Politik und Wirtschaft in Schweden
Staatsform und Wahlen
Schweden ist eine parlamentarische Erbmonarchie mit einem König als formellem Staatsoberhaupt an der Spitze. Die Thronfolge geht unabhängig vom Geschlecht an das erstgeborene Kind. Während die Aufgaben des Königs rein repräsentativer Natur sind, geht die gesetzgebende Gewalt vom schwedischen Parlament, dem Reichstag aus. Dieser besteht aus einer Kammer und 349 Abgeordneten. Der Reichstag wählt den Ministerpräsidenten, der mit seinen Ministern die Regierung bildet, welche die ausführende Gewalt im Land ist.
Nach dem Prinzip des Verhältniswahlrechts und einer eingebauten Vierprozenthürde, finden alle vier Jahre jeweils am dritten Sonntag im September Wahlen statt. Zur Wahl gehen und sich zur Wahl stellen dürfen schwedische Staatsbürger ab 18 Jahre.
Wichtige Parteien in Schweden sind: die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (Sveriges socialdemokratiska arbetareparti, SAP) Die Moderate Partei (Moderaterna, M), die Christdemokraten (Kristdemokraterna, KD), die Zentrumspartei (Centerpartiet, C), die Liberale Partei (Folkpartiet, FP), die Linkspartei (Vänsterpartiet, V) und die Grünen (Miljöpartiet de Gröna, MP).
Wichtige Elemente der schwedischen Demokratie sind Volksabstimmungen und das Öffentlichkeitsprinzip, nach dem jeder Staatsbürger das Recht hat, in behördliche und amtliche Akten und Dokumente Einsicht zu bekommen.
Wirtschaft
In dem einstigen Agrarstaat wird heute nur noch rund 10% der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Der Anbau von u.a. Kartoffeln, Getreide und Obst konzentriert sich dabei auf Süd- und Mittelschweden. In den nördlicheren Regionen spielt Viehzucht eine größere Rolle bei der Landwirtschaft.
Der größte Wirtschaftszweig ist in Schweden der Dienstleistungssektor, in dem mehr als 70% der schwedischen Arbeitskräfte beschäftigt sind, gefolgt vom industriellen Sektor (rund 20% der Beschäftigten). Einige große, international tätige Unternehmen spielen dabei eine wichtige Rolle in dem EU-Staat. Bedeutende Industrien sind u.a. die Metall und Holz verarbeitende Industrie, die Eisen- und Stahlindustrie, die chemische Industrie und die Forstindustrie. Sowohl in dem Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie als auch bei der Biotechnologie behauptet Schweden seine international bedeutende Rolle. Energie gewinnt das Land etwa zur Hälfte durch Kernkraftwerke. Mit Hilfe von Wasserkraft wird ein Großteil des übrigen Stroms erzeugt.
Der Tourismus trägt weniger als drei Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei (kein Massentourismus) und ist damit für die schwedische Wirtschaft von vergleichsweise geringer Bedeutung.
Bodenschätze: Schweden ist reich an natürlichen Ressourcen (z.B. Kupfer, Silber, Zink, Uran) und deshalb aktiv im Bergbau tätig. Besonders große Mengen gibt es an Eisenerz, dessen Hauptvorkommen in Kiruna und Gällivare in Lappland liegt.
Handel: Die Wirtschaft ist stark am Export ausgerichtet, wobei ein großer Teil der exportierten Güter in ein EU-Land geht. Deutschland und die nordischen Länder sind eine der wichtigsten Handelspartner. Exportiert werden hauptsächlich Maschinen, Transportmittel, Holz- bzw. Papierprodukte, Chemikalien, pharmazeutische Produkte und Rohstoffe.Importiert werden u.a. Elektroartikel, Maschinen, Lebensmittel und Textilien.