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Indonesien Geographie

Traditionelles Minang-Kabau-Haus in Maninjau, Indonesien
Traditionelles Minang-Kabau-Haus in Maninjau, Indonesien

Indonesien umfasst 17.508 Inseln, bei einer Fläche von 1.904.469 Quadratkilometern ist es der größte Inselstaat der Welt. Er zieht sich entlang des Äquators und grenzt im Norden an Malaysia und an die Philippinen, im Osten an Papua-Neuguinea und Osttimor, und im Süden an Australien. Er ist umgeben vom Indischen und Pazifischen Ozean sowie vom Südchinesischen Meer, dazwischen liegen etliche Meerengen und Seen wie zum Beispiel die Andamanensee, Javasee, Bandasee und Timorsee. Die Inseln sind in verschiedene Gruppen aufgeteilt, so verteilen sich die Großen und die Kleinen Sunda-Inseln, Papua und die Molukken auf Asien als auch auf Ozeanien.

Das Land ist zu einem Viertel vulkanischen Ursprungs und weist aufgrund seiner Nähe zur Subduktionszone von der Platte des Indischen Ozeans und dem Sunda-Schelf eine hohe tektonische Aktivität auf. Die Vulkane Indonesiens zählen zum zirkumpazifischen Feuergürtel, dem „Ring of Fire“. Daher gehören Vulkanausbrüche und Erdbeben zum geologischen Alltag in Indonesien. 2004 wurde der Mount Bromo auf Java wieder aktiv, im selben Jahr kam es zu einem der schwersten Seebeben in der Geschichte von Sumatra. 2006 verlor Java (nahe Yogyakarta) durch ein tragisches Erdbeben 5.800 Menschenleben, dies führte zudem zu einer gesteigerten Aktivität des Merapi.

Indonesien vereint nahezu alle Landschaftstypen der Welt. Die Tiefebenen sind zum Teil sumpfig und mit zahlreichen Flüssen durchzogen. Große Teile der Inseln sind mit tropischen Regenwald bedeckt, der jedoch vermehrt der Abholzung und den Waldbränden zum Opfer fällt. Auf den kleineren Inseln weiter östlich finden sich auch Savannen und Steppen. Die Gebirge von Java, Sumatra und Sulawesi bewegen sich in einer Höhe von 3.000 bis 3.800 Metern. Die höchste Erhebung ist mit mehr als 5000 Metern der Gipfel Puncak Jaya im Sudirman-Gebirge (West-Papua).

Bali

Wenn man Bali hört, denkt man zu Recht an perfekte Sandstrände, an austarierte Surfbretter auf den Wellen und an Cocktailabende zu zweit. Bali, darunter versteht man sowohl die Insel, die zu den Kleinen Sunda-Inseln gehört, als auch die entsprechende Provinz mit der Hauptstadt Denpasar. Dreiviertel der Insel sind bergig, sie ist mit ihren gestaffelten Reisterrassen bei Ubud, steilen Vulkanen wie Gunung Batur und Gunung Agung, teilweise gut erhaltenen Mangrovenwäldern und hinduistischen Tempeln ein absoluter Touristenmagnet. Trotz massiven Waldrückgangs lässt sich Bali nach wie vor in bis zu sechs Vegetationszonen gliedern, darunter in Gebiete mit Trockenwald, Nebelwald, Feuchtsavanne und ausgedehnte Lavalandschaften. Im Bali-Barat-Nationalpark finden sich Schraubenbäume, Lontarpalmen und Hibiskus, seltene Vogelarten (z.B, der Balistar, ein weißer Starenvogel mit großem Federschopf) und wenige Exemplare des javanischen Wildrindes. Ein Wehmutstropfen bleibt jedoch: Der letzte Bali-Tiger wurde 1937 erschossen.

Der Großteil der Balinesen sind Hindus. Davon zeugen die 22 Tempel von Besakih aus dem 8 Jahrhundert. Heiligster Tempel unter ihnen ist der Pura Pantaran Agung. Dort findet einmal im Jahr ein rituelles Vollmondfest statt. Die Tempel liegen am Hang des Vulkans Gunung Agung („Der Sitz der Götter“), übrigens der höchste Berg Balis mit einer Höhe von 3.142 Metern. Hinter dem Vulkan breitet sich das traumhaft schöne Batur-Massiv aus, hervorragend für Wander- und Klettertouren.

