Aktuelle Angaben zu Mindestlohn, Informationen zu Tarifverträgen:
www.rijksoverheid.nl
Regeln für den Aufenthalt in den Niederlanden:
www.ind.nl
Allgemeine Informationen der Bundesagentur für Arbeit:
www.ba-auslandsvermittlung.de
Europäisches Mobilitätsportal:
ec.europa.eu/eures/

Von den 27 Mitgliedsstaaten der EU haben die Niederlande mit 4% (im Februar 2010) die niedrigste Arbeitslosenquote zu verzeichnen. Als Mediziner oder Pflegekraft, Ingenieur, Techniker, Handwerker oder Lehrer, u. a. auch als Deutschlehrer, hast du große Chancen hier beruflich Fuß zu fassen. Die Niederlande gelten außerdem als Land der Zeitarbeit – flexible Arbeitsverträge sind hier nichts Ungewöhnliches. Die Umgangsformen in der Arbeitswelt sind teamorientiert und sehr kollegial: Man duzt sich und Aufträge erhältst du in Form einer humorvollen oder ironischen Bitte.

Arbeiten in den Niederlanden ist generell ab 16 Jahren erlaubt. Mit dem Arbeitsvertrag in der Tasche kannst du dich vor allem über eine maximal zweimonatige Probezeit freuen. Neben den bekannten gesetzlichen Feiertagen Neujahr, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Weihnachten kommen in den Niederlanden der Königinnentag am 30. April und – alle fünf Jahre – der Tag der Befreiung am 5. Mai hinzu. Natürlich hast du als Vollzeitkraft auch 20 bis 30 Tage Urlaub pro Jahr und erhältst dazu noch mindestens 8% Urlaubsgeld.

Nicht nur bezüglich der Arbeitszeiten, sondern auch über den Lohn kannst du im Gespräch mit deinem (zukünftigen) Vorgesetzten verhandeln. Wie auch in Deutschland üblich, bestimmt jedoch auch die Berufserfahrung den Inhalt der Lohntüte. Bist du älter als 23 Jahre und hast eine Vollzeitbeschäftigung (36- bis 40-Stunden-Woche), steht dir nach Tarifvereinbarung ein Mindestbruttolohn von 1424€ zu (Stand: 1. Januar 2011). Dieser Tarifsatz wird immer zum 1. Januar und zum 1. Juli angepasst. Das Durchschnittsbruttoeinkommen liegt bei ca. 32.500€. Die Lohnaussichten sind im Norden und Süden Hollands, in der Provinz Utrecht sowie in den Städten Amsterdam, Den Haag und Rotterdam sehr gut. In Groningen, Friesland und Limburg verdienst du weniger, dafür sind hier, im Norden und Osten, die Lebenshaltungskosten günstiger als in den Städten – Amsterdam ist sogar am teuersten.

Vom Bruttolohn wird die Einkommenssteuer abgezogen. Diese richtet sich nach dem Wohnsitz des Arbeitnehmers. Wohnst du in den Niederlanden, beträgt der Höchstsatz 52%. Für Grenzgänger gelten Sonderregelungen. Ebenso werden Prämien für diverse Versicherungen fällig. In den Niederlanden musst du dich entweder gesetzlich oder privat krankenversichert sein. Eine private Altersvorsorge ist ebenfalls sehr wichtig, da die staatliche Rente nur sehr gering ausfällt.

Für eine Aufenthaltsgenehmigung benötigst du neben Ausweisdokumenten auch ausreichende Mittel, um dein Leben in den Niederlanden zu finanzieren, sowie den Nachweis über deinen Krankenversicherungsschutz. Die Dokumente sind bei der Anmeldung in der niederländischen Wohngemeinde sowie beim IND (Immigratie en Naturalisatie Dienst – Einwanderungs- und Einbürgerungsdienst) vorzulegen.

Wenn nicht anders in der Stellenanzeige beschrieben, kannst du durchaus davon ausgehen, dass die Arbeitssprache Niederländisch sein wird. Bei bestimmten Berufsgruppen, z. B. bei Lehrern, sind fließende Kenntnisse sogar erforderlich. In anderen Branchen hast du die Chance bedenkenlos mit Englisch oder sogar mit Deutsch auszukommen und kannst ggf. nebenbei Niederländisch-Kurse besuchen.

Stellenanzeigen findest du nicht nur in Zeitungen wie z. B. im NRC Handelsblad (Führungspositionen), De Volkskrant (Behörden, Hochschulen/medizinische Berufe), De Telegraaf und Algemeen Dagblad (kommerzieller Bereich) sowie in zahlreichen regionalen Tageszeitungen. Auch bei Zeitarbeitsagenturen sind offene Stellen ausgeschrieben.

Bereits von Deutschland aus findest du Hilfe bei der Stellensuche im Jobcenter. Außerdem unterstützt dich in den Niederlanden die UWV WERKbedrijf (Uitvoeringsinstituut Werknemersverzekeringen – Durchführungsstelle für Arbeitnehmerversicherungen).