Wenn du Indonesien als Land entdecken willst, brauchst du vor allem eines: Zeit. Die Strecken, die du auf der jeweiligen Insel zurücklegst, sind nicht nur lang, sondern werden durch die teilweise schwierige Situation der Infrastruktur bestimmt. Straßen- und Zugnetz unterschieden sich drastisch von Insel zu Insel. In Kalimantan wirst du hauptsächlich auf Holzbooten riesen, in West-Neuguinea ist das Flugzeug dein primäres Transportmittel. Du solltest vorher wissen, ob du eine organisierte Reise buchst, was bedeutet, dass dein Transport feststeht, oder ob du es auf eigene Faust versuchst. Hierbei ist viel Geduld, Kommunikation und Improvisationstalent nötig. Du kannst nicht davon ausgehen, dass beim Transport in Indonesien europäische Standards gelten. Abfahrtszeiten sind nicht immer fix, die Busse oft alt und völlig überfüllt, die Straßen führen durch kurvenreiche Berglandschaften und sind zuweilen von Erdrutschen zugeschüttet. Obwohl die ganztägigen Busfahrten oft nervtötend erscheinen, ermöglichen sie dennoch Einblicke in die Kultur des Landes. Es hat etwas für sich, mit den Einheimischen am Straßenrand zu sitzen und über eine gebrochene Radachse zu scherzen!

Die Straßenverhältnisse laden nicht wirklich dazu ein, mit dem Auto zu fahren. Dennoch ist es möglich, sich bei größeren Anbietern ein Auto zu organisieren. Vor allem auf Bali und Java kann man sich durchaus einen Mietwagen buchen, da die Straßen hier besser ausgebaut sind. Für die Buchung, am Besten von deinem Hotel aus, am Flughafen, oder vorher im Internet, benötigst du einen internationalen Führerschein und du solltest dir die Bedingungen zur Kasko-Versicherung durchlesen, bevor du unterschreibst. Und immer beachten: Es herrscht Linksverkehr!

Busse sind das Haupttransportmittel in Indonesien. Wobei es viele verschiedene Typen gibt, vom privaten Van, über Minibusse, bis hin zu großräumigen Touristenbussen ist alles vertreten. Am Besten fragst du bei der Busstation vor Ort nach einem günstigen Anbieter. Die Busse zwischen großen Städten verkehren regelmäßig (oft mehrmals am Tag), jedoch musst du mit Übergangszeiten rechnen, da der Bus oft gewechselt wird. Bei langen Strecken werden auch Nachtbusse angeboten. Steigst du bei einem Überlandbus mitten auf der Strecke ein, musst du dich an die Straße stellen und den Bus heranwinken. Möchtest du aussteigen, musst du mit einer Münze gegen die Scheibe klopfen. Dein Gepäck solltest du im Blick haben, da es durchaus zu Diebstahl kommen kann. Du musst dich auf jeden Fall vorher über die Preise erkundigen, da gerade beim Bustransport Touristen überhöhte Preise zahlen. Zudem unterscheiden sich Busse preislich, insofern sie mit oder ohne Klimaanlage bestückt sind. Es ist möglich, in deinem Hotel einen Bus zu ordern, das ist der sogenannte Travel, ein Sammeltaxi, das eine bestimmte Route ohne Zwischenstopps abfährt.

Vor allem Java besitzt ein funktionierendes Zugnetz mit Regionalbahnen und Schnellzügen zu günstigen Preisen. Die Gleise sind nicht immer im besten Zustand und manchmal rennt der Kontrolleur mit seinem Werkzeug am Zugfenster vorbei. Oft sind die Züge überfüllt, besonders zu Feiertagen. Dafür hat man ständig Verkäufer um sich, die einem gebratene Hähnchen in den Schoss fallen lassen. Es gibt übrigens keine Durchsage, daher musst du dich immer mal erkundigen, wann du aussteigen kannst.

Indonesien hat zahlreiche Häfen, zwischen denen Fähren und Passagierschiffe verkehren. Auch auf Flüssen bestehen Fähr- und Bootsverbindungen. Pelni ist die nationale Schifffahrtsgesellschaft und hat Verbindungen zu 80 Häfen. Von Singapur und Kuala Lumpur aus kann man nach Sumatra und Java fahren. Java ist das Zentrum der Schiffsverbindungen, von hier aus kann man Kalimantan, Sulawesi und andere Inseln erreichen. Alle Inseln haben regelmäßige Fährverbindungen zur Nachbarinsel (Bsp.: von Bali nach Lombok). Nur entferntere Inseln werden seltener angesteuert. Da sollte man sich vor Ort erkundigen. Es gibt auch private Schiffe und Schnellboote, die Tagestouren anbieten. Du solltest dir aber vorher das Boot und die Crew genau anschauen.

In Jakarta gibt es ein gutes Linienbusnetz, in anderen Städten ist der Transport durch Taxis, Minibusse und Mopeds geregelt. Taxis gibt es vor allem in Jakarta, man erkennt sie an der blauen Farbe. Am Besten ist, du handelst den Preis vorher aus und merkst dir das Taxiunternehmen. Die meisten Einheimischen bewegen sich innerhalb der Stadt mittels Mikrolet/Oplets fort, sie sehen aus wie halboffene Pickups (meist rot) und fahren immer die gleiche Route innerhalb einer Stadt oder zwischen Siedlungen ab. Du kannst sie heranwinken und bezahlst den Fahrer beim Verlassen des Mikrolets. Der Fahrer wartet meistens, bis sich der Wagen gefüllt hat, bevor er losfährt, daher solltest du dich etwas gedulden. Das Becak ist die indonesische Version der Rikscha, jedoch nicht überall zu finden. Bemos sind motorisierte Dreiräder, allerdings verschwinden sie allmählich aus dem indonesischen Verkehrsbild. Wenn du ungewöhnliche Routen einschlagen willst, kannst du dir ein motorisiertes Ojek (ein Motorrad mit Fahrgastzelle) organisieren. Auch hier gilt, dass du den Fahrpreis vorher festlegen solltest. In manchen Städten gibt es auch noch Kutschen mit Pferdegespann, beispielsweise in Bukittinggi (Sumatra).