Vor der Küste Balis liegen Korallenriffe, die man derzeit künstlich aufzustocken versucht, um diese ozeanischen Paläste erhalten zu können. Tauchen und Schnorcheln gehören zu den beliebtesten Touristenaktivitäten auf Bali. Diebesten Gebiete dafür sind Snur, Jemeluk, Tulamben und Kuta bei Wassertemperaturen von bis zu 28°C.

Bali ist der am meisten besuchte Touristenort in Indonesien. Das bedeutet auch, dass es Orte wie Kuta und Legian gibt, in denen man die balinesische Kultur vergeblich suchen wird. Stattdessen findet man Touristenhorden, die sich wenige Zentimeter am Strand teilen. Du solltest also, je nach deinen Wünschen, überlegen, welche Orte du auf Bali aufsuchen möchtest und vor allem zu welcher Zeit.

Java

Traditionelle Puppen aus Java, Indonesien
Traditionelle Puppen aus Java, Indonesien

Java gehört zu den Großen Sunda-Inseln und ist die Insel mit der höchsten Bevölkerungsdichte der Welt. Im Westen finden sich noch einige Dschungelgebiete, während im Osten Savannen liegen. Die anderen Flächen sind mit Reis, Kaffee, Tabak und Mais weitgehend kultiviert worden. Auf der Insel gibt es 38 teils erloschene, teils aktive Vulkane. Der Semeru ist der höchste Berg Javas mit einer Höhe von 3670 Metern. Er gehört wie der nördlich davon gelegene Bromo-Vulkan zum Tengger-Gebirge. Als einer der gefährlichsten Vulkane der Welt gilt der Merapi, der 2006 nach einem Erdbeben wieder verstärkt Rauchwolken ausstieß.

Jakarta als multikulturelle Millionenstadt (8,6Mio Menschen auf 662 Quadratkilometern!) ist erst seit 1950 Hauptstadt des Landes. Der Jakarta-Tower, ein Fernsehturm mit einer geplanten Höhe von 558m(seit 2004 im Bau), ist eines der höchsten Bauwerke der Welt. Morumen Nasional, ein 137 Meter hoher Turm mit einer Ausstellung über die Geschichte Indonesiens lohnt ebenso einen Besuch wie die Istiglul-Moschee. Dieses muslimische Gotteshaus ist angeblich das größte seiner Art in Südostasien, konkurriert aber mit der Moschee in Kuala Lumpur. Jin De Yuan ist ein chinesischer Tempel mit buddhistischen und taoistischen Stilelementen. Wenn du den größten Vergnügungspark von Indonesien, den Tamam Impian Jaya Ancol, sehen willst, dann nimm dir ausreichend Zeit dafür! Die Jalan Jakra ist eine bekannte Einkaufsmeile in Jakarta mit Bars, Restaurants und Hotels.

Yogyakarta ist das kulturelle Zentrum Javas und wird von Touristen vor allem wegen des Dieng-Plateaus besucht. In dieser Region warten Vulkane und Tempel auf entdeckungsfreudige Reisende. Kraton, die Stadt in der Stadt mit einem Sultanpalast, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde, ist ein ebenso triftiger Reisegrund. Yogyakarta ist vielseitig und in kultureller Hinsicht sehr spannend, vom Wasserpalast (Saman Tari) angefangen, bis hin zum Vogelmarkt (Pasar Burung).

