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Brandbergmassiv

31.05.2009: Brandbergbesteigung - Fahrstrecke 5km

Nach der Feierei gestern abend fiel das aufstehen zuerst etwas schwer... aber das Panorama direkt vor uns mit dem morgentlichen Sonnenlicht auf dem Brandberg war einfach Wahnsinn. Ich war gar nicht mehr müde und nach der allmorgentlichen Outdoor shower und Müsli gings los. Wir hatten vor den Brandberg zu besteigen. Nicht wirklich vorbereitet aber immerhin schon etwas besser geplant als beim ersten Besteigungsversuch vor 4 Jahren (Afrika 2005) fuhren wir mit dem Geländewagen querfeldein noch ein bischen näher ran. Und parkten neben einem markanten Steinhaufen direkt am Fuß der letzten Brandbergausläufer. Einer Eingebung folgend speicherte ich die aktuellen Koordinaten im GPS unseres Garmins und packte das Ding ausgeschaltet zusammen mit unseren Stirnlampen in den Rucksack. Als Proviant nahmen wir jeweils 1,5l Wasser, ne Dose Cola und Redbull sowie Bananen und einige Snickers mit. Ich schleppte dazu noch die zwei Kameras und eine Fließjacke weil es doch recht kalt war.

10Uhr wanderten wir los. Die ersten 2h verbrachten wir damit an einer Flanke einem Pfad folgend emporzukraxeln. Im klaren Morgenlicht wurde die Aussicht mit jedem Schritt besser und bald hatten wir eine Sichtweite geschätzen 50km über die umliegende Wüste.

Hier kurz nochmal die Fakten zum Brandberg. Ich sage zwar immer Brandberg aber eigentlich besteht dieser Berg aus einem kreisrunden 20km durchmessenden Gebirge welches Brandbergmassiv genannt wird. Der höchste Punkt ist der Königstein mit 2606m und damit die höchste Erhebung Namibias. Das gesamte Massiv ist Nationalpark - welcher genau am Fuß des Gebirges endet.

Die folgenden 3h - mitten in der Mittagshitze kletteren wir den Sattel einer Bergflanke ohne Wanderweg empor. Zuerst nur Schutthalde, verwandelte sich der Bergrücken immer mehr in harten Fels. Wir mussten inzwischen um jeden Meter kämpfen und ein Klimmzug folgte dem nächsten. Zwischen Dornengewächsen und Gestrüpp erreichten wir um 15:00 nach 5h harten Aufstieg ein Plateau wie auf einer Alm blos etwas trockener.

Zwischengipfel: Wir hatten uns von 600m Ausgangshöhe auf 1800m hochgearbeitet. Die Aussicht war berauschend und unbeschreiblich.
Wir realisierten das wir den geplanten Gipfel nicht erreichen würden - zumindest nicht ohne hier oben irgendwo zu übernachten. Es waren noch 3h bis Sonnenuntergang. Also beschlossen wir das wir zuwenig Proviant und keine Schlafsäcke hatten den Rückmarsch anzutreten.
Unsere Kräfte waren größtenteils aufgezehrt und so war besondere Vorsicht geboten nicht irgendwie abzurutschen. Wie immer hatten wir den ersehnten Gleitschirm justament nicht dabei - verdammt.

Rückweg: Wir nahmen nicht den gleichen beschwerlichen Weg über den Bergrücken zurück sondern ließen uns in ein Tal herrab in der Hoffnung das es sich am Bodem im ausgetrockneten Flussbett leichter laufen ließ. Der Abstieg war leider schwerer und gefährlicher als gedacht und nach 2h hatten wir den Boden des gewundenen Tals erreicht. Neben Affen und irgendwelchen Bergziegen begegneten wir keinen größeren Tieren - auch vor Schlangen und Skorpionen blieben wir verschont. Im sandigen Tal lief es sich tatsächlich entspannten - vor allem weil es nun bereits schattig und dämmrig wurde. Leider gab es ab und zu mehrere Meter tiefe trockene "Wasserfälle" die wir umständlich absteigen mussten. Teilweise gab es auch noch kleine Wasservorkommen mit unglaublich vielen Kaulquappen drin. Im letzten Dämmerlich erreichten wir 19 Uhr den Rand des Brandbergmassivs. Unsere Verpflegung war bis auf den letzten Tropfen verbraucht und es wurde kalt. Glücklich endlich die Tourtour hinter uns zu haben scherzten wir schon von den vielen kalten Bieren im Auto, der erfrischenden Dusche, frischen Klamotten und einen riesen Teller Spagetti. Doch zu früh gefreut....

Erschreckt mussten wir feststellen das wir in der Dunkelheit unseren Geländewagen nicht mehr fanden. Auch der vorher so markante Steinhaufen war im dunkeln nicht mehr zu identifizieren. Wir stolperten von einem Steinhäufchen zum nächsten - aber wir fanden unser Auto nicht mehr. Irgendwann fand endlich unser inzwischen eingeschaltetes GPS Gerät wieder die eigenen Koordinaten. Verwundert folgten wir den in einer komplett anderen Richtung angezeigten Zielkoordinate die ich am morgen gespeichert hatte. Je näher wir dem Zielpunkt kamen desto skeptischer wurden wir. Plötzlich trat ich auf etwas weiches und im Schein meiner Stirnlampe stellte ich fest das es eine doch etwas größere Schlange war. Total fertig liefen wir weiter und bei vorsichtigen ausleuchten entdeckten wir regelmäßig Schlangen im kalten Sand. Im Zielpunkt angekommen mussten wir feststellen das die gespeicherten Koordinaten falsch waren. Ich hatte anscheinend am Morgen nicht lange genug gewartet bis das Gerät die aktuelle Position richtig erkannte oder komplett was falsch gemacht. Immerhin fanden wir den Platz wieder an dem wir heute morgen gecampt hatten. Es war stockfinstere Nacht und wir hatten Durst wie Schwein - die Stirnlampen machten langsam schlapp. Wir versuchten den Reifenspuren und umgeknickten Steppengras zu folgen die wir am Morgen beim fahren verursacht hatten. Irgendwie fanden wir dann schließlich unseren Steinhaufen und waren unglaublich dankbar doch noch das Auto gefunden zu haben. Super Stimmung - Biere auf und erstmal Mukke an. Gemächlich  fuhr ich mit dem Geländewagen durchs Gestrüpp - einen Weg gab es ja nicht. Irgendwie war aber heute nicht unser Tag - aufgrund der schlechten Sicht - Steppengras bis zum Dach - entschieden wir nicht weiter Offroad zu cruisen. Also an einer relativ geraden Stelle Zelt aufgebaut und erstmal Duschen.

Opps kaum die Dusche klar gemacht sah ich vom Dach des Jeeps zwei Taschenlampen auf uns zuturkeln. Wenig später erreichten uns zwei Guides aus dem Nationalpark die wohl in der Nähe ihr Schlafcamp hatten. Zum Glück waren sie nur neugierig und wollten uns helfen den Weg mit dem Auto aus dem Gebiet zu finden (was wir aber nicht mehr wolten). Also teilten wir unser Bier, Zigaretten und Spagetti mit ihnen und verbrachten den restlichen Abend in Gesellschaft am Lagerfeuer. Als die Typen weg waren gabs dann die Dusche und ab ins Bett.

Zum Thema Brandbergbesteigung hier mal noch einige Infos.

Weiter: nach Swakopsmund 

Satellitenkarte Brandbergmassiv

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