Sowohl bei den Schulen als auch bei den Hochschulen gibt es kostenfreie staatliche und kostenpflichtige private Einrichtungen. Die privaten Schulen sind häufig konfessionell gebunden Es besteht eine Schulpflicht von neun Jahren und die Schüler tragen Schuluniformen. Einer einjährigen Vorschule folgen neun Jahre Grundschule. Anschließend haben die Schüler die Wahl zwischen einem dreijährigen berufsbezogenen Schulzweig und einem zweijährigen naturwissenschaftlich-humanistischem Zweig. Beide berechtigen zu einem Studium an einer Universität.

Der Zugang zu den Hochschulen wird in Venezuela durch eine zentrale Behörde geregelt. Studiengebühren fallen an den staatlichen Hochschulen in der Regel nur für ausländische Studenten an, wobei die Höhe je nach Hochschule und Studiengang variieren kann. Das Studienjahr unterteilt sich an den meisten Hochschulen in zwei Semester. Berufsqualifizierende Abschlüsse (“Técnico superior“) können innerhalb von drei Jahren, eine “Licenciatura“ innerhalb von vier bis fünf Jahren und darauf aufbauende Masterstudiengänge innerhalb von zwei bis drei Jahren erworben werden. Nach dem Master besteht bei ausgewählten Fachrichtungen die Möglichkeit eines zweijährigen Spezialisierungsprogramms (“Especialista“).

Das bestehende System wurde 2003 um das Bolivarische Bildungssystem erweitert, dass sich sowohl an Erwachsene als auch Schulpflichtige richtet. Ziel ist es, Menschen aus einem sozial schwachen Milieu gleichberechtigt an höherer Bildung teilhaben zu lassen. So ist etwa für den Zugang zur “Bolivarischen Universität Venezuelas“ lediglich ein mittlerer Bildungsabschluss Voraussetzung.

Mit der Vorbereitung für ein Auslandsstudium in Venezuela solltest du so früh wie möglich beginnen. Für deinen Aufenthalt musst du ein Studentenvisum beantragen, näheres dazu findest du in der Kategorie “Visum“.

Die Lehrveranstaltungen an den Hochschulen werden in spanischer Sprache abgehalten, daher ist es notwendig, dass du dich bereits vor deinem Aufenthalt in Venezuela auf ein Sprachniveau bringst, dass dir ein Studium ermöglicht. Der Nachweis über ausreichende Sprachkenntnisse ist zudem Voraussetzung, um überhaupt zum Studium zugelassen zu werden.

In den Großstädten musst du mit ähnlichen Lebenshaltungskosten wie in Deutschland rechnen. In den übrigen Gebieten liegen sie darunter. Fördermöglichkeiten für einen Studienaufenthalt im Ausland gibt es beispielsweise in Form von Stipendien. Nähere Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten bietet zum Beispiel der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD). Dieser ist auch mit einer Außenstelle in Caracas beim Goethe-Institut vertreten.

Um im Krankheitsfall ausreichend abgesichert zu sein musst du eine Auslandskrankenversicherung für die Dauer deines Aufenthaltes abschließen.