Aufgrund der extremen Nord-Süd-Ausdehnung Chiles ist das Klima des Landes sehr vielseitig. Du findest abgesehen vom tropischen Klima alle Klimate der Erde vor. Während im Norden Chiles die saisonalen Änderungen über das Jahr gesehen nur leicht sind, sind die jahreszeitlichen Wechsel in Zentralchile deutlicher ausgeprägt. Der Süden Chiles ist feuchter und geographisch bedingt kühler. In den Anden herrscht ein alpines Klima mit den entsprechenden Besonderheiten. Der kalte Humboldt-Strom bewirkt an der Küste geringere Wassertemperaturen als in vergleichbaren Regionen der Erde. Das alle paar Jahre auftretende Wetterphänomen El Nino führt zu erheblichen Abweichungen von den normalen klimatischen Gegebenheiten.

Und mit noch einer weiteren Wetter-Besonderheit solltest du rechnen wenn du im Norden des Landes unterwegs bist: Der bolivianische Winter („invierno boliviano"): In den chilenischen Sommermonaten Dezember bis März kann es durch feuchte Luftmassen, die sowohl vom Amazonasbecken als auch von der Pazifikküste hereinziehen und über den Anden mit der normalerweise trockenen Höhenluft kollidieren, zu sehr starken Regenfällen, Überschwemmungen und Schneefällen kommen. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch die allgemeine Aufheizung der Erde.

Chile ist zu jeder Zeit eine Reise wert – auch unter klimatischen Gesichtspunkten. Welche Reisezeit die ideale ist, hängt davon ab, auf welche Region du dich bei deiner Reise konzentrieren möchtest. Wenn du vorhast, das gesamte Land in einigen Wochen zu bereisen, solltest du den Zeitraum Oktober / November bis Februar / Anfang März wählen, denn in dieser Zeit sind die Temperaturen insgesamt ausgeglichener und die Chancen auf Sonnenschein am größten. Zwar besteht in dieser Zeit auch die Gefahr, Bekanntschaft mit dem bolivianischen Winter zu machen, andererseits ist es aber dann auch in den Hochlagen der Anden und in Patagonien am angenehmsten. Auf jeden Fall findest du zu jeder Zeit des Jahres eine Region in Chile die du gut bereisen kannst. In der Atacama-Wüste ist es tagsüber ganzjährig trocken und heiß, die Nächte aber bitterkalt. Für Zentralchile und die Hauptstadt Santiago bieten sich der Frühling und der Herbst an, da die Temperaturen dann noch nicht allzu hoch sind. Patagonien sowie die Seenregion lassen sich am besten im Sommer (Dezember bis März) bereisen, denn zu dieser Zeit sind die Niederschlagsmengen am geringsten und Fähren sowie Straßen sind meist problemlos zu benutzen. Der chilenische Winter (Juni bis August) ist aufgrund der ergiebigen Schneefälle in den Anden optimal wenn du es auf Wintersport abgesehen hast.

Im Norden Chiles ist es relativ kühl. Durchschnittlich ist es im Sommer wie im Winter zwischen 15 und 25 Grad Celsius warm, nachts fällt die Temperatur aber teilweise bis auf oder unter den Gefrierpunkt. Regen fällt fast überhaupt nicht. Die extremen Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht in den Monaten April bis Oktober sind typisch für das Wüstenklima, die übrigen Monate sind ausgeglichener. Die Temperaturunterschiede vergrößern sich mit zunehmender Nähe zu den Anden. Das Wasser des Pazifik ist an den Küsten des Nordens Chiles am wärmsten und auch aufgrund der nur mäßigen Strömungen (und der schönen Sandstrände) zum Baden am besten geeignet. Du solltest bei deiner Kleidungswahl sowohl an leichte, kurze, luftige Kleidung denken als auch an warme Kleidung (lange Unterhosen, Pullover, Mütze, Schal, …). Und auch ganz wichtig: Die Sonneneinstrahlung in der Wüste und dem Hochland ist extrem (die Ozonschicht über Chile ist sehr dünn) – daher Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden und an eine geeignete Kopfbedeckung denken. In den Unterkünften des Norden gibt es zudem oft keine Heizungen sondern nur kleine mobile Öfen die lediglich lokal bzw. nur ein kleines Zimmer aufwärmen können.