in Nationalparks fahren würden wo man Eintritt bezahlen MUSS. Dann gings bei etwas wolkigem Himmel wandern - zur Wineglass Bay ca. 3 Stunden mit kurzer Pause.

Es regnete zum Glück nicht - obwohl es danach aussah. Man hätte auch den Rundwanderweg bis zur Spitze der Halbinsel machen können - ca. 25km aber auf Zelt schleppen usw. war uns bei diesem Wetter nicht - außerdem haben wir ja nun das Wohnmobil und wollten es auch nutzen. Als wir zurück am Wohnmobil waren war es fast schon dunkel - und so fuhren wir aus dem NP raus und kurz danach rechts in den Wald. Tomomi lief voraus und ich versuchte den verschlammten Waldweg mit 30cm tiefen Gräben so gut es ging zu folgen. Wie wir hier wieder rauskommen sollten war mir noch nicht klar aber erst mal ein nettes, Hauptsache abgelegenes, Plätzchen finden! Diesmal mit Standheizung bis tief in die Nacht gesessen und Karten gespielt + die erste Flasche Bundaberg Rum gekillt.

04.7.04
Wenden in 10 Zügen und zurück das ganze - der Campervan hatte verblüffend viel Bodenfreiheit - so das die Spurrillen doch nicht so schlimm waren wie befürchtet. Heute ging es Landeinwärts die B34 und dann die N1 und schließlich die B53 & B51. Überall sahen wir "Honey Shops". Bei heftigem Regen entschieden wir uns schließlich für einen fast schon Musemsartigen Laden. Die Verkostung von 20 der vielleicht 100 Honigsorten - vernebelte die Geschmackssinne und lies uns weich werden. Wir kauften für 8 AUD - quasi sündhaft teuren Honig :).

Weiter gings vorbei an Poatina in luftige Höhen auf den Berg "Mt. Blackwood". Nach Serpentinen Fahrt auf dem Gipfel angekommen - fanden wir ein nettes Plateau - auf dem wir mit schöner Aussicht übernachteten. Wären nicht die Dorfies also Prolls aus irgend einem Nest hier aufgekreuzt wäre es super einsam hier oben gewesen - aber leider mussten so 2 Halbstarke "Rennfahrer" das Plateau nutzen um ihre Reifen abzunutzen und nervten uns eine Stunde mit ihrem sinnlosen rumgeschleudere. Ich hatte die gesamte Zeit schiss das die gegen unser Wohnmobil krachen - und linste hinter der Gardine nach draußen.


05.07.04
Das auf dem Gipfel gelegene Pumpspeicherkraftwerk versuchte ich gleich nach dem Aufstehen auszukundschaften - leider gelang es mir nicht den mysteriösen Höhleneingang zu öffnen und gab auf.

Wir fuhren gemütlich weiter bis zur A5 und dann bis Deloraine. Zwischendurch immer mal kurze Spaziergänge und dann der Abstecher nach Mole Creek. Dort gings dann leider ohne 4 Wheel Drive nicht weiter und wir mussten die Sandpiste zurück. Um doch noch was von der Natur hier zu haben übernachteten wir in der Nähe des Mayberry Picknick Areas. Hier kann ich mich leider gar nicht dran erinnern [TOMOMI ToDo] muss wohl an der Flasche Vodka liegen die mit "Red Bull" Ersatz ungefähr hier leer gewesen sein musste.


Dann sind da noch Bruchstücke von der Besichtigung eines Wildlife Parks wo es die obligatorischen Fotos der Tasmanischen Teufel gab - sowie die üblichen Verdächtigen u.a. Wombats.

Ich habe noch Fotos gefunden von einer Höhlen Besichtigung - war es die King Salomon Cave? Ich glaube ja - da gabs dann auch sogenannte Glow Worms zu sehen - kleine Insekten die man bei ausgeschalteten Licht blinken sehen konnte. Witzig war, dass wen man diese Tierchen in einem Rhythmus anleuchtete - diese im selben Rhythmus zurück blinkten!


 
Australien / Tasmanien 2003 Schmeissi tomomi