6.Etappe: Broome bis Exmouth.
2.6., bei Abfahrt 12386km: Irgendwann standen wir auf und ohne funktionierendes Ersatzrad ging
es los, die letzten paar hundert Kilometer nach Broome hinein. Unterwegs hielten
wir an einer Bananenplantage, schauten uns um und deckten uns mit Bananen ein. Gegen
Mittag waren wir dann in Broome, dem vorläufigen Ziel unserer Reise. Hier wollten wir
ein paar Tage am Strand chillen und dann gemächlich an den Bungle Bungles
vorbei dorthin zurückrodeln, wo wir hergekommen waren.
Erstmal wollten wir uns aber ein
Hostel gönnen. Davon hat Broome auch ein paar, die aber entweder
zu voll, zu teuer oder zu hip waren (lauter Surfer). Schließlich landeten wir im YHA. Für
heute war es dort auch zu voll. Wir buchten uns für
den darauf folgenden Tag ein drei-Mann-Zimmer, und weil die Jungs und
Mädels im YHA ganz locker waren, hatten sie nichts dagegen, dass wir uns mit nem Bier an
ihren Pool setzen. Wir gingen der Reihe nach eMails checken. Nur übernachten
ging den Abend eben nicht.
Deshalb fuhren wir Nachmittags runter zum Cable Beach, baden und
Sonnenuntergang anschauen. Nett. Danach noch ein Stückchen weiter raus
und mit dem Patrol runter auf den Strand. War wohl ein
beliebter Treffplatz hier. Überall standen schon Autos, aus denen HipHop-Mucke schallte, im
Sand und kleine Grüppchen feierten drumherum an ihren Lagerfeuern. Wir packten unsere Stühle
in den Sand, machten Nudeln heiß, leerten ein paar
XXXX und drückten Seed in den MP3er. Das hatte sonst
keiner. Dort blieben wir die Nacht. (Hat
davon eigentlich keiner Fotos gemacht ???)
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3.6., bei Abfahrt 12747km: Nach dem Aufstehen gings in die Stadt, zunächst in den Waschsalon zum Wäsche waschen. Die hatte es auch nötig.
Von dort direkt ins Hostel, pünktlich um 9:30 checkten wir ein. Die nächsten paar
Stunden rührte sich keiner so recht vom Bett weg. Das mit dem Reifen machte
uns zu schaffen, so ganz ohne wollten wir eigentlich nicht los. Nur hätten wir laut Mietvertrag gar nicht so
weit im Norden sein dürfen und schreckten deshalb ein wenig davor zurück, AVIS
anzurufen und mal nachzufragen, wie denn sowas zu regeln sei.
Das musste erstmal ausdiskutiert werden.
Bei der Gelegenheit wurde auch die Frage
erörtert, wie es denn von hier jetzt überhaupt weitergehen sollte.
Schmeissi trug
die Idee schon eine ganze Weile mit sich rum und ein paar
Vorteile konnte ich ihr auch abgewinnen: Perth. Die
Pinnacles, von denen ich schon viel gehört hatte, lagen auf
dem Weg und Schmeissi hatte die Stadt auf
seiner ersten Reise auslassen müssen, obwohl sie wohl was Entspanntes haben sollte.
Gleichzeitig würde Perth aber bedeuten, dass wir ein paar der Sachen, die
wir uns auf dem Hinweg aufgespart hatten, garnicht zu sehen bekommen würden.
Die Entscheidung schoben wir auf. Sollte doch unsere neue Mitfahrerin einen Vorschlag
machen, die jetzt gefunden werden musste. Wir wollten unbedingt noch jemand
im Auto haben.
Deswegen wurde wieder eine
kleine Hostel-Rundreise begonnen, um an den dortigen Schwarzen Brettern die Mitfahrgesuche
zu studieren. Es gab Mädels, die nach Perth wollten, es gab Mädels, die
nach Darwin wollten. Mit einer Bayerin trafen wir uns, mit drei
Kerlen allein im Auto war ihr aber nicht geheuer
(und uns dann auch ganz recht, so doll war sie nicht).
Die Fahrgesuche waren also nur Mist. Deswegen wurde bei McDonalds eine neue
Idee geboren: aktive Mitfahrerinnenbeschaffung. Wir feilten am Text eines
Mitfahrangebotes:
Do you wanna go to Perth?
Starting Broome
04/06, cruising down to Perth with frequent stops on scenic spots would
take about 5 to 7 days. Have to return Nissan Patrol 4WD in Brisbane on
18/06. If you have a sleeping bag, don't mind camping out in the bush, are
the prettiest girl in this hostel and want to join us, give us a call ASAP
on...