In der Nähe von Yogyakarta befindet sich der monumentale Tempel Borobudur, das größte buddhistische Bauwerk Südostasiens. Erbaut im 8. Jahrhundert, mit neun Terrassen auf der quadratischen Basis und 72 Stupas, stellt es die Nachbildung des Universums dar. Flachreliefs beschreiben das Leben und Wirken von Buddha. 1814 wurde Borobudur wieder neu entdeckt, restauriert und im Jahr 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Prambanan stammt aus dem 9. Jahrhundert und ist abgesehen von Ankor Wat in Kambodscha die größte hinduistische Tempelanlage Südostasiens. Es gehört ebenfalls zum Weltkulturerbe Indonesiens. In der Nähe befinden sich weitere Tempel, die aber durch Ausbrüche des Merapis teilweise verschüttet wurden. Die Tempelanlage wurde selbst bei einem Erdbeben 2006 stark beschädigt.

Surakarta (meist Solo genannt) liegt in der Provinz Jawa Tengah am Fluss Solo und gilt neben Yogyakarta als weiteres Zentrum javanischer Kultur. Hier kann man Holzschnitzereien und Musikinstrumente kaufen. Es ist zudem ein bekannter Handelsplatz für Batikstoffe (z.B. der Platz Pasar Klewer). Du kannst in einigen Tagen die königliche Palastanlage, den Kraton, den Junior-Hof Mangkunegaran, Runinen des niederländischne Forts Vastenburg, das Museum Radya Pustaka, oder den Vergnügungspark Sri Wedari mit seinen Aufführungen des Wayang-Orang-Theaters bestaunen. Aus dieser Stadt kommt übrigens auch Edhi Handoko, der Schachgroßmeister.

Weitere Highlights auf Java sind der Ujung-Kulon-Nationalpark, die Vogelinsel und der Vulkan Krakatoa. Der Ujung-Kulon-Nationalpark befindet sich im Südwesten Javas, er umfasst auch einige Inseln. Im Park selbst finden sich die selten gewordenen Einhornrhinozeros, Antilopen, Bären und Lemuren. Seit 1991 zählt der Nationalpark zudem zum Weltkulturerbe. Pulau Dua (die “Vogelinsel“) beeindruckt durch natürliche Korallenriffe und verschiedene Fisch- und Vogelarten. Sie ist vor allem zwischen April und August sehenswert, da tausende Vögel aus Australien, Asien und Afrika die Insel aufsuchen. Die Vulkaninsel Krakatoa in der Sunda-Straße (Provinz Banten) beheimatet einen der aktivsten Vulkane der Erde. Man hat von dem Dorf Carita einen beeindruckenden Blick auf dieses vulkanische Panorama.

Wer noch immer nicht genug gesehen hat, kann in Bogor (südlich von Jakarta) den berühmten Botanischen Garten besuchen, oder die Teeplantagen am Puncak-Paß, sowie die kolonialgeprägte Stadt Malang inmitten eines gigantischen Vulkanmassivs. Von Malang aus kann man auch Touren zum Bromo starten.

Aufgrund der Überbesiedlung von Java versucht die Regierung in dem sogenannten Transmigrasi-Projekt seit 1969 Familien auf Inseln umzusiedeln, was letztlich zu ethnischen Konflikten geführt hat. Blutige Zusammenstöße auf Sulawesi und Kalimantan waren die Folge. Desweiteren geht die Regierung gegen manche Minderheiten wie Chinesen und Papua extrem repressiv vor, sie werden benachteiligt und sind sowohl dem Justizwesen als auch dem Militär schutzlos ausgeliefert.

Kalimantan

Kalimantan bezeichnet den indonesischen Teil der Insel Borneo, der drittgrößten Insel der Welt. Vom Nordosten bis zum Südwesten der Insel zieht sich eine Bergkette mit dem Irangebirge, dem Ober-Kapuas-Gebirge, dem Schwanergebirge in Barat und dem Müllergebirge. Das tropische Klima hat eine beeindruckende Biodiversität hervorgebracht. Borneo ist der Großraumgarten für 15.000 verschiedene Arten von Gefäßpflanzen und für die meisten Orchideenarten der Welt). In dieser einmaligen Pflanzenwelt leben bis zu 200 Säugetierarten, darunter Gibbons, das vom Aussterben bedrohte Sumatra-Nashorn, der Sunda-Nebelparder, Malaienbären, der Borneo-Zwergelefant und der einmalige Nasenaffe. Hinzu kommen mehr als 620 Vogelarten (z.B. Rhinozerosvogel) und 400 Reptilienarten. Bis heute werden von Forschern auf Borneo immer wieder neue Tierarten entdeckt, vor allem seltene Fische und Amphibien. Besonderer Liebling der Wildnis ist der Orang-Utan. Zahlreiche internationale Organisationen versuchen, seine letzten Rückzugsgebiete in Naturschutzgebieten zu retten. Der Tanjung-Puting-Nationalpark befindet sich im Süden des Landes und umfasst sowohl Sumpfgebiete als auch Trockenwald. In diesem Park kannst du die Forschungsstation des WWF besuchen und natürlich die Orang-Utans, die ausgesiedelt werden sollen, beobachten.

