Studieren in Spanien
Über 400 Millionen Menschen sprechen Spanisch als Muttersprache – ein guter Grund, beim Studium in Spanien auch gleich die Kenntnisse einer Weltsprache zu festigen! Durch die Vereinheitlichungen der Bildungssysteme in Europa wird ein Studienaufenthalt im Ausland immer einfacher. Ergänzend oder alternativ zum Studium in Spanien kannst du Sprachkurse oder Auslandspraktika in Erwägung ziehen.
Aufbau des universitären Systems
In Spanien gibt es verschiedene Arten von Hochschulen (darunter staatliche und konfessionelle Universitäten, Kollegs, Fach-, Kunst- und Musik- und technische Hochschulen), die sich vor allem durch das Bildungsangebot und ihre Abschlüsse unterscheiden. Im Allgemeinen gibt unterteilt sich das spanische Studium in zwei "ciclos" (Studienabschnitte), wobei du evtl. bereits nach dem ersten "ciclo“ einen berufsqualifizierenden Abschluss erwerben kannst.
Das Studiensystem ist in Spanien generell wesentlich verschulter als es in der Vergangenheit in Deutschland der Fall war. Frontalunterricht und Auswendiglernen sind weit verbreitet, andere Lernmethoden wie Projektarbeiten, Hausarbeiten und interaktives Lernen usw. weniger. Meist enden Semester oder Studienabschnitte mit schriftlichen Prüfungen, Abschlussarbeiten werden vergleichsweise selten gefordert. Das Notensystem weicht vom deutschen ab: es gibt eine Skala von 1-10, wobei die 10 die beste Note ist.
Vorbereitung auf ein Studium
Für EU-Bürger ist die Einreise nach Spanien unkompliziert und du kannst dich dort ohne Weiteres 90 Tage lang aufhalten. Anschließend musst du bei der Oficina de Extranjería (Ausländerbehörde) eine Número de Identidad de Extranjero (NIF, Ausländer-Identifikationsnummer) beantragen.
Es ist relativ leicht, als Teilnehmer eines internationalen Austauschprogramms bei Verfügbarkeit entsprechender Kapazitäten einen Studienplatz an der gewünschten Universität zu erhalten. Du bewirbst dich meist mit Anschreiben und Lebenslauf, zuweilen wird ein Empfehlungsschreiben der Heimatuniversität gefordert, wenn du an einem Partnerprogramm zwischen Universitäten teilnimmst. Dazu beraten dich auch die Ausländerabteilungen der deutschen Universitäten.
In Bezug auf die Studiengebühren kann die Situation unterschiedlich ausfallen. Bei Teilnahme an Austauschprogrammen fallen oft keine Gebühren an, ansonsten sind sie tragbar. Für die Lebenshaltungskosten musst du in manchen Bereichen höhere (z. B. Miete) und in anderen niedrigere Ausgaben als in Deutschland (z. B. Kleidung, Transport) einplanen. Informiere dich vorab über Auslands-Bafög, Stipendien und sonstige Fördermöglichkeiten! Studienleistungen werden innerhalb Europas über das "European Credit Transfer System" angerechnet. Informiere dich auch bei deiner Krankenkasse, inwiefern Kosten bei einem Studienaufenthalt in Spanien übernommen werden und schließe ggf. eine Auslandskrankenversicherung ab.
Unterkunft während des Studienaufenthaltes findest du in Studentenwohnheimen oder auch WGs, wobei die Wohnform WG in Spanien weit weniger verbreitet ist als in Deutschland. Oftmals werden auch Zimmer zur Untermiete angeboten, wobei in diesen Fällen häufig ausschließlich Untermieterinnen gesucht werden. Vorsicht bei Vermietern, die ausschließlich ausländische Studierende aus Frankreich, Deutschland und Skandinavien bevorzugen- die Miete wird um mehr als die Hälfte teurer sein. Anzeigen finden sich vor Ort in den Lokalzeitschriften, auf entsprechenden Internetplattformen oder durch Zettel und Aushänge in Geschäften, an Bushaltestellen, in Internetcafés etc. Du solltest die Unterkunft direkt vor Ort suchen und nicht von Deutschland aus zusagen, denn manche Standards unterscheiden sich deutlich (es ist beispielsweise in Spanien nicht selbstverständlich, dass ein Wohnraum ein Fenster hat).