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Dass sich daraufhin ernsthaft jemand melden würde,
glaubten wir selbst nicht so recht. Marucs ging das erstmal kopieren
und wir dann auf Hostelrundreise Teil II, um die überall auszuhängen.
Tatsächlich dauerte es nicht lange, und eine zierliche kleine Japanerin stellte sich bei uns vor.
War niedlich, bekam den Zuschlag. Morgen früh würden wir sie an ihrem Hostel abholen (falls
sie da sein würde).
Danach gings nochmal zum Strand runter, wo der Schmeissi
vier Mädels neben uns seinen Schniedel zeigte.Während später am Abend unten im Hostel
eine wilde Togaparty tobte (und unser Aushang unsere Bekanntheit ins
Unermessliche gesteigert hatte "Ach, Ihr seid das!"), becherten wir auf der Veranda mit
der Nina aus Dortmund Vodka-Cola. Sie arbeitete bei Broome auf ner Perlenfarm und gab ein paar Stories zum Besten.
4.6., bei Abfahrt 12790km: Alle hatten recht wenig geschlafen, v.a. Schmeissi hatte nen Kater.
Bevor es losging, räumten wir unsere Gepäckkisten aus und auf. Für den Trip hatten sich
ein paar stapelbare Plastikboxen als sehr nützlich erwiesen. Jeder hatte eine
davon für seinen persönlichen Kram, in zweien waren Lebensmittel verstaut, und
in einer, was man halt sonst noch so braucht. Der Frühstückstisch war der beste
Ort um alte Nudelpackungen auszusortieren, Kekskrümel zu entsorgen, abgebrannte
Kerzen wegzuwerfen.
Pünktlich 9:30 Ortszeit checkten wir aus (was wirklich nicht
allzu zeitig war, denn intern liefen unsere Uhren immer noch auf
Queensland-Zeit, eine Zeitverschiebung von zwei Stunden liegt dazwischen. In
Queensland und für uns war es also bereits 11:30. Es gab bisher keine
Notwendigkeit, sich umzuorientieren. Vielleicht hätte ich das schonmal eher
erwähnen sollen...). An der Tanke um die Ecke wurden Diesel und Öl aufgefüllt
und dann gings rüber zum Roebuck Hostel (die bei unserer Ankunft vor zwei Tagen
ein billiges Zimmer frei gehabt hätten, dass aber ziemlich schäbig war) wo die
Tomomi, die Japanerin, bereits mit einem Rucksack wartete, der genauso groß war,
wie sie selbst. Sie ins Auto zu bekommen, war einfach, beim Gepäck mussten wir
ein bisschen quetschen, es passte aber grad noch so rein. Dann los, zum
Supermarkt, Lebensmittel aufstocken. Dann nochmal los, Richtung Port Headland.
Wer auch immer fuhr schlug zunächst die falsche Richtung ein und wir landeten
irgendwo am Hafen. Also alles zurück und nocheinmal los, Richtung Port Headland.
Die Straße dorthin geht an der Küste entlang, ist 600 Kilometer lang und
das Ödeste überhaupt. Asphalt, roter Rand, grüne Büsche, Strand zu weit weg.
Abwechslung kam nach gut 120km auf, als wir auf nem Parkplatz anhielten, und es
aus dem Motorraum entsetzlich qualmte. Jemand hatte vergessen, den Öldeckel
draufzuschrauben (nur der Vollständigkeit halber: aufgeschraubt hatte ich ihn).
Motorenöl gab es jetzt überall im Motorraum, nur eben nicht dort, wo's am
dringendsten gebraucht wurde, im Motor drinne. Bis zum nächsten Roadhouse waren
es noch 160km, umkehren kam garnicht in Frage. Bis dahin ging aber alles gut,
ich besorgte 'ne Flasche Motorenöl und wir gönnten uns einen Burger. Dann
weiter. Nach ca. 50km passierten wir den Abzweig zum "80 Mile Beach". Das klang
verlockend, dort bogen wir ein. Ein Sandweg brachte uns drauf, auf den Strand,
der 80 Meilen lang sein soll. Wir fuhren ein Weilchen nach links, packten die
Stühle in den Sand und machten garnichts.
Das war schön.