Die Flüsse in Kalimantan sind weit verzweigt, so dass sich hier eine Fahrt mit Bambusflößen anbietet. Beispielsweise kann man mit dem Hausboot für mehrere Tage auf dem Mahakam Fluss entlangschippern, Irrawaddy-Delfine beobachten und die Dayakstämme besuchen, die Besucher sehr neugierig und herzlich in Empfang nehmen werden! Ein paar Tage solltest du auf jeden Fall mit ihnen in den traditionellen Langhäusern verbringen. In Tenggarong kann man den alten Sultanpalast besichtigen und auf dem Markt spazieren gehen.

Wenn du tauchen möchtest, kannst du nach Derawan fahren (bzw. bis nach Tarakan fliegen und den Rest mit Schnellbooten bewältigen). Durch Dynamitfischerei ist das Korallenbett beschädigt, aber nach wie vor schön und man kann jede Menge Schildkröten und Riffhaie zu Gesicht bekommen

Die Städte auf Kalimantan sind nicht wirklich sehenswert. Obwohl sie meistens an Flussmündungen liegen und daher eine schöne Landschaft zu bieten haben, sind sie wenig touristisch und dafür stark auf die ansässige Industrie wie z.B. erdöl- und holzverarbeitende Betriebe ausgerichtet. In Banjarmasin kannst du die schwimmenden Märkte auf dem Martapura besuchen und dich an kulinarische Seltenheiten wagen. Von dort aus kannst du aber auch einen Ausflug zur Insel Pulau Kembang, eine alte chinesische Pilgerstätte, starten, oder nach Pulau Kaget, wo man die Nasenaffen beobachten kann. Von Pak Tanto aus kommst du mit dem Moped nach Loksado, um von dort aus Wanderungen zum Dayakdorf Malaris zu unternehmen.

Sulawesi

Sulawesi ist teilweise vulkanischen Ursprungs. Die Insel begründet ihre geologische Komplexität mit der Lage an der Pazifischen, Eurasischen und Australischen Platte. Fast zwei Drittel des Landes sind Bergregionen, es gibt 12 teilaktive Vulkane, der höchste Berg unter ihnen ist der Rantemario (Süd-Sulawesi) mit einer Höhe von 3440m. Im nördlichen Teil wird Sulawesi vom Äquator durchzogen, daher sind die Niederschläge im zentralen Bergland das ganze Jahr über wesentlich höher. Demzufolge besteht die Vegetation vornehmlich aus Regen- und Hochnebelwald. Auf Sulawesi leben die Berg-Anoa, das Sulawesi-Pustelschwein, verschiedene Arten von Beuteltieren und 42 Vogelarten. Die Süßwasserfauna Sulawesis ist die vielfältigste in Indonesien und bietet exotische Varianten von Regenbogen- und Reisfischen.

Durch die stark zerklüftete Berglandschaft waren die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen stark voneinander isoliert. Die Kulturen und Sprachen der Makassaren und Bugis, der Toraja, Minahasa und Minado bilden eine disperse Vielfalt, die durch die religiösen Strömungen (primär herrscht ein orthodoxer Islam nach arabischem Vorbild) verstärkt wird. 2000/2001 kam es zu einem Massaker der javanischen und sumatrischen Miliz an der christlichen Minderheit in Zentral-Sulawesi, wobei 1.000 Menschen starben.

