Libanon - Einwohner und Religionen
Menschen und ethnische Gruppen
Insgesamt leben circa 85% der Einwohner in städtischen Gebieten und 15% in ländlichen Teilen. Neben den Libanesen, die 83% der Bevölkerung ausmachen, leben ca. 10% Palästinenser, sowie 5% Armenier und 2% Kurden und weitere im Land. Auch unter den Libanesen unterscheiden sich verschiedene Bevölkerungsgruppen, die man vor allem nach ihrer Religionszugehörigkeit unterscheidet.
Religionen
Die Bevölkerung in Libanon ist vor allem bezogen auf die Religionsgruppen sehr gemischt. Es gibt insgesamt 17 Religionsgemeinschaften, wobei Muslime (Schiiten, Sunniten, Drusen u. a.) mit 60% die größte Gruppe darstellen. Die anderen 40% sind Christen (Maroniten, Griechisch-Orthodoxe, Griechisch-Katholische, Armenier, Kopten, Assyrer u. a.).
Im Süden und in der Bekaa-Ebene leben vorwiegend Schiiten, in Tripoli und Akar Sunniten und in Teilen des Mount Libanon Christen. Die Palästinenser gehören meist der sunnitischen Glaubensgemeinschaft an.
Die Sunniten bilden den größten Teil der Muslime und man kann sie nach vier Rechtsschulen einteilen: Malikiten, Hanafiten, Schafiiten, Hanibaliten. Sie glauben an Mohammed und an die vier Kalifen: Abu Bakr, Umar, Uthman und Ali als seine rechtmäßigen Nachfolger. Diese Gruppe entstand im siebten Jahrhundert.
Die Schiiten, die zweitgrößte Gruppe des Islam, sehen Ali als Nachfolger Mohammeds an und unterscheiden sich vor allem hierin von den Sunniten. Kurz nach der Entstehung des Islam kam es zu einer Trennung zwischen Sunniten, Schiiten und Alawiten. Bis heute haben Sunniten und Schiiten unterschiedliche Feiertage.
Die Gründung der Maroniten geht auf einen syrisch-aramäischen Mönch zurück. Sie entstanden im siebten Jahrhundert in Folge einer Abspaltung von der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Antiochien (heutige Türkei). Die maronitische Kirche erkennt den Papst als Oberhaupt an.