Ein endlos langer Strand in fast kompletter Einsamkeit. Ein paar Kühe grasten hinter der Böschung,
ein 4WD zog später am Abend vorbei. Dann ging die Sonne unter. Zeit fürs
Abendessen. Bier für die Jungs, Bundi (=Bundaberg Rum+Cola) für die Japanerinnen. Während Marcus und Schmeissi später noch eine kleine
Nachtwanderung unternahmen, lag ich am Strand und schaute in die
Sterne. Tomomi saß da und hörte Walkman. Sie zog sich irgendwann
ins Auto zurück, das ihr als Schlafplatz zugewiesen war. Rückbank passt schon, sie
ist ja kurz. Wir bauten das Zelt auf. Irgendwann mitten in der Nacht
kroch sie dann doch zu uns mit rein (keiner wusste so recht,
warum, hatten aber auch nichts dagegen). Das Zelt stellte sich dabei
als ausreichend groß auch für vier heraus.
5.6., bei Abfahrt 13190km: Nach einem gemächlichen, entspannten Frühstück, ging es irgendwann los.
Tagesziel war der Karijini National Park, aber erstmal bis Port Headland, um
dort doch mal AVIS wegen des Reifens anzurufen. Die schickten uns zu
Bridgestone, Bridgestone verwies uns an Beaurepair, und die riefen wieder AVIS an. Die
erklärten dann Schmeissi, dass wir das Ding sowieso selbst bezahlen müsste, und AVIS
da garnix weiter macht. Das Ganze war schon recht albern, v.a. als wir
merkten, dass den Reifen zu flicken überhaupt keine große Aktion war. Es dauerte
bloß 15 Minuten und kostete lächerliche 25AUD - jegliche Sorge im Vorfeld war
also völlig überzogen. Wieder was gelernt. Der Werkstattmeister sah aus wie Kid
Rock und war gut drauf. Er gab uns als (Vorsicht Wortspiel) guten Rad noch mit
auf den Weg, das reparierte Rad nur im Notfall draufzuziehen, weil der Flicken
halb über der Lauffläche und halb auf der Reifenwand sitzt.
Wo wir schonmal
in einer Stadt waren, konnten wir auch gleich noch was unternehmen. Ich ging einkaufen,
die anderen ins Schwimmbad. Erst gegen 18:00 (auch Queensland-Zeit.
Es ist sowieso fast immer Queensland-Zeit) gings los. Weit kamen wir nicht mehr.
Die Nacht verbrachten wir bei einem Gorge, 30km vorm Abzweig
zum Karijini National Park, stilgerecht, wieder mit Lagerfeuer, Bier und Bundi,
und Paul Oakenfold.
6.6., bei Abfahrt 13780(?)km: Aufstehen, Frühstück, auf in den Karijini.
Keiner wusste, was es dort gibt, haben wieder bloß das Wort NATIONAL PARK auf der
Karte nahe unserer Route gelesen. Das war doch Grund genug, dort mal reinzuschauen. Motiviert
war offenbar keiner. Wir haben dann dort bloß je einen Blick auf einen
Gorge und auf einen Wasserfall geworfen. (Nachtrag, Dez.03: Was eigentlich schade ist. Vor ein paar
Tagen kam ein Bericht im Fernsehen über ebendiesen National Park. Ein Tourguide nahm
eine Gruppe mit auf eine Canyoning-Tour, Schluchten hinunter, durch eisiges Wasser. Schade, wir
habens verpasst) Ich bin dann doch mal runtergelaufen, zum Fortescue Fall. Am
Schild stand eine Stunde, nach 20 Minuten war ich wieder
oben. Dabei war es dort unten garnicht mal schlecht. Der
Wasserfall plätschert in einen türkisblauen See hinein, über gerade so
mit Wasser bedeckte Steine konnte man zum anderen Ufer waten. Auf dem Rückweg
kam mir einen Gruppe deutscher Touristen entgegen.
Weiter.
Nach Taraburdoo.
Das stellte
sich als die ödeste "Stadt" raus, die ich je gesehen habe. Rundherum
ist Bergbau ganz groß. Die Siedlung wurde offenbar nur für die Minenarbeiter errichtet.
Da war keine Sau. Die Shopping Mall leer, alles teuer, noch
ein Anruf zu Haus und los.
Den Rest des Tages fuhren wir. Ziel
war Exmouth, an der Spitze einer Halbinsel, wo man gut schnorcheln können
sollte. Weil es aber keinen Sinn machte, bis in die Stadt hineinzufahren, wenn man
am Strand zelten will, schlugen wir uns 40km davor in die Büsche und
zelteten (verbotenerweise) am Strand. Ich schlief im Freien, was unter sternklarem Himmel mit
Meeresrauschen am Strand immer sehr angenehm ist.
