Vietnam
Kunst und Kultur in Vietnam
Die vietnamesische Kunst und Kultur wurden stark von der chinesischen beeinflusst. Auch die französische Besatzung ging nicht spurlos an dem Land vorüber.
Literatur und Malerei
- Wasserpuppentheater in Hanoi
Vor dem 20. Jahrhundert wurde zwischen mündlicher Literatur (''hoc mieng'') und Gelehrtenliteratur (''hoc bac hoc'') unterschieden. Die vietnamesische Literatur wurde von der chinesischen beeinflusst und jahrhundertelang auch in chinesischen Schriftzeichen verfasst, obwohl eine eigene Sprache existierte. Aus dieser Zeit sind jedoch kaum Werke überliefert. Als Beispiel wären buddhistische Texte und patriotische Verse von Ly Thuang Kiet aus dem 11. Jahrhundert zu nennen. Der Literat Nguyen Trai, der im 14. und 15. Jahrhundert lebte, verfasste Werke in vietnamesischen und chinesischen Schriftzeichen. 1428 verfasste er sein bekanntes Werk ''Binh Ngo dai cao'' (''Proklamation über die Befriedung der Ngo''). Der Versroman war die beliebteste Gattung im 18. und 19. Jahrhundert, wobei Nguyen Du mit seinem Werk ''Truyen Kieu'' eines der bekanntesten und beliebtesten Werke schuf. Mit den europäischen Einflüssen kamen im 20. Jahrhundert auch moderne Epik und Dramatik in das Land. Wichtige Literaten des 20. Jahrhunderts sind Nguyen Cong Hoan, Khai Hung und To Huu. Der Sozialismus beeinflusste die Literaturentwicklung während des Vietnamkriegs im Norden. Später entwickelten Schriftsteller wie Ma Van Khang (''Mùa lá rụng trong vườn'', deutsch ''Ein Garten zur Zeit der fallenden Blätter''; ''Trăng soi sân nhỏ'', deutsch ''Mondlicht auf dem kleinen Hof'' und Nguyen Huy Thiep (''Kiếm sắc'', deutsch ''Scharfes Schwert'', ''Khong co vua'', deutsch ''Ohne Kaiser'') die vietnamesische Literatur weiter.
Die Seidenmalerei hat eine jahrhundertelange Tradition in Vietnam. Heute besinnt man sich auf traditionelle Themen zurück und verwendet menschliche und natürliche Symbole, die meist mit Naturfarben dargestellt werden.
Die Lackmalerei stammt ursprünglich aus China, wird jedoch seit dem 15. Jahrhundert auch in Vietnam gepflegt. Der Lack wird aus dem bräunlichen oder weißlichen Lack des Lackbaumes gewonnen, mit dem dann vor allem Holzgegenstände überzogen werden. Jede hauchdünne Lackschicht trocknet mindestens eine Woche, bevor sie mit der nächsten Schicht überzogen wird. Normalerweise werden mindestens elf Lackschichten aufgetragen, aber es gibt auch besonders wertvolle Gegenstände, die mit mehr als 100 Schichten bedeckt sind.
Musik und Film
''Der Duft der grünen Papaya'' , ein Werk des vietnamesischen Regisseurs Trần Anh Hùng, wurde 1994 bei den Filmfestspielen in Cannes prämiert und war auch für einen Oscar nominiert. Andere Filme von ihm wurden auch auf dem Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet.
Auch die Filme des Regisseurs Đặng Nhật Minh wurden international ausgezeichnet und sein Film ''Thuong nho dong que'' (''Sehnsucht der Landschaft'') gilt als Meisterwerk.
Wasserpuppentheater
Diese Form des Theaters gibt es nur in Vietnam. Die Kunst bleibt dabei in der Familie und wird von der älteren an die jüngere Generation weitergereicht. Die Bühne besteht dabei aus einem Wasserbecken. Unter des Wasseroberfläche verlaufen die Stangen, mit denen die Puppen bewegt werden, die über die Wasseroberfläche hinausragen. Typische Szenen stellen das Landleben dar. Einige Theater sind auf die Bedürfnisse ausländischer Besucher ausgerichtet und bieten englische oder französische Programme und Ansagen.
Feste und Feiertage
Das Tết Nguyên Đán ist der wohl wichtigste Feiertag in Vietnam. Dabei werden die ersten drei Tage des neuen Jahres nach dem Mondkalender gefeiert, was immer Ende Januar oder im Februar passiert. An diesem Tag wird das Haus dekoriert und das Putzen ist verboten, um mit dem Staub nicht auch das Glück hinaus zu kehren. Durch einen Besuch bei den zahlreichen Tanzgruppen kannst du auch an diesem Spektakel teilhaben.