rastlos - Reiseberichte aus aller Welt! Reisebericht Vietnam 2003 
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Transit - Laos



16.10.2003
Als wir gegen 2:00 die Grenze bei "Cau Treo" nach Laos erreichten schlief alles
mehr oder weniger im Bus. Die Moskitos jedenfalls schliefen nicht! Ich hatte es mir auf den im Heck aufgestapelten Pappkisten bequem gemacht - Tomomi schlief vorne im Sitz. Die Strecke bis hier war nicht gut, elendig viele Schlaglöcher und Bergfahrt mit lautem Motor. An der Grenze in den Bergen - hieß es warten - 6 Stunden später machten die Grenzposten endlich das Tor zum abkassieren auf. In einem verfallenen Gebäude gab es mehrer Typen mit Aktenkoffern voller Geld. Dort mussten wir erstmal irgendwie US Dollar tauschen - und dann eine Gebühr bezahlen. Wie viel weis ich nicht mehr genau - jedenfalls gab es auch nur ein 7 Tages Visa - bzw. Transitstempel.
Immerhin direkt an der Grenze ohne vorheriges rumorganisieren. Um 15:00 trafen wir schließlich in der Hauptstadt Laos - Vientiane ein. Die Straßen auf Laosianischer Seite - waren krass. Den Bergrutsch hatte es wirklich gegeben - teilweise fuhr der Bus scharf auf Kante an Schluchten und Abhängen vorbei. Die Löcher der "Straße" waren vergleichbar mit denen in Kambodscha. Laos ist ein kaputtes Land - das war klar.
In Laos hieß die Währung Kip (K) und 10400Kip entsprachen 1 US$, 11966K=1Euro.
Mir ging es inzwischen wiedermal im Bauch rum und ich brauchte dringend ein Hotel mit eigenem Klo. Ich bekam dann auch noch Schnupfen und Fieber. Wahrscheinlich war es diesmal der Fisch an Bord der Dschunke in Halong Bay. Mit einem Tuk Tuk fuhren wir in ein wenig ausgeprägtes Touristenviertel - also immerhin gab es hier einige Hotels. So richtig Bock zum suchen hatte ich nicht - und nahm dann auch gleich das 2. beste für 5US$ ohne Bad aber mit AirCon. Mit Tomomi hatte ich mich wieder einmal verstritten - sie ging ihre eigenen Wege.

17.10.2003
Wieder mit meinem Magen und Tomomi ausgesöhnt beschlossen wir so schnell wie möglich weg aus Vientiane zu kommen. Es gab nur 2 befahrbare Straßen in Laos. Eine nach Norden eine nach Westen (und eine 2km nach Süden an die Grenze nach Thailand). Da das am meisten erschlossene Touristengebiet im Norden - also in "Luang Prabang" lag und wir nur 5 Tage Visa übrig hatten fuhren wir in diese Richtung. Mopedverleiher konnten wir nach 2 stündigem suchen nicht ausfindig machen - also dann eben mit dem Bus.

Zuerst mit dem Tuk Tuk zum Bus Terminal (10000Kip) - und zwischendurch beim Geldtäuscher Geld gewechselt (sämtliche EC/Maestro/Visa Automaten funktionierten nicht) und neuen Mach3 Rasierer gekauft. Vom Busterminal fuhr aller 30 Minuten ein Bus nach Norden bis nach Vang Vieng. Den der 13:30 fuhr nahmen wir für 25.000K ohne AirCon. Die 120km Fahrt nach Vang Vieng dauerte 3 Stunden - und unterwegs konnte ich wieder mal Mimosen-Pflanzen in freier Natur beobachten - wie sie beim anpinkeln die Blätter schlossen :)). Diese Mimosen gab es irgendwie überall an den Straßenrändern von Laos - witzig. Die Straße war zwar geteert aber trotzdem gab es Loch an Loch und es war ein ewiges rumgegurke. In dem Dorf Vang Vieng suchten wir die ca. 2km lang gezogene besiedelte Zone am Fluss entlang ein Quartier. Nach 1h suchen hatten wir noch immer nichts nettes gefunden was erschwinglich war und so musste es erstmal eine Absteige für 5$ ohne AirCon, mit Bad ohne gute Aussicht auf den Fluss sein.

18.10.2003
Der Morgen war dann schon schöner - direkt vor dem Hostel befand sich der Markt des Städtchens und dort heimste ich dann Weißbrot und Cola für ein Frühstück ein.

