Diese Webseite enthält bezahlte Werbung!

Die Geschichte Simbabwes

Das Reich der Shona

Zur Zeit der Geburt Christi und in den Jahrhunderten danach wanderten Bantu-Völker in das heutige Simbabwe ein, das bis dahin von Jägern und Sammlern der Khoisan bevölkert wurde. Unter den eingewanderten Bantu befanden sich auch die Vorfahren der heute größten Volksgruppe im Land, der Shona. Diese schufen eine beeindruckende Kultur und Zivilisation, deren Überreste in der Ruinenstätte Great Zimbabwe zu sehen sind. In seiner Blütezeit war Great Zimbabwe Zentrum des Reiches Monomotapa. Die Shona hatten auch Zugang zum Handel an der ostafrikanischen Küste. Als Portugal Kolonialmacht an der Ostküste wurde, fanden diese Beziehungen mit den Handelszentren an der Küste ein jähes Ende. Später wanderten die Ndebele ein, unterwarfen 1837 die Shona-Völker und bildeten das Reich der Matabele.

Kolonialzeit

Seit den Anfängen des 17. Jahrhunderts hielten die Portugiesen im östlichen und südöstlichen Afrika die Vormachtsstellung. Im Gegensatz zu den Briten hatten sie wenig Interesse am Hinterland, das von den Zugängen zum Meer abgeschnitten war. Letztere hatten – nach Sondierung der Bodenschätze- großes Interesse an der Region, die heute die Landesfläche Simbabwes ausmacht. Ab 1893 gehörte das Ndebeleland dem Briten Cecil Rhodes. In den Folgejahren gab es blutige Auseinandersetzungen zwischen den Briten und den ansässigen Shona und Ndebele. Das heutige Sambia wurde 1911 in Nordrhodesien und das heutige Simbabwe in Südrhodesien umbenannt. Nachdem Südrhodesien im Jahr 1922 Siedlungskolonie mit innerer Selbstverwaltung wurde, wanderten mehr und mehr Briten ein. In den Folgejahren wurde das Land in weiße und schwarze Bereiche geteilt und die weiße Macht herrschte dann über die Schätze des Landes. Die Einwanderungswelle hielt sich zu Zeiten des zweiten Weltkriegs in Grenzen, da keine "Europaflüchtlinge" geduldet wurden.

Unabhängigkeit

Bereits 1950 wurde die National Democratic Party gegründet und erste Unabhängigkeitsgedanken kamen auf. Drei Jahre später wurden Süd- und Nordrhodesien mit Njassaland, dem heutigen Malawi, vereint. Diese Föderation wurde 1963 aber wieder aufgelöst. Darauf forderten die ansässigen Weißen die Unabhängigkeit des heutigen Simbabwes von der britischen Krone. Am 11. November 1965 erklärte eine weiße Minderheitsregierung die einseitige Unabhängigkeit. Großbritannien stimmte dieser Erklärung zwar nicht zu, wehrte sich aber auch nicht gewaltsam dagegen. Die weiße Minderheitsregierung rief 1970 die Republik aus. Allerdings erkannte nur Südafrika diese Republik an.

Mit dem Unabhängigkeitsbestreben der weißen Minderheitsregierung gingen Aktionen der rebellischen Mitglieder der Afrikanischen Nationalunion von Simbabwe (ZANU) und der Afrikanischen Volksunion von Simbabwe (ZAPU) einher, die keine weitere Oligarchie der weißen Minderheit dulden wollten. Der folgende Guerillakrieg schwächte die Wirtschaft durch Arbeitskräftemangel und Sabotageakte. Schussendlich wurde eingesehen, dass die afrikanische Bevölkerung entscheidender Bestandteil des Landes war, der bei politischen Entscheidungen nicht außen vor gelassen werden konnte. Am 3. März 1978 wurde von Ian Smith und Abel Muzorewa sowie weiteren Vertretern der afrikanischen Parteien eine Vereinbarung für eine Übergangsregierung unterzeichnet. Im April 1979 fanden erstmals freie Parlamentswahlen statt. Am 1. Juni wurde die neue Verfassung umgesetzt und Südrhodesien hieß von nun an Simbabwe-Rhodesien. Die Übergangsregierung unter Muzorewa als Regierungschef konnte die hohen Erwartungen der Bürger allerdings nicht erfüllen. Nach Verabschiedung des Lancaster-House-Abkommens löste sich die Regierung im Dezember 1979 auf und der Weg war frei für Neuwahlen.

