Jordanien ist ein muslimisch geprägtes Land, weshalb sich Reisende auf teilweise andere Wertvorstellungen als in Europa einstellen müssen. Dementsprechend solltest du die regionalen und religiösen Gepflogenheiten im täglichen Leben kennen und akzeptieren, um ungewollte Reaktionen der Einheimischen zu vermeiden.

Frauen sollten im Hinblick auf ihre Kleidung nicht zu viel Haut zeigen und auf besonders figurbetonte Stücke verzichten. Knappe Tops, schulterfreie Shirts oder tiefe Dekolletés können leicht zu Verstimmungen bei den Einheimischen führen. Zudem gelten kurze Hosen bei Männern als lächerlich.

Aufpassen solltest du beim Fotografieren. Insbesondere das Ablichten von Frauen, Kindern, Bettlern und Armen wird im Islam als Verletzung der Menschenwürde betrachtet. Deshalb solltest du vorher um Erlaubnis bitten. Zudem ist das Ablichten von militärischen Objekten und Anlagen verboten.

Während des Fastenmonats Ramadan gehört es sich für gewöhnlich nicht, am Tage in der Öffentlichkeit zu essen, zu trinken oder zu rauchen.

Der Austausch von Zärtlichkeiten zwischen Paaren wird in Jordanien oft argwöhnisch betrachtet und sollte deshalb vermieden werden.

Für den Besuch von Moscheen gibt es bestimmte Regeln, beispielsweise die Kopftuchpflicht für Frauen oder das strikte Schuhverbot. Zudem sollten Muslime nicht beim Gebet gestört werden.

Frauen sollten fremde Männer (vor allem ältere) nicht begrüßen, sondern dem Gegenüber den ersten Schritt überlassen. Außerdem sollten sich Sitzende zum Gruß erheben.

Es gibt bestimmte Gesprächsthemen, die in Jordanien extrem emotionale Reaktionen hervorrufen können. Unterhaltungen über die politische Situation im Land, den Nahost-Konflikt oder Israel sollten demzufolge mit Vorsicht geführt werden - vor allem wenn man bedenkt, dass in Jordanien sehr viele Palästinenser leben.

Einladungen zum Essen gehören zur allgemeinen Höflichkeit und müssen längst nicht so gemeint sein. Deshalb solltest du dich zwei bis drei mal bitten lassen, bevor du endgültig zusagst. Ist das dann der Fall, sind kleine Gastgeschenke angebracht, wie zum Beispiel Blumen oder etwas typisch Deutsches.

Gegessen wird im Orient ausschließlich mit der rechten Hand, da die linke als unrein gilt.

Beleidigungen gegenüber dem Islam werden nicht gerne gehört. Scherze über den Ruf der Muezzine oder betende Muslime sind darum absolut tabu.