7.6., bei Abfahrt 14???km: Pünktlich zum Sonnenaufgang war ich um 8:00 wach. Der zog sich aber so sehr in die Länge, dass ich mich nach 10 Minuten doch wieder hingelegt
habe. (Hat dann noch so ne halbe Stunde gedauert, mit der Sonne). Mit aufstehen,
Morgentoilette und Frühstücken (mit Weihnachtsmannmütze) war der Vormittag ausgefüllt. Irgendwann fuhren wir
nach Exmouth rein. Die Poolsaison war dort vorbei, der
Pool war zu. Stattdessen machten wir uns bei der Touristeninfo schlau, wie und
wo das mit dem Schnorcheln am besten geht, schauten im Einkaufszentrum, was den Taucherbrillen
kosten (und kauften keine, mieten sollte billiger kommen) und stoppten
am Zeltplatz zum Duschen.
Der National Park ist ein Stück ausserhalb,
an der Westseite der Halbinsel. Eintritt kostet 9$ (nicht pro Nase, sondern
pro Auto). Außerdem liehen wir uns vier mal Schnorchelzeug. Am erstbesten Strand
ging's dann ins Wasser.
Das war zunächst enttäuschen. Die farbenfrohen Fotos von
Fischen und Korallen in der Touristeninfo konnten der Realität nicht standhalten.
Vielleicht war es aber einfach nur der falsche Strand. Weiterfahren wollte
im Moment keiner. Stattdessen gings vereinzelt auf Kängaruhjagd, mit der Kamera.
Die sprangen hier überall rum.
Gegen 18:00 rafften wir uns auf
und zogen los, um einen offiziellen Zeltplatz zu finden. Hier im National Park
darf man sonst nämlich nicht. Die waren aber alle voll, also was blieb uns da
anderes übrig, als an einem der Strände zu halten. Da gabs überdachte
Holztischen und Bänke und man konnte prima Nudeln kochen. Die letzten XXXX
mussten dran glauben und für die Tomomi gab's Bundi. Nachwanderung: Krabben
krebsten überall am Strand herum. Tomomi scheute sich nicht, die auch auf die
Hand zu nehmen. Ich fass' sowas nicht an, außer gebacken mit Kräutern obendrauf.
Ich schlief die Nacht wieder draussen, das heißt, ich hab's versucht. Ständig
hörte ich Kängaruhs um mich herum hopsen. Kein Wunder, hinter der Düne war ein
Wasserloch, zu dem sie alle zogen. Da kriegt man doch kein Auge zu. Deshalb
verzog ich mich so gegen 5:00 (WA-Zeit, diesmal) ins Auto.
8.6., bei Abfahrt 14???km: Das half nicht viel. Pünktlich zum Sonnenaufgang 9:00 (oder 7:00 in WA)
klopfte ein Parkranger an die Scheibe,
um Zeltgebühren einzutreiben. Er klärte mich auch gleich darüber auf,
dass das nächste Mal 150AUD fällig werden. Na von mir aus. Wo ich
schonmal wach war, konnte ich gleich auch aufstehen. Während ich an
meinem Morgenkaffe koche, rollt ein alter roter Ford Falcon ein, den ein junges Pärchen
zum Campingmobil ausgebaut hatte. Die wurden gestern vom selben älterlichen Parkranger und dessen
autoritärem Weibe ihres Wildzeltplatzes verwiesen und mussten deshalb die letzte nach im Bush
zelten (genauso verboten, aber da sieht's wenigstens keiner). Eine Anregung
für uns, falls wir länger bleiben würden. Er
ging dann angeln.
Inzwischen waren auch die anderen munter und das war
auch gut so. Unseren überdachten Holztisch mit Bänken galt es besetzt zu
halten, ein paar Leute kamen nämlich doch, obwohl sich am Strand ziemlich verliefen.
Und hier hatten wir einen guten Spot gefunden. Der Strand war geil, das Wasser
sowieso und schicke, bunte Fische gabs auch im Überfluss. Die Schnorchelausrüstung hatte sich
hier auf jeden Fall gelohnt. (Obwohl immer noch nirgends keine bunten Korallen zu
sehen waren.) Exmouth Marine Park machte richtig was her, nicht
nur wegen der Fische. Der relativ leere Strand mit dem unschlagbaren
Badewasser, Sonne und eine kühlende Briese, dazu jede Menge Kängaruhs, sogar ein Emu,
und das alles für lumpige 9AUD plus ein paar Dollar für
den Schnorchel. Man, man, man. Wenn das mal nicht in ein paar Jahren völlig
überteuert und überlaufen sein wird... Wir gingen noch ein wenig schnorcheln und plötzlich war es
um drei und wir mussten los, denn in einer halben Stunde würde
das Info-Zentrum schließen, wo unsere Schnorchelausrüstung zurückgegeben werden mußte.
