Die Umgangsformen der westlichen Welt unterscheiden sich elementar von den asiatischen Verhaltensregeln. Es ist quasi unmöglich, alles richtig zu machen, wenn du dich durch Laos bewegst. Das wird von Ausländern auch nicht erwartet. Dennoch solltest du ein paar Regeln des alltäglichen Miteinanders berücksichtigen, um schwere Beleidigungen zu vermeiden.

Das Zusammenleben der Menschen in Laos ist von Respekt und Höflichkeit geprägt. Harmonie wird groß geschrieben und Konflikten wird aus dem Weg gegangen. Auch als Tourist solltest du starke Gefühlsausbrüche vermeiden und Auseinandersetzungen nicht öffentlich austragen.

Traditionell benutzen die Lao den “nop“ zur Begrüßung. Dabei werden die Handinnenflächen vor der Brust aneinandergelegt und der Kopf wird kurz gesenkt. Je nach Stellung des Gegenübers werden die Hände dabei unterschiedlich hoch gehalten. Wenn du dir der korrekten Handstellung unsicher bist, kannst du als Tourist mit einem freundlichen Kopfnicken antworten.

Wie in anderen südostasiatischen Ländern gilt auch in Laos der Kopf als heiliges Körperteil des Menschen. Es ist sehr unhöflich einen anderen Menschen am Kopf zu berühren.

Die Füße hingegen werden als unedelstes Körperteil angesehen. Sie dürfen nie einer anderen Person entgegengestreckt werden oder auf eine Buddha-Statue zeigen. Tabu ist auch, Füße auf den Tisch oder einen benachbarten Stuhl zu legen.

Körperkontakt zwischen engen Freundinnen oder Freunden ist normal und ein Ausdruck von enger Freundschaft. Berührungen und der Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit zwischen Mann und Frau sind allerdings tabu. Bitte verzichte darauf, Laoten empfinden dies als peinlich.

Allzu freizügige Kleidung gilt in Laos als unschicklich. Einheimische bedecken meist ihre Arme bis zum Ellenbogen und die Beine bis einschließlich zum Knie. Lao legen viel Wert auf ordentliche und saubere Kleidung und ein gepflegtes Auftreten. Aus Respekt vor der laotischen Kultur solltest du auch auf angemessene Kleidung, insbesondere bei Tempelbesuchen achten. Vor dem Betreten eines Tempels sind grundsätzlich die Schuhe auszuziehen. Dies gilt auch für Wohnhäuser und Guesthouses.

Beim Baden tragen laotische Frauen Wickelröcke (Sarongs), die von den Achseln bis zum Knie reichen. Bei Männern reicht eine Badehose. Einen Sarong kann man auf jedem größeren Markt erwerben.

Frag um Erlaubnis, bevor du ein Foto von einem Einheimischen machen möchtest. Alles andere ist sehr unhöflich.

Bettelnde Kinder sind in Laos keine Ausnahme. Auch wenn es schwer fällt, gib ihnen keine Süßigkeiten oder Geld. Damit unterstützt du ihr Betteln. Spende lieber an eine der zahlreichen Hilfsorganisation, die sich für Kinder in Laos einsetzen.

Auf Märkten und bei Tuk-Tuk-Fahrten sollte unbedingt gehandelt werden. Auch in Geschäften schadet ein Versuch nicht. Der Verhandlungsspielraum ist aber deutlich geringer als in den Nachbarländern Vietnam und Thailand. Selten werden utopische Preise verlangt, aggressive Handelsstrategien sind daher wenig erfolgsversprechend.

Trinkgeld zu geben ist in Laos gern gesehen, aber eigentlich nicht üblich. In gehobenen Restaurants hat es sich aber eingebürgert, 10% des Rechnungsbetrags auf dem Tisch liegen zu lassen.

Bei Begegnungen mit Mönchen solltest du auf ein respektvolles Verhalten achten. Besonders Frauen sollten jeglichen Körperkontakt vermeiden.