Tansania - Einwohner und Religionen
Menschen und ethnische Gruppen
In Tansania leben viele verschiedene Bevölkerungsgruppen. Die meisten (99%) sind Afrikaner. Darunter sind die Bantu mit 95% am häufigsten vertreten. Die Bantu in Tansania werden in über 130 verschiedene Ethnien unterteilt. Die größten Gruppen sind die Sukuma (12%) und die Nyamwezi (9%), die beide am dicht besiedelten Ufer des Viktoriasees leben. Die Swahili (6%) leben vorwiegend an der Küste. Am Kilimandscharo leben die Chagga (6%). Weitere Völker sind die Hehet, Haya und Makonde. Die wohl bekannteste Volksgruppe Ostafrikas sind die Massai (in Tansania 3% der Bevölkerung), die man an den meist roten Umhängen, den kahlen Köpfen und den Hals- und Armbändern erkennt. Die Massai waren ursprünglich nomadisch lebende Hirten. Früher wurden sie stark verdrängt und diskriminiert. Heute sind sie sesshafter. Sie leben vorwiegend in der Gegend um Arusha und der Serengeti und gehen hauptsächlich der Viehzucht nach. Die typischen Behausungen der Massai sind Lehmhütten (Boma), in denen dauernd ein kleines Feuer zum Kochen und zum Mückenschutz brennt. Ein Prozent der Bevölkerung sind Nicht-Afrikaner, darunter sind am häufigsten Nachfahren von Arabern, Indern und Europäern. Sansibar ist augrund seiner Geschichte stark arabisch geprägt. In Tansania leben auch viele Flüchtlinge aus Burundi und dem Kongo.
Die Bevölkerung Tansanias steigt rasant an. Folgen daraus sind eine große Armut und eine hohe Arbeitslosenquote. Das Land hat ebenfalls viel mit HIV und Malaria zu kämpfen. Kinderarbeit und -prostitution treten häufig auf, wenn Kinder durch AIDS früh verwaisen. Die Bevölkerung ist daher auch sehr jung. Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder ist häufig und wird nur sehr selten angezeigt. Beschneidungen und Genitalverstümmelung sind ebenfalls weit verbreitet. Früher war Alphabetisierungsrate recht gut und Tansania war ein Paradebeispiel für ein gut entwickeltes afrikanisches Land. Momentan lassen allerdings die Bemühungen für den Ausbau des Schulsystems etwas nach. Knapp ein Drittel der über 15-Jährigen kann nicht Lesen und Schreiben.
Sprachen
In diesem vielfältigen Land werden weit über 100 verschiedene Sprachen gesprochen. Die meisten sind Bantu-, nilotische oder kuschitische Sprachen. Dazu kommen noch Hadza, Swandawe, indisch und arabisch (v.a. auf Sansibar). Tansania hat keine offizielle Amtssprache, aber Kiswahili ist Nationalsprache und wird bei öffentlichen Angelegenheiten gesprochen. Englisch wird immer weniger in öffentlichen Angelegenheiten gesprochen, obwohl es an höheren Schulen und Universitäten Unterrichtssprache ist. Die meisten Menschen sprechen als Muttersprache aber eine lokale Sprache, und zwar die, des jeweiligen Volksstamms. Kiswahili und Englisch werden dann später gelernt.
Religionen
Die Religionsfreiheit ist in der Verfassung und der Praxis garantiert. Es gibt keine religiöse oder ethnische Verfolgung. Die Einwohner Tansanias leben bereits seit langem tolerant miteinander. Es ist ein gutes Beispiel für ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen, vor allem aber auch zwischen Muslimen und Christen.
Der Norden und die Küste sind stark islamisch geprägt. Etwa ein Drittel der Bevölkerung sind Muslime. Auf Sansibar sind es fast alle Einwohner. Die Christen sind auch mit circa einem Drittel vertreten. Sie leben vor allem im Landesinneren. Der Großteil der Christen ist katholisch. Die restlichen rund 30% der Bevölkerung gehören einer afrikanischen Naturreligion an.