Nach der Wiedervereinigung wurde auch der südliche Teil Vietnams sozialistisch umgestaltet. Die USA verhängten ein Wirtschaftsembargo über Vietnam, welches es unmöglich machte, Handel mit Amerika zu treiben oder Aufbaukredite von der Weltbank und anderen internationalen Organisationen zu erhalten. Diese Hindernisse, aber auch die massive Zerstörung der Umwelt durch den Vietnamkrieg und die Unproduktivität der Staatsbetriebe, führten zu Hyperinflation und Hungersnöten.

1986 wurde unter Nguyen Van Linh die Wirtschaft erneuert, was auch ''Doi Moi'' genannt wurde. Die Abschaffung der Kollektivierung und der zentralen Planung sowie die Wirtschaftsreformen führten zu einem Wachstum der Wirtschaft. Auch ausländische Firmen konnten ab diesem Zeitpunkt in Vietnam investieren und das Land so weiter voran bringen. Schließlich hoben auch die USA im Jahr 1993 das Wirtschaftsembargo auf und das Wirtschaftswachstum stiegt durch die darauf folgenden Investitionen auf zeitweise zehn Prozent pro Jahr.

20% der Exporte Vietnams bestehen aus Rohöl. Aaber auch Textilien und landwirtschaftliche Produkte wie Reis, Kaffee und Tee werden exportiert. Zielmärkte sind vor allem in den asiatischen Ländern zu finden, doch auch die Märkte in Europa und den USA gewinnen an Bedeutung. Importiert werden vor allem Maschinen, Treibstoffe und Fahrzeuge.

Der Tourismus begann in Vietnam erst ca. 1999 zu boomen. Vorher wagten sich nur wenige Abenteuerlustige in das Land. Zahlreiche Backpacker, aber auch Pauschaltouristen besuchen Vietnam heute und mittlerweile gibt es auch viele Hostels, Hotels und Resorts, die den verschiedensten Ansprüchen gerecht werden.