Die Diktatur Mugabes

Im Februar 1980 wurde Robert Mugabe der als Vorsitzender der Partei “NANU-PF“ zum Ministerpräsidenten gewählt und Simbabwe erhielt im April 1980 die vollständige Unabhängigkeit. Das Wahlergebnis überraschte nicht nur westliche Mächte, sondern vor allem Südafrikas Regierung. Die Spannungen im Land blieben aber auch nach der Wahl und der Unabhängigkeitserklärung erhalten. Im Jahre 1987 wurden dann die konkurrierenden Parteien ZAPU und ZANU-PF gewaltsam zusammengeschlossen. Seit diesem Jahr war Mugabe auch offiziell Präsident und regierte bis zur Bildung der Übergangsregierung in 2008/2009 als Diktator. Er ist bis heute an der Macht.

Die wichtigste Oppositionspartei, Movement of Democratic Change (MDC), wurde 1999 gegründet. Diese spaltete sich 2005 aber auf und die Zerstrittenheit innerhalb der Partei schwächte diese, so dass sie der Diktatur Mugabes kaum etwas entgegen setzen konnte. Aufgrund dessen und der immer schlechter werdenden wirtschaftlichen Lage verließen viele Simbabwer das Land; die meisten wanderten nach Südafrika aus. Die schlechte Wirtschaftspolitik von Mugabes Regierung, mehrere Dürreperioden und die Landreformen, nach denen das Land der weißen Farmer besitzlosen Afrikanern übertragen wurde, führten zu einem weiteren Verfall der Landeswährung.

Die Probleme im Land rissen nicht ab. Neben der schlechten Wirtschaft, war es Mugabes Regierung selbst, die immer wieder Brennstoff nachlieferte. Kampagnen gegen Homosexuelle, das Verbot, die Regierung und Mugabe zu kritisieren, sowie gewaltsame Aktionen gegen die eigene Bevölkerung trugen dazu bei, die politische Lage zu destabilisieren. Bei der “Operation Murambatsvina“ sollte offiziell "der Müll aus dem Land vertrieben werden". Gemeint waren damit Schwarzhandel, Krankheitsherde und Kriminalität. In der Praxis bedeutete dies, dass Hunderttausende Menschen unbegründet arbeits- und obdachlos wurden.

Im März 2007 wurde der südafrikanische Präsident Mbeki beauftragt zwischen der Regierung und der Oppositionspartei zu vermitteln. Im Jahr darauf fanden neue Wahlen statt und der Oppositionsvertreter Tsvangirai erhielt zwar keine absolute Mehrheit, aber mehr Stimmen als Mugabe. Vor den Stichwahlen im Juni 2008 wurde Simbabwe von einer Gewaltwelle überrollt. Wegen der extremen Gewalt gegen Oppositionelle zog Tsvangirai seine Kandidatur zurück. Mugabe ließ sich daraufhin zum Gewinner erklären und blieb im Amt. Nach internationaler Kritik unterzeichneten die Regierungs- und die Oppositionsparteien ein Allgemeines Politisches Abkommen, das die Teilung der Macht sowie diverse Reformen versprach. Eine Umsetzung scheiterte aber an grundsätzlichen Differenzen zwischen den Parteien. Das Jahr 2008 war durch eine handlungsunfähige Regierung, eine stillgelegte Wirtschaft, Hyperinflation, extreme Arbeitslosigkeit von über 80%, Gewaltausbrüchen, eine Choleraepidemie und ein weitgehend eingestelltes öffentliches Leben geprägt. Im Februar 2009 wurde endlich eine Übergangsregierung unter Mugabe als Präsident und Tsvangirai als Premierminister gebildet. Mugabe verkündete mehrmals, dass er bis zu seinem Tod an der Macht bleiben möchte.

Kommentare

Download Flash Player: http://www.adobe.com

Simbabwe


Diese Webseite enthält bezahlte Werbung!
Antarktis, Südpol Groenland Naher Osten, Arabien Afrika Südamerika Mittelamerika Nordamerika Europa Asien Australien und Ozeanien
Diese Seite wurde am 2021-01-27 09:26:23 (für 172800000 Sekunden) gecacht.HIER klicken um static Cache zu erneuern.