Der Vordere Orient, und somit auch Jordanien, ist der Geburtsort der neolithischen Revolution. In dieser Region gingen die Menschen, bis dato noch Jäger und Sammler, zu Landwirtschaft und Städtebau über. Aus diesem Grund findet man auch in Jordanien uralte Zeugnisse früher menschlicher Kulturen.

Die ersten Dörfer und Städte entstanden im heutigen Jordanien zwischen 8500 v. Chr. und 5000 v. Chr. Bis ca. 1200 v. Chr. lebten die Menschen in dieser Gegend auch relativ eigenständig. Dann allerdings wurde das Gebiet über Jahrhunderte hinweg von unterschiedlichen Großreichen bedroht oder beherrscht, sodass die transjordanischen Königreiche Ammon, Moab und Edom häufig um ihren Erhalt kämpfen mussten und letztlich auch im vierten Jahrhundert v. Chr. zusammenbrachen.

Nachdem unter anderem Ägypter, Israeliten, Babylonier, Nabatäer und Perser über das heutige Jordanien herrschten, fiel es im ersten Jahrhundert v. Chr. an die Römer. Diese behielten bis zum siebten Jahrhundert n. Chr. die Oberhand und sorgten unter anderem dafür, dass sich das Christentum in der Region niederließ.

Wichtige und teils spektakuläre Zeugnisse dieser Epochen gibt es in Jordanien zuhauf. Das bekannteste ist sicherlich die Felsenstadt Petra, welche das Zentrum des Nabatäerreiches bildete. Weiterhin lohnt sich ein Ausflug nach Madaba, wo es verschiedene Kirchen mit prachtvollen Mosaiken zu bewundern gibt.

Kurz nach der Entstehung des Islams besiegten die Muslime die Byzantiner im Jahre 635 n. Chr. und kontrollierten von da an auch das heutige Jordanien über viele Jahrhunderte hinweg, beispielsweise in Gestalt der Dynastien der Umayyaden und Abbasiden. Eine Ausnahme bildeten allerdings Jahre 1115 bis 1187, als die Region von den Kreuzrittern beherrscht wurde. Diese fielen Ende des 11. Jahrhunderts in den Orient ein, um das Heilige Land Palästina von den Muslimen zurückzuerobern.

Nachdem der berühmte muslimische Feldherr Saladin die Kreuzritter vertrieben hatte, fiel Jordanien wieder unter islamische Herrschaft. Nach dem Niedergang der Dynastie der Mamluken übernahmen von 1516 bis 1918 die Osmanen die Kontrolle über Region, ehe ihr Großreich im 20. Jahrhundert mit dem Ersten Weltkrieg endgültig zusammenbrach.

Aus der Zeit der islamischen Herrschaft existieren noch zahlreiche Bauwerke, die es sich zu besuchen lohnt. Hierbei seien dir vor allem die Kreuzritterburgen Shawbak und Kerak sowie die arabische Burg Qalaat ar-Rabad empfohlen.

Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches wurde Jordanien zum Kolonialgebiet Großbritanniens. 1946 erlangte das Land dann seine Unabhängigkeit und trägt seit 1950 den Namen “Haschemitisches Königreich Jordanien“. Der Name leitet sich aus dem arabischen Stamm der Haschemiten ab, welcher sich selbst auf einen Verwandten des islamischen Propheten Muhammad zurückführt. Traditionell steht ein Haschemit an der Spitze des jordanischen Staates. So auch der berühmte König Hussein (herrschte von 1952 - 1999) und der seit 1999 regierende König Abdullah II. Nicht zuletzt durch seine Politik gilt das Land heute als prowestlich und gemäßigt.