Florida & Disney World

Montag, 14.September 1998:

Gegen 0:30 nachts fuhr der Zug dann mit fünf Stunden Verspätung tatsächlich aus New Orleans ab. Ich hab gepennt. Wenigstens hat Amtrak eine kostenlose warme Mahlzeit als Entschuldigung springen lassen. Die war wirklich grauenvoll, aber der schwarze Küchenmeister dafür sehr unterhaltsam. („Chicken, lovely Chicken!“). Auf der Fahrt hab ich mich dann entschlossen, Key West zu streichen. Da gab’s gerade ein paar Drive-by-shootings und die Busverbindung war so beschissen, dass ich irgendwo ein paar Stunden im Wald hätte warten müssen und dann gegen Mitternacht auf der Insel angekommen wäre. Nee, lasst mal. Die Mädels wollten nach Disney World und da hab ich mir gedacht, bin ich halt da dabei.

[Ich bin mir gar nicht mehr sicher, wo die alle herkamen, ob noch aus New Orleans oder aus dem Zug, aber] inzwischen war unsere kleine Reisegruppe zu einer stattlichen Schar herangewachsen: Nikki und Sara, die Engländerinnnen; Ivonne, eine Irin; Tim und Clara, ein Neuseeländer und ne Irin; Barbara und Eric, zwei Polen und meine Wenigkeit.

Gegen 21:00 waren wir irgendwo in Florida angekommen und haben uns mit dem Bus nach Kissime fahren lassen, wo wir ein richtig geiles Hostel abbekommen haben. Fernseher, Klimaanlage, Zimmerservice, Handtücher und ein Pool im Garten. Das ganze für sieben Dollar pro Nacht - spottbillig im Vergleich zu NY oder Chicago. Haben auch gleich für drei Nächte gebucht. Dann noch mal zu Pizzahut über die Straße. Was für mich neu war, Fußwege gab’s hier draußen gar nicht, bloß Straßen.

(gesamt $17: $3 Frühstück im Zug, $9 Hostel, $5 Pizza)


Dienstag. 15.September 1998:

Disney-World-Tag. Wow! Ich hätte ja gar nicht erwartet, dass ich da überhaupt hinkomme und so war das alles schon ziemlich geil. [Damals war ich aber auch noch leichter zu beeindrucken.] 7:30 ging’s los, mit dem Bus ins Magic Kingdom und dort haben wir jeden Mist mitgemacht, nicht nur Rollercoaster, Wasserrutsche und 360° Kino, auch Kartbahn und Kinderteetassenkarussel mussten dran. Gegen 18:00 hatten wir dann alles durch und das war auch ziemlich korrekt soweit.
Nikki wollte unbedingt noch auf Pleasure Island, einen Teil vom Disney Ressort für 21+jährige, weil’s dort auch Bier gab. Da haben wir uns wohl zwei Clubs und einen Comedyclub gegeben und das war reichlich öde. $20 waren dafür entschieden zuviel. Abends gab’s dort noch ne Silvesterparty (haben die jede Tag) und so gegen 1:30 waren wir wieder im Hostel und sind noch mal in den Pool. Tagebuch hat mich noch bis 2:45 beschäftigt und dann ging’s ins Bett.

(gesamt $94: $9 Hostel, $1 Bus, $45 Disney World, $20 Pleasure Island, $7 Essen in Disney World; $12 Essen in Pleasure Island)

tommy in Florida: ganze Crew in Ariels Grotte, Disneyworld tommy in Florida: Pferderennen tommy in Florida: Märchenschloss tommy in Florida: Nikki gibt Gas

Mittwoch, 16.September 1998:

Ja, endlich mal ein Tag zum Entspannen. Bis Mittag geschlafen und den Nachmittag am Pool verbracht. Leider hat’s dann böse angefangen zu regnen. Abends kamen unten am See noch ein paar Leute zusammen und feierten gepflegt bei Bier und Backpackerstories.

Die letzten Tage mit den Jungs und Mädels aus dem Zug waren schon ziemlich geil, jetzt aber sollten sich unsere Wege trennen. Ich hatte entdeckt, das der "Osten der USA" laut Railpass auch die Niagarafälle auf kanadischer Seite abdeckte. So wurde aus der Idee, bis ganz in den Süden zu fahren, die Idee, mir den äußersten Norden anzuschauen.

(gesamt $22: $9 Hostel, $10 Essen, $3 Bier)


Donnerstag, 17.September 1998:

Um zehn ging’s los, mit dem Bus zum Bahnhof. Yvonne, die Irin, war noch dabei. Sie wollte nach Washington D.C.
Meine Zugverbindung sah so aus:

  • Florida mittags nach Washington früh morgens

  • Washington spät abends bis New York tief nachts

  • New York früh morgens bis Niagara Falls nachmittags.

Das konnte lustig werden. 12:30 saßen wir jedenfalls im Zug nach D.C.

(gesamt $7,50: $1 Bus, $5 Film, $1,50 O-Saft)


Reisebericht-Kapitel:


1. New York
2. Chicago
3. New Orleans
4. Florida
> 5. Washington
6. Niagara Falls
7. Washington
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