Argentinien - Einwohner und Religionen
Argentinien ist fast achtmal so groß wie Deutschland, während die Einwohnerzahl lediglich bei circa 40 Millionen liegt. Damit gehört Argentinien zu den dünn besiedelten Ländern der Erde. Die vorwiegende Mehrheit der argentinischen Bevölkerung lebt in den großen Städten des Landes. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt im Großraum Buenos Aires.
Menschen und ethnische Gruppen
Mit seiner Bevölkerungszusammensetzung erzielt Argentinien einen Superlativ: Argentinien ist unter den südamerikanischen Ländern das Land mit den meisten europäischen Nachfahren.
Dies liegt in zwei wesentlichen Umständen begründet: Argentinien war bereits vor der Kolonialzeit nur dünn und vorwiegend im Nordenwesten besiedelt. Mit der Eroberung durch die Spanier wurde die Urbevölkerung zu großen Teilen ausgerottet. Die darauf folgende Einwanderung von vorwiegend Europäern erreichte von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts ihre Hochphase und hatte zur Folge, dass heute mehr als 90% der Bevölkerung von europäischen Immigranten abstammen. Angeblich haben davon mehr als ein Drittel italienische Wurzeln, knapp ein Drittel sind Nachfahren spanischer Einwanderer. Die übrigen Einwanderer stammten aus England, den deutschsprachigen Ländern (D/ A/ CH), Polen, Syrien, Kroatien und aus Asien.
Nur noch eine Minderheit der argentinischen Einwohner hat ihren Ursprung in einer der einst 30 Ethnien der Urbevölkerung des Landes. Insgesamt wird der Anteil der Ureinwohner auf circa 3% geschätzt. Dabei sind die größten Gruppierungen die Volkgruppen Kollas, Mapuche, Wichi und Toba.
Diese ungewöhnliche Bevölkerungsstruktur hat den Argentiniern in Südamerika den Ruf arroganter “Pseudo-Europäer“ eingebracht, die sich der übrigen Bevölkerung Südamerikas nicht zuletzt auch wegen ihrer (inzwischen ins Wanken geratenen) Wirtschaftskraft überlegen fühlen. Das Klischee charakterisiert jedoch vordergründig lediglich die Einwohner von Buenos Aires, weniger aber die typische Landbevölkerung.
Religionen
Die europäische Prägung der argentinischen Bevölkerung schlägt sich auch im religiösen Glauben nieder. Mehr als 90% der Argentinier sind der römisch-katholischen Kirche zugewandt. Die übrige Bevölkerung verteilt sich auf insgesamt 2500 verschiedene Kulte und Religionen, u.a. 6% Protestanten und 0,5% Juden. Aber auch Mischformen zwischen Christentum und den Glaubensformen der Ureinwohner sind vertreten.