Die meisten Touristen suchen in Sulawesi vor allem die Toraja-Kultur nördlich von Makassar auf. An steilabfallenden Felswänden sind ihre Grabstätten in den Fels geschlagen, davor befinden sich Holzfiguren und die Kleidung der Toten. Manchmal liegen die Holzsärge auch auf Felsen mitten im Feld oder in Höhlen (Bsp. in Buntao).

Das zentrale Hochland ist geeignet für Dschungeltouren, Palu ist etwas für Tauch-Fans und die nahezu unberührten Togian-Inseln, ebenfalls Nationalpark, eignen sich für Ausflüge in die exotische Tier- und Pflanzenwelt. Auf der Halbinsel Minahassa liegt der Nationalpark Bogani Nani Wartabone, er ist das wichtigste Naturreservat für endemische Tierarten. Im Naturschutzgebiet Tangkoko Duasaudara leben Koboldmakis und Schopfaffen.

Sumatra

Reisfeld auf Sumatra, Indonesien
Reisfeld auf Sumatra, Indonesien

Sumatra ist eine der Großen Sunda-Inseln und die sechstgrößte Insel der Welt. Rund um Sumatra liegen weitere Inseln wie Pulau Weh, Pulau Padang, Pulau Nias, Mentawai-Inseln und Pulau Rupat. Das Barisan-Gebirge verläuft von der Westküste nach Südosten. Durch die vulkanischen Aktivitäten haben sich wunderschöne Landschaftszüge gebildet. Vor allem rund um den berühmten Lake Toba, der im Zuge eines gigantischen Vulkanausbruches vor 75.000 Jahren, der die Menschheit in einen vulkanischen Winter stürzte und nahezu auslöschte, entstanden ist , ziehen sich einmalige Berghänge entlang. Der Gunung Kerinci ist mit 3.800 Metern einer unter vielen Dreitausendern. Im Osten wird die Gegend wieder etwas flacher und ist zum Teil mit Sümpfen ausgestattet. Im Südwesten verläuft der Sunda-Graben, ein durch die Australische Platte hervorgerufenes Erdbebengebiet. Das Erdbeben im September 2009 traf Sumatra schwer, vor allem Padang musste Tod und Zerstörung hinnehmen. Im Oktober verursachte ein Erdbeben vor der Westküste einen Tsunami, der die Mentawai-Inseln traf. 400 Menschen starben dabei.

Nahezu die ganze Fläche der Insel war in vergangenen Zeiten mit Regenwald bedecjt. Doch mittlerweile hat man zugunsten der Palmölindustrie fast alle Flachland-Regenwälder vernichtet. Das Abholzen der Wälder und die Jagd nach exotischen Tierfellen haben dafür gesorgt, dass viele Tierarten vor dem Aussterben bedroht sind. Durch die Errichtung von Naturschutzparks wie dem Gunung Leuser, Kerinchi Seblat und dem Lembah Harau versucht man dem entgegenzuwirken. Sie stehen mittlerweile auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Sumatra beherbergt mehr als 3.500 Pflanzenarten (Bsp.: Rafflesia arnoldii und Rafflesia atjehensis), 170 verschiedene Säugetier-, 190 Reptilien- und 320 Vogelarten und ist damit die Insel Indonesiens mit der artenreichsten Flora und Fauna. Darunter befinden sich seltene Tiere wie der Nashornvogel, der Sumatra-Elefant, verschiedene Primatenarten und der Weißhandgibbon. Vor allem der Gunung-Leuser-Nationalpark ist prädestiniert für Dschungeltouren, die man am besten von Bukit Lawang aus startet, um Orang Utans und andere Affenarten zu bestaunen. Auch hier gilt, dass du dir bei der Wahl des richtigen Guides Zeit lassen solltest, um Erkundigungen einzuziehen. Beispielsweise ist es verboten, Affen mit Essen anzulocken, oder sie anzufassen. Der Rückweg erfolgt meistens auf dem Fluss mittels Rafting-Reifen – ein absoluter Spaß!

