Phuket-Inselrundfahrt: Phromthep & Patong

6.5.05 - Freitag
7:30 Ortszeit hielt es uns nicht mehr in den Federn, wir standen auf.
Frühstück gab es an der Hotelbar und war für 160 Baht eher schwach. Was der Kaffee zu bitter war, war der O-Saft zu süß, die Kornflakes gab's nur ohne Milch, und die zwei Scheiben Toast reichten auch nicht weit. Egal.
Es ging auf halb zehn.

Ab ins Auto und auf zur Inselrundfahrt!
Gleich in der Nähe lag Cape Phromthep - eine Landspitze mit Aussicht, Leuchtturm, Elefantenschrein und jeder Menge Souvenirständen. Schon der Parkplatz ließ ahnen, dass es sich um ein Haupttouristenanlaufsziel handelt, noch war aber fast niemand da. Die Sonne knallte und keine Briese zuckte sich, ein paar Stufen weiter oben war der tommy dann schon ganz schön am Schwitzen und die Aussicht übers Meer war super. Am Schrein beten die Thais wahrscheinlich den Elefantengott an, aber da kenn ich mich nicht so aus.

Wir fuhren den Berg auf der anderen Seite runter und cruisten ein Weilchen durch die Gegend.
An einem kleinen, wenig erschlossenen Stück Strand sahen wir wieder erwarten die ersten massiven Flutschäden. Ein halbes Haus stand noch da. Erst da konnte ich mir wirklich anschaulich vorstellen, mit welcher Kraft so eine Flutwelle daherkommt. Mitten durchs Haus. Da wird einem schon ein bisschen anders.

Eine Ecke weiter stand ein Reaggybus am Straßenrand mit ein paar zünftigen Rastamännerns drumrum. Sie verkauften handgefertige Lederwaren. Die Frau war begeistert. Die Jungs dort gehören zu dem Reaggy-Pub gegenüber, den wir uns mal für später vormerkten.

Wir fuhren weiter Richtung Patong.
Dazu mussten wir einmal quer über die Insel, dauerte aber nur ein paar Minuten, ist ja nicht so groß. Ein Tempel lag auf dem Weg und musste mitgenommen werden.
Patong ist/war der Hauptstrand auf Phuket. Hotels reihen sich hier dicht an dicht, auch wenn dazwischen jetzt die ein oder andere Lücke klaffte. Überall wurde gewerkelt, gehämmert und geschraubt. Hier ist keineswegs alles beim alten, so wie die thailändische Tourismusbehörde das vielleicht gerne glauben macht. Es fühlt sich halt komisch an, die Strandpromenade langzufahren, wo wirklich alles auf Touris zugeschnitten ist - Hotels, Restaurants, T-Shirt- und Souvenirstände, leere Tattooshops und Massagesalons, eine Vielzahl herrenloser Jetskies und Liegestühle am Strand - und es waren nur eine handvoll Touristen hier und da zu sehen.

Noch beklemmender wurde es, als die Frau sich die Souvenirstände anschauen wollte. Sobald wir auch nur einen Funken Interesse zeigten, indem wir einen Souvenirstand kurz aus den Augenwinkeln heraus musterten, hatten wir schon jemand an der Backe, der sein Zeug anpries.
"My friend where you from buy this buy that make cheap for you..." jajaja…
Jemand versuchte Flutvideos und Fotos von Ertrinkenden loszuschlagen.

In einem Laden hatte Ilene zu lange einigen Kleidern Aufmerksamkeit gewidmet, die Verkäuferin hat geschickt ihr Interesse zu entwickelt vermocht und stieg mit 1.800 Baht ein. Wir wollten nix kaufen. Binnen einer Minute hatte sie sich selbst auf 800 runtergehandelt, ohne das wir auch nur einen Ton gesagt hätten. Und sie guckte ganz wehleidig. Es war echt mitleiderregend. Naja, schließlich hat Ilene das Teil dann für etwa die Hälfe davon genommen - und das war wohl immer noch überteuert, aber - so zumindest mein Eindruck - die Leute die von den Touris gelebt haben, sind echt am Verzweifeln.

Wir fuhren weiter nach Norden, an Kamala und Surin Beach vorbei. Dort waren die Flutschäden noch deutlicher.
Dann bogen wir Richtung Thalang ein, inlands, und wollten uns eigentlich irgendwo einen der Wasserfälle von Phuket anschauen, fanden aber den Abzweig zum Tone Sai nicht und fuhren stattdessen eben weiter nach Norden.
Der Plan war in Muang Mai auf die 4027 abzubiegen und dann eben den Bang Pae Wasserfall zu besuchen.
Na, durch Muang Mai waren wir durch, ohne den Ort als solchen erkannt zu haben. Ein Schild zur 4027 sahen wir auch nicht - und ich hab echt angestrengt geschaut!


Unser Suzuki Jimny/Sporty 4WD

Mietelefanten am Wasserfall
So tuckerten wir irrglaubend weiter nach Norden und waren hastenixgesehen ein paar Minuten später am Checkpoint vor der Sarasin-Brücke, zum thailändischen Festland, ganz im Norden der Insel Phuket. Nee, das war mal verkehrt.
Wir drehten um.

Diesmal fanden wir Muang Mai, und diesmal gab es auch ein Schild in Fahrtrichtung, dass den Weg auf die 4027 wies. Wir bogen ab und es fing an zu regnen.
Der Verkehr hier war dünn, alles sehr ländlich, am Abzweig zum Wasserfall konnte man Elefanten mieten.
Als wir schließlich am Naturschutzgebiet, dass den Bang Pae Wasserfall umschließt, ankamen, wies uns der freundliche Schrankenbediener darauf hin, dass wir hier pro Nase 200 Baht Eintritt zahlen müssten, dass vom Wasserfall momentan aber ohnehin kein Wasser fällt, er sein vorübergehend ausgetrocknet. Damit schenkten wir uns das, Wasserfälle ohne Wasser, das ist ja wir Bier ohne Alkohol - was soll'n wir denn damit...

Wir fuhren weiter nach Süden und liefen kurz darauf in Phuket-Stadt ein. Das kannten wir schon von gestern, suchten aber ewig lange nach unserem Shoppingzentrum rum und sahen nach einer halben Stunde Stadtrundfahrt ein, dass ein Blick auf die Karte von der Flughafeninfo wohl doch hilfreich wäre. Ilene entpuppte sich als akzeptabler Navigator. Dann war das Shoppingzentrum schnell gefunden und wir aßen einen leckeren Happen im Foodcourt im Dachgeschoss und kauften noch ein paar Kekse.
Dann zurück zum Hotel und in den Pool gesprungen. Es war so gegen 17:00 und wir hatten ganz entspannt die ganze Insel Phuket umrundet.

Abendessen gab's dann da, wo wir am Vortag schon waren, am Strand, diesmal noch mit gegrilltem Fisch dazu. Wieder saulecker.

Der Stromausfall blieb aus.