Bis alles zusammengepackt war, vergingen
noch gut zwanzig Minuten und Schmeissi (mit Sonnenbrille und
Weihnachtsmannmütze) musste das mit Geschwindigkeit beim Fahren kompensieren. So heitzten
wir mit 150 durch den Park und ruppten ein
Kängaruh weg. Es hat aber überlebt (glaube ich. Hat sich im Rückspiegel
überschlagen, irritiert umgeguckt, und ist weitergehopst.
Viel Bodenfreiheit fand es bestimmt auch gut;)
Zur Rückgabe kamen wir rechtzeitig und bekamen
unser Pfand wieder (das zu Erheben bei mir am Vortage vergessen wurde, besten
Dank dafür! ). Dann gings los nach Süden, auf Perth zu. Weit kamen wir heute
aber nicht mehr. Richtung Carnavon waren sauviele Kängaruhs, auf und neben der Straße, lebende und schon tote.
Eins am Tag reicht, dachten wir uns und so gings
entsprechend vorsichtig durch die Nacht. Irgendwo am Wegesrand wurde gezeltet. Der zweite Klappstuhl
gab auf und fiel auseinander.
9.6., bei Abfahrt 15034km: Heute musste viel gefahren werden.
Wir wollten nach Monkey Mia (Tomomis
Reiseführer versprach dort Delphine zum füttern und streicheln). Am Wegesrand lagen auffallend viele
tote Kängaruhs und -teile umher. Ein Burger im Overlander Roadhouse
(6,80, aber nur mittelmäßig) musste sein und dort zweigte auch die Straße nach Monkey Mia ab.
Da galt 110 und Schmeissi fuhr zuviel. Und am Horizonz auf einer Kuppe kam
uns ein Bulle entgegen, der dann auch gleich alles, was leuchtet, einschaltete
und uns anhalten ließ. Der junge, sonnenebrillte Freund und Helfer war aber
ziemlich entspannt und Schmeissi machte ihm in rudimentärem Englisch den dummen deutschen Touri.
Deshalb kam er diesmal völlig ungeschoren davon. In Denham erklärte uns die Touristeninformation, dass man die Delphine in Monkey Mia inzwischen nicht mehr anfassen darf,
weil denen zu viele Leute Zigarettenstummel in die Nase
gedrückt hätten.
Wir fuhren trotzdem hin. Auf dem Weg gönnten wir
uns einen Abstecher in den Francoise National Park, wo es einen heißen
Pool geben sollte. Der entpuppte sich als zwar heiß, aber das dreckige Wasser
kam aus einem Bohrloch und war von eher fragwürdiger Qualität (sah halt aus
wie Scheisse). Egal, wir setzten uns trotzdem rein und machten ein paar XXXX auf.
Das war angenehm. Dann gings weiter nach Monkey Mia um die Lage zu
sondieren. Zelten am Strand ist da völlig ausgeschlossen. Die Parkwächter kamen
sogar schon angerannt, als wir nur auf die Boatramp fuhren. Da half nix,
wir mussten wieder ein paar Kilometer zurück in den Francoise National Park. Über
10km holprige Sandpisten gelangten wir an einen Zeltplatz am Strand. Ein
Landcruiser stand da auch, aber dessen Insassen wollten nur angeln. Es galt ein
paar Mossies in die Flucht zu schlagen. Dann gab's Nudeln und XXXX.
Der Bierkonsum hat in letzter Zeit ohnehin enorme Ausmaße erreicht, sogar im Auto,
beim Fahren. (Das alles fing auf dem Sandover Highway an. Sinngemäßes Zitat: "Is
öde, oder?" "Jo, mach ma'n Bier." Da wird auch klar, woher das Wort
"Durststrecke" kommt...)
10.6., bei Abfahrt 15570km: Recht früh gings los und nach Monkey Mia rein.
Dort mußten wir 6AUD Eintritt löhnen - jeder!
Delphine gab's dafür erstmal nicht, nur Pelikane und jede Menge
Touristen. Irgendwann kamen dann doch mal drei angeschwommenund alle haben
geguckt. Naja, das hatten wir alles schon spannender. Der Bringer wars nicht,
Monkey Mia. Lange wird das dort so sicher auch nicht weitergehen...
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