Eine gründlicher Suche nach einem Hotel erbrachte eine eigene Hütte mit AC, Bad und Balkon sowie schöner Aussicht auf den Fluss und die umliegenden Berge (7$/Hütte) - im "Bungalow Rever Side Vang Vieng" bei Mr Say.Dort quartierten wir uns die nächsten 4 Nächte ein. Weil sich mein Magen doch noch nicht beruhigt hatte
- und ich faul wie immer war - mietete ich mir wieder ein Moped (5$/Tag) - hier gab es wieder Moped-Vermietungen. Die nächsten Tage habe ich dann auch nicht wirklich viel gemacht - den Plan nach Luang Prabang weiterzureisen hatten wir begraben - da dieser Ort hier perfekt war einige Tage auszuspannen. Neben den vielen "Happy" Dingen die es hier gab (Happy Pizza, Happy Pancake, Happy Cocktail, Happy Jogurt usw.) - konnte man sich auch sportlich betätigen. Auf dem Fluss konnte man per LKW Reifen geruhsam von einem "Happy Stand" bzw.
Bierbar zum nächsten treiben oder gar das Pfeifchen auf dem Reifen treibend konsumieren.... Ich las zwischen durch "Das Schweigen der Lämmer".

19.10.2003
Heute bin ich mal zum Hospital des Ortes gefahren weil ich Fieber hatte und wieder dachte an Malaria erkrankt zu sein - auch wegen der Erkältungssymptome. Die 1. Klasse Untersuchung von der Assistentin und dem Chefarzt kostet 3,5 US$ incl. diverser Tabletten. Am Hospital stand ein Schild das Ausländer für die Untersuchung & Medikamente bezahlen müssen - um damit die Behandlung von den Einheimischen zu ermöglichen. Bei 3,5$ mach ich das gerne. Der Arzt meint es sei normaler Durchfall und unter anderem sollte ich wieder Dehydrierungspulver (der WHO) als Nahrungsmittelzusatz gegen den Salzverlust nehmen.

20.10.2003
Ein bischen Happy hier ein bisschen Happy dort - es gab jede menge Restaurants und Pizza für 4$ und Cocktail ca. 2$ - mit bequemen Matratzen und Video - laut Aushang.
Überhaupt waren in wirklich jedem Restaurant und Cafe mehrere Fernseher in Betrieb - man musste schon echt suchen um ein ruhiges Fleckchen zu finden ohne berieselt zu werden. Durchschnittspreise für Wasser 1000K, Bier kam 8000Kip, Cola Dose im Shop 4000Kip mit dem Tuk Tuk 4km kostet 1$, Zimmer gab es ab 1,5$ oder Oberklasse bei 7$ für ne große Hütte.


21.10.2003
Heute ließen wir uns auf den LKW Reifen - Tubing genannt - den "Nam Song" Fluss hinunter treiben (2,5$ 1xReifen incl. Transport).
Zuerst ging es mit einem Tuk Tuk 4 km Stromaufwärts und dann trieben wir ca. 1,5h den Fluss bis zur Stadt genauer gesagt genau bis zu unserem Hotel zurück. Den ersten Teil konnte ich mich noch für die spektakuläre Aussicht auf die umliegenden Berge begeistern - später war´s dann doch etwas langweilig.


22.10.2003
Heute war unser letzter Tag in Vang Vieng und in LAOS insgesamt.


Wir mussten wegen des 7 Tages Visum das Land verlassen. Die kleine Weltreise nahm so langsam ihr ende - denn ich hatte inzwischen eine Mail erhalten das ich zur Diplom-Abschlussfeier zurück nach Leipzig kommen sollte. Zwei weitere Gründe sprachen auch dafür die Reise demnächst zu beenden. - zum ersten musste Tomomi zurück nach Japan - sie war inzwischen 12 Monate unterwegs, und zum zweiten war auf meinem Konto inzwischen ein Minuszeichen vorm Saldo.
Also hieß es auf nach Hause. Um 8:30 aufstehen und Moped abgeben um 10:00 fuhr der Bus nach Vientiane - 3$ mit Air Condition. Gegen 12:30 aßen wir erstmal lecker bei einem Bäcker was die Karte so hergab (Lasagne& Pizza) - und gut gesättigt weiter per Tuk Tuk über die Friendship Bridge - 21km für 50.000Kip=5$. Der Tuk Tuk Fahrer hatte uns schon im Visier als wir aus dem Bus ausstiegen - und wartete die ganze Zeit vor dem Bäcker. Naja für ihn hatte sich das warten immerhin gelohnt. An der Grenze dann musste man noch mal mit einem Bus über die Brücke fahren was 2500Kip kostete. Auf Thailändischer Seite angekommen ging es erneut mit einem Tuk Tuk zum Bahnhof des Kaffs "Nong Khai" für 20Bath also ca.0,5 Euro. Der Grenzübertritt wie üblich an Thailands Grenzen kein Problem alles funktionierte reibungslos. Am Bahnhof 15:00 stellte sich heraus das der nächste Zug nach Bangkok erst um 19:05 fahren würde. Mir ging es wieder mal im Bauch rum und so checken wir für die 4 h direkt neben dem Bahnhof in ein Guesthouse ein (120Bath) die kleine Hütte hatte auch eine Dusche und so hielten wir die Zeit gut aus und stiegen frisch geduscht in den Nachtzug. Die Fahrt in einem 2 Bett Abteil mit Waschbecken und 2 großen Betten war sehr schön. 12 Stunden sollte die Fahrt bis nach Bangkok dauern und 1117Bath =30$ kostete der Spaß.