Die Bevölkerung Sumatras unterteilt sich in verschiedene Bevölkerungsgruppen wie die Minang Kabau, die Lampung, die Batak und die Achinesen. Wenn du dich für traditionelle Kulturen interessierst, kannst du einen Ausflug zum Toba-See unternehmen, dort kommst du mit den Batak in Kontakt, lernst ihre Traditionen kennen und schläfst in einem typischen Satteldach-Haus. Im Norden der Insel wirst du vor allem in Banda Aceh die Auswirkungen des Tsunamis und der NGO-Arbeit auf die achinesische Kultur erfahren. Von dort aus gelangst du zu der traumhaften Insel Pulau Weh, ein absolutes Muss für Tauch-Begeisterte! In Westsumatra wird dich die Kultur der Minang Kabau erwarten, ein sehr friedliches und naturverbundenes Volk, die ihre Besucher herzlich Willkommen heißen. Übrigens leben sie in matriarchalen Strukturen, und das in einem patriarchalen Religionssystem! Vor allem die Stadt Bukittinggi ist für Touristen die erste Adresse vor Ort, hier kannst du Silberdörfer besuchen und Ausflüge auf den Vulkan Marapi unternehmen. Von dort aus gelangst du zu dem paradiesischen Vulkansee Maninjau und zu den endlosen Reisfeldern, umrahmt von gigantischen Canyons, der Harau-Ebene. Wer noch immer nicht genug von Vulkanen hat, sollte unbedingt nach Berastagi und den Sibayak besteigen, ein eingestürzter Schichtvulkan mit rauchenden Schwefelseen.

West-Neuguinea (West-Papua)

80% der Menschen in West-Neuguinea leben unterhalb der Armutsgrenze, obwohl die Insel reich an Tropenholz, Gold und Erdgas ist.

West-Neuguinea oder auch West-Papua ist eine Hälfte der Insel Neuguinea, deren andere Hälfte wiederrum zu Australien gehört. Der papuanische Dschungel in den Bergen und im Tiefland ist nahezu unberührt und artenreich, dazu gehören unter anderem Torf- und Sumpfwald, danach schließen sich Savannengebiete an. Sie beherbergen eine große Anzahl an Beuteltieren (z.B. Opposum und Baumkängurus), 36 Paradiesvogelarten, Krokodile, Warane und 455 Schmetterlingsarten. West-Neuguinea bietet Besuchern die weltgrößte Mangrovensümpfe an der Südküste und eines der besterhaltenen Korallenriffe der Welt im Raja-Ampat-Inseldistrikt mit 75% der bekannten Korallenarten und 1200 Fischarten. Tauchausflüge sind hier also ebenso attraktiv wie Touren zur Vogelbeobachtung. Zudem wachsen hier seltene Baumarten wie Kauri-Bäume und Rotes Sandelholz.

Eine traurige Superlative hat diese Insel leider auch zu bieten: Sie ist der weltgrößte Lieferant des wertvollen Tropenholzes Merbau. Durch den meist illegalen Holzeinschlag, der vom Militär unterstützt wird, mussten viele indigenen Völker ihren Lebensraum verlassen oder wurden getötet. Durch eine permanente Gewaltpräsenz versucht die Regierung aus Java, ein unabhängiges West-Neuguinea zu verhindern und sich damit die Zugänge zu den Ressourcen zu sichern. Die Bevölkerung besteht zu 52% aus Papuas und zu 48% aus Immigranten, die durch die Umsiedlungspolitik nach West-Neuguinea gebracht wurden. Von den 300 indigenen Volksgruppen, die sich noch einmal in 100 verschiedene Religionsgruppen aufteilen (Christen, Muslime, Buddhisten, etc.), werden mehr als 260 Sprachen gesprochen. Manche von ihnen leben ohne Kontakt zur Außenwelt, sind Jäger und Sammler und betreiben keine Landwirtschaft.

Es ist möglich, indigene Volksgruppen zu besuchen, aber man sollte sich vorher erkundigen, wie seriös die Agentur ist und in wie fern die Dorfbewohner an den Einnahmen beteiligt werden. Wenn du auf eigene Faust den berühmten Asmat-Kriegern begegnen willst, solltest du dir mehrere Guides organisieren und sie erst bezahlen, wenn du am Ziel bist. Von Wamena (Baliem-Tal) aus kannst du über organisierte Touren Dani-Sippschaften besuchen.

