Die Geschichte Israels
Die ersten Menschen wurden im heutigen Israel vor ca. 10.000 Jahre v. Chr. sesshaft. In den darauffolgenden Jahrhunderten rückte das Land immer wieder in den Blickpunkt unterschiedlicher Kulturen und Eroberer. Die ständig wechselnden Herrschaftshäuser und die damit einhergehenden unterschiedlichen religiösen und kulturellen Einflüsse hinterließen dem Land ein unglaublich reichhaltiges und wertvolles Erbe.
Antike
Nach jüdischem Glauben kehrten die Israeliten im 13. Jh. v. Chr. unter der Führung von Mose aus Ägypten in das Heilige Land zurück, nachdem sie einige Jahrhunderte vorher wegen Dürren und Missernten in das Land am Nil geflüchtet waren. Anfangs noch ein loser Stammesverband, verbündeten sie sich unter ihrem ersten König Saul schließlich zu einem gemeinsamen Volk. In den Folgejahren herrschten die berühmten Könige David und Salomon über das jüdische Volk, bis Israel im achten Jahrhundert schließlich in die Hände der Assyrer fiel. Dann, 586 v. Chr., fand ein einschneidendes Erlebnis für die Juden statt. Der babylonische König Nebukadnezar II. schickte sie nach der Eroberung Jerusalems ins Exil nach Mesopotamien. Gemeinhin gilt dieses Datum als Beginn der jüdischen Diaspora.
Zwar durften die Juden knapp 50 Jahre später wieder in ihre Heimat zurückkehren, doch die Zeit der Fremdherrschaften sollte noch lange nicht vorbei sein. Bis ins zweite Jahrhundert unserer Zeitrechnung kämpften sie letztlich erfolglos gegen griechische und später römischer Eroberer, was 70 n. Chr. in der berühmten Tempelzerstörung der Römer mündete. Da das religiöse Leben der Juden dadurch praktisch vernichtet wurde, kam es zur endgültigen Auslösung der jüdischen Diaspora. In den Folgejahren erfolgte der Aufstieg des Christentums in dieser Region.
Islamische Herrschaft
Im siebten Jahrhundert fiel das Heilige Land in die Hände muslimischer Eroberer. In dieser Zeit wurde Jerusalem zur drittwichtigsten Stadt des Islam, da sich dort die Himmelfahrt des Propheten Muhammads ereignet haben soll.
Doch die muslimischen Dynastien hatten erbitterte Feinde. Im Jahr 1099 wurde Jerusalem von den christlichen Kreuzrittern erobert, deren letzte Angehörige sich erst nach 200 Jahren Blutvergießen, im Jahre 1291, aus Israel verabschiedeten. Schließlich wurde Palästina um 1516 Teil des Osmanischen Reiches und blieb das auch bis zum Ersten Weltkrieg.
Neuzeit
Detaillierte Informationen zu diesem außerordentlich verworrenen Konflikt liefert dazu die Bundeszentrale für politische Bildung unter diesem Link:
www.bpb.de/internationales/asien/israelc
1896 formulierte der jüdische Journalist Theodor Herzl die Idee von der Gründung eines jüdischen Staates, was die zionistischen Bestrebungen vieler Juden bestärkte. Mit der Unterstützung Großbritanniens fand diese Idee mehr und mehr Anhänger, was eine massive Einwanderungswelle von Juden aus allen Teilen der Welt nach Palästina zur Folge hatte. Trotz des massiven Widerstands der palästinensischen Einheimischen, die von den Pionieren teilweise rigoros enteignet und vertrieben wurden, erfolgte die Gründung des Staates Israel im Jahre 1948. Dieser basierte auf einem Teilungsplan der Vereinten Nationen, welche das ursprüngliche Palästina in einen israelischen und einen arabischen Staat gliedern wollten. Nach einigen darauf folgenden arabisch-israelisch Kriegen erlangte der junge jüdische Staat jedoch die Macht über zahlreiche Gebiete, die eigentlich den Palästinensern zugeschrieben wurden. Seit 1967 kommt es deswegen bis heute regelmäßig zu politischen und militärischen Auseinandersetzungen zwischen beiden Parteien, jeweils unterstützt durch Teile der internationalen Gemeinschaft. Die wichtigsten Gründe für die Streitigkeiten sind die jüdische Siedlungspolitik im eigentlich palästinensischen Westjordanland, die Frage nach dem Rückkehrrecht der Palästinenser, die Zukunft Jerusalems und die strittige Grenzziehung zwischen beiden Staaten.