23.10.2003
Um 8:00 früh kamen wir in BKK gut ausgeruht an. ausgeruht hieß nicht das es meinem Bauch und Magen besser ging - ich wollte sicherheitshalber nochmal zu einem Arzt in Bangkok gehen um mich durchchecken zu lassen. Zuerst verließen wir zu Fuß den Bahnhof und suchten uns draußen ein Tuk Tuk - darauf achtend nicht von den Schleppern in ein "hochpreisiges" Tuk Tuk gelotst zu werden. Für 50B fuhren wir kreuz und quer zum Central Hospital - leider war genau heute Feiertag in Thailand - aber das Krankenhaus hatte trotzdem geöffnet.
Alles stellte sich als wenige problematisch heraus - nach 1h hatte ich eine thailändische Krankenkarte - die mich nichts kostete - und konnte zum Doktor gehen. Der guckte sich meinen Schnupfen an und verschrieb mir auch nur wieder 3 verschiedene Tabletten - die ich aber bezahlen musste (30Bath). Irgendwie cool das thailändische Krankenkassen- System
- kostenlos (ich brauchte also meine Auslandskrankenversicherung nicht!) bekam ich eine Versorgung wie sie nicht besser hätte sein können - im Krankenhaus war auch alles auf dem modernsten Stand - Computer und die gesamte Ausstattung kamen mir sehr modern vor. Da anscheinend nichts gravierendes vor lag -
fuhren wir diesmal mit einem echten Auto Taxi zur Kao San Road (50B). Zum Glück war auch unser Lieblingszimmer 312 (311) im Sidhi Guesthose (Ramaputri Road Nr. 2) frei und so checkten wir dort wieder ein. Unsere dort vor mehr als 1 Monat deponierten Rucksäcke hatte es auch heile überstanden und die wurden nun das letzte Mal gepackt.


24.10.2003
Genau wie gestern und morgen - stand nur shopping auf dem Programm. Ich wollte noch mal schön billig Klamotten einkaufen und das letzte Geld was ich in Dollar und Bath übrig hatte ausgeben. Im World Trade Center und den dort befindlichen Einkaufszentren Zen/iSetan und Big C. Circa 500m nebenann gabs auch noch Markthallen wo es gefakte Markenklamotten gab. Einige Minuten zu Fuß in die entgegengesetze Richtung zum Siam Square gabs auch noch einige Einkaufszentren - allerdings wars dort teuerer und die Auswahl passte mir nicht. Größtenteils also im iSetan mein Geld gelassen. Ich probierte es dann auch mit
dem TAX free Shopping wie es überall beworben wurde - insgesamt hat sich der Aufwand aber nicht gelohnt. Für jeden Einkaufszettel aus dem iSetan musste ich an einem extra Schalter einige Stempel und Formulare abholen - was aber nur ab einem Minimalwert von 2000Bath je Kassenzettel ging. Diese dann am Flughafen beim Zoll abstempeln lassen. Das kostete Zeit und wenn ich Pech gehabt hätte hätten die dann auch das ganze deklarierte Zeug sehen wollen. Mit dem Stempel vom Zoll dann noch quer über den Flughafen zu einem anderen Schalter - die gezahlte Steuer abholen. Dabei wurde eine Bearbeitungsgebühr erhoben in Höhe von 100Bath. Bei 7% Mehrwertsteuer in Thailand lohnt sich der Aufwand also nur für den der wirklich für Tausend Euro oder mehr einkauft.

