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Die Geschichte Armeniens

Blick auf Eriwan
Das von den Urartäern gegründete Eriwan ist eine der ältesten Städte der Welt.

Das armenische Volk kann auf eine historisch belegte Geschichte von 3000 Jahren zurückblicken. Für die armenische Identität ist diese gemeinsame Historie ebenso wichtig wie die gemeinsame Religion des Christentums. Doch in der Frühzeit der Region gab es auch andere Völker und Reiche, welche diese Region besiedelten und nicht zuletzt auch Einfluss auf die armenische Kultur ausgeübt haben. Oftmals wird dieser Teil der Vergangenheit jedoch vernachlässigt.

Frühgeschichte

Die ersten Menschen siedelten sich wohl vor rund 8.000 Jahren im armenischen Hochland an. Begünstigt wurde ihr Leben durch das damals äußerst fruchtbare Land in dieser Region. Die erste eigenständige Kultur kristallisierte sich während des Überganges von der Steinzeit zur Bronzezeit heraus, als sich rege Handelsbeziehungen im südkaukasischen Raum entwickelten. Zahlreiche, für Touristen jedoch meist unzugängliche, Ausgrabungsstätten zeugen von frühen Kultstätten und Siedlungen. Einige der Funde können im historischen Museum in Eriwan sowie im Museum von Metsamor besichtigt werden.

Das urartäische Erbe Armeniens

Urartu oder Bianili war ein Reich zwischen dem Vansee (Türkei), dem Sevansee und dem Urmiasee (Iran), dessen Blütezeit sich von der Mitte des neunten Jahrhunderts v. Chr. bis zur ersten Hälfte des siebten Jahrhunderts v. Chr. erstreckte. Zeitweilig war das urartäische Reich der mächtigste Staat Vorderasiens und profitierte von einer florierenden Landwirtschaft und einem ausgeklügelten System von Bewässerungskanälen. Zu seinen wichtigsten Hinterlassenschaften gehört die heutige Hauptstadt Armeniens - Eriwan (damals Erebuni). Leider sind viele Überreste aus dieser Zeit in einem sehr schlechten Zustand, so beispielsweise die königliche Festung Teischba-Uru auf dem Hügel Karmir Blur im heutigen Stadtgebiet Eriwans. Über den Untergang des urartäischen Reiches liegt noch Vieles im Dunkeln. Wahrscheinlich zerbrach das Reich aber endgültig im sechsten Jahrhundert v. Chr. nach kämpferischen Auseinandersetzungen mit dem Volk der Skythen.

Die armenischen Reiche

Sonnentempel von Garni
Der Sonnentempel von Garni wurde wohl von den Arsakiden erbaut.

Nach dem Untergang der Urartäer fiel das armenische Kernland an die Perser, welche die Region und ihre Bewohner in Armina umbenannten. Die Geburtsstunde Armeniens liegt also im siebten Jahrhundert v. Chr. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Gebiet zunächst zum Zankapfel zwischen Persern und Römern. Die ersten sich in dieser Zeit herausbildenden armenischen Herrscherfamilien, zum Beispiel die Artaxiden und die Arsakiden, denen das armenische Reich eine Blütezeit zu verdanken hatte. Ab dem siebten Jahrhundert n. Chr. wurde das Land dann von den Arabern und einige Jahrhunderte später von den Mamluken zerstört, was auch zum Beginn der armenischen Diaspora führte. Während dem Osmanischen Reich wurde Armenien schließlich zwischen Türken und Persern aufgeteilt.

Armenien in der Neuzeit

Im 19. Jahrhundert wurde Armenien zwischen Russland und dem Osmanischen Reich aufgeteilt. Nach dem Sturz des osmanischen Herrschers durch die Jungtürken erfolgte dann das wohl dunkelste Kapitel in der Geschichte der Armenier. Im wohl ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts wurden während des Ersten Weltkrieges zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Armenier von den türkischen Machthabern ermordet. Bis heute ist dieses Ereignis der Grund für das schlechte Verhältnis zwischen den beiden Staaten.

1922 wurde die neu entstandene Republik Armenien, die lediglich den Ostteil des Ursprungsgebietes beinhaltete, von der Sowjetunion einverleibt und fast 70 Jahre lang verwaltet. In diese Zeit, in der das Land vor allem als Standort für chemische Industrie und Informatik diente, fiel auch das schwere Erdbeben von Lori (1988), welches 25.000 Todesopfer forderte.

Im Jahr 1991 wurde dann die freie, unabhängige Republik Armenien ausgerufen, welche bis heute Bestand hat. Im täglichen Leben sowie in der Politik des Landes spielen sowohl der Genozid als auch der Kampf um die ehemaligen westarmenischen Gebiete nach wie vor eine zentrale Rolle. Auch die ungeklärten Streitigkeiten mit dem Nachbarland Aserbaidschan um die Region Bergkarabach, östlich des armenischen Staatsgebietes gelegen, prägen das öffentliche Leben der Republik.

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