Weitere touristische Aktivitäten sind Dschungeltrecks und Wanderungen über die Nebengebirge des Puncak Jayas. Die 4.000 Meter hohen Gipfel und Gletscher der Carstensz Pyramide/Puncak Jaya sind eher etwas für professionelle Expeditionen. Der Puncak Jaya (“Siegesgipfel“) ist mit knapp 4.900m der höchste Berg Ozeaniens. Bergbesteigungen sollten schon vorher geplant werden, da du eine Genehmigung von Militär, Polizei und Ministerien brauchst

Der Lorentz-Nationalpark gehört zum Weltkulturerbe und umfasst sowohl Regenwald als auch Subalpine Vegetationszonen. Hier leben neben verschiedenen Kuskus-und Krokodilarten auch die längste Eidechse und der größte Schmetterling der Welt, zudem 16.000 Pflanzenarten, 1.200 Baumarten (z.B. Schraubenbäume), verschiedenste Palmenarten, Araukarien, Rhododendron, Kletterpflanzen und Orchideen.

Eine Reise nach West-Neuguinea ist schwierig, da es von der Regierung isoliert wird. Besuchen darf man die Insel nur, wenn man mit der indonesischen Regierung oder mit dem Militär in Verbindung steht. Touristen müssen sich an strenge Auflagen halten und eine Aufenthaltsgenehmigung mit genauer Reisestrecke vorlegen. Vor Ort muss man sich dann bei der jeweiligen Polizeistation melden. Kontakt zu lokalen Gruppierungen ist zu vermeiden. Einreiseverbot gilt für Journalisten und UN-Organisationen, sowie Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen.

Westtimor

Westtimor bildet den westlichen Abschnitt der geteilten Insel Timor, die sich geografisch vor allem durch die prägnanten Höhenunterschiede kennzeichnet. Der höchste Berg ist der Mutis mit 2.430m. Mehr als die Hälfte der Insel zeichnen sich durch eine Mittelgebirgslandschaft aus. Die Täler werden von zahlreichen Flüssen durchzogen. Die Fauna der Insel setzt sich zusammen aus australischen und asiatischen Arten. So beherbergt Westtimor mehr als 30 Fledermausarten, zahlreiche Affen-, Nagetier- und Beuteltierarten. An der Nordküste lebt der Dugong, eine spezielle Unterart der Seekühe, ebenfalls in Küstenregionen tummeln sich Delphine und Buckelwale. Auch an Reptilien ist die Insel reich und vielseitig, so spendet sie der Timor-Wasserpython, den Timor-Riffschlangen und den Waranen ebenso Lebensraum wie den zahlreichen Nattern- und Echsenarten. Die Gewässer rund um Timor sind Teil des Korallendreiecks, haben daher die größte Biodiversität an Korallenfischen und Rifffischen. Westtimor selbst ist relativ trocken und zeichnet sich durch großflächige Savannengebiete aus, die mit trockenen Flussbetten ausgestattet sind.

Die Einheimischen Westtimors bezeichnet man auch als Atoin Meto. Weitere Ethnien wie die Tetum, die Bunak und die Kemak leben in dem Bezirk Belu nah zur Grenze von Osttimor. Die Timoresen, ursprünglich dem Animismus verbunden, sind durch die Kolonialzeit zum Großteil Christen. In der Bergregionen leben sie in bienenstockartigen Strohhäusern, die aber auch zu kleinen Siedlungen versammelt am Straßenrand zu finden sind.

Westtimor ist touristisch wenig erschlossen, daher sollte man sich vorher über Routen erkundigen und vor Ort einen Guide anheuern, der einen für den jeweiligen Zeitraum begleitet. In Kupang findet man neben einigen Restaurants und Hotels auch einen niedlichen Strandabschnitt mit herrlichen Sonnenuntergängen. Niki-Niki bietet Reisenden traditionelle Homestays an, die inmitten von Farmanlagen liegen.

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