25.10.2003
Heute sollte es nach ChinaTown gehen - dem Stadtteil wo angeblich die vielen Händler der Khao San Road ihre billigen Sachen einkaufen. Nach Busfahrt mit Linie 53 (3,5Bath) waren wir dann irgendwo - blos die Shops fanden wir nicht auf Anhieb. Nach ner reichlichen halben Stunde sind wir aber in die richtige Gasse eingebogen - und hier bogen sich dann auch die Tische der Chinesen mit ihren Ramsch. Schade war das das alles für Großhändler gedacht war - man hätte immer gleich substanzielle Mengen kaufen sollen. Preis war meist Verhandlungssache (stand also nicht dran - man musste andauernd fragen) und je nachdem wieviel man kauft. Bei Kauf von 6 Paar Diesel Turnschuhe für 255 Bath also 6 Euro das Paar -mmmhh naja hätte man ein Schnäppchen machen können - ich entschied mich dann aber lieber für irgendwelche Souveniers - davon braucht man ja wirklich nach 5 Monaten rumreisen jede Menge. Also alles in allem war Chinatown eher eine Enttäuschung die Berammlung hier hält man auch nicht wirklich lange aus.
Zurückzu von Chinatown- Markets zum World Trade Center kostete das Taxi 60Bath - leider fanden wir die Busline 53 nicht mehr... Am WTC dann weiter shopping shopping shopping.

26.10.2003
Leider war es nicht so einfach nach 5 Monaten vom dahinleben und sparen wieder in die andere ökonomische Denkweise umzuschalten. Ich hatte immer noch nicht alles gekauft was ich gedachte die nächsten 2-3 Jahre in Deutschland an Klamotten zu benötigen. Also wieder zum WTC. Innerhalb von 3 Stunden hatte ich es dann aber geschafft für 250 Euro einzukaufen: 2 Paar Schuhe Northface und Lackschuhe, 2 Camel Active Hosen, 2 kurze Hosen, 5 T-Shirts, 3 Hemden, 10 Boxershorts und 10 Paar Socken - quasi der Hausrat mit dem ich heute 2 Jahre danach noch auskomme. Abends hieß es Abschied nehmen - von Tomomi. Wir wussten nicht ob wir uns wieder sehen und wie es in Zukunft weitergehen sollte. Ich brachte sie zum Flughafen (80Bath mit Minibus/Person) und beim Pizza - Abschiedsessen tauschten wir nochmals Email und Telefonnummer aus. Um 23:45 dann fuhr ich mit dem Bus zurück zum Sidhi Guesthouse.

Fazit



27.10.2003
Heute musste ich dann ein zweites Mal Abschied nehmen - aber es fiel nicht wirklich schwer Bangkok zu verlassen. Ohne Tomomi - quasi allein hier, machte das ganze keinen Sinn mehr. Ich hatte mich dran gewöhnt in Gesellschaft zu reisen und könnte mir jetzt auch nur schwer vorstellen wie es gewesen wäre allein diese Reise zu unternehmen. Zu viele Erlebnisse die man mit niemand teilen kann, Spaß, Abenteuer und Tiefpunkte - alleine reisen würde einfach sinnlos sein dachte ich. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch wirklich wieder Heimweh gehabt - seit dem 15. Mai war ich unterwegs - und hatte nie einen festen Punkt gehabt. Dieser Ruhepunkt fehlt einem dann mit der Zeit immer mehr. Jeden Tag andere neue Leute - aber nach kurzer Zeit hat man nur noch geringes Interesse neue Leute kennen zulernen - man lebt quasi nur noch mit sich und eben seiner Reisebegleitung. In den gut 5 Monaten habe ich 4600 Euro verbraten. Für den Flug allein zahlte ich 890 Euro incl. Steuern - bei STA-Travel in Leipzig. (Das Ticket ging von Berlin->London->Singapore->Brisbane dann von Sydney->Jakarta dann von Bangkok->London->Berlin.) Die Einkäufe in Bangkok schlugen insgesamt mit 300 Euro zu buche, und in Australien hatten wir ja mehrere male ein Auto, 4-Wheeldrive (Nissan Patrol /Misubishi Pajero unlimitierte Kilometer ohne Selbstbeteiligung 33Tage=1496Euro bei DerTour gebucht) bzw. in Tasmanien ein Wohnmobil gemietet. Man kann also durchschnittliche Lebenshaltungskosten von unter 500 Euro pro Monat ansetzen wenn man in Australien unterwegs ist in Südostasien sind es dann unter 400 Euro. Zuzüglich der Reisekrankenversicherung - z.B. der Hanse Merkur für weniger als 1 Euro pro Tag (6Monate=124Euro ohne Selbstbeteiligung) und zzgl. nötiger Impfungen. An Impfungen habe ich mir nur Tetanus sowie Hepatitis A und B (Twinrix = 3x je 50 Euro) einige Zeit vor dem Urlaub gegeben. Malaria Vorsorge ist bei mir ja nach hinten losgegangenen siehe Kambodscha - kann ich also nicht unbedingt empfehlen - aber muss jeder selber entscheiden!

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