Ungarn - Einwohner und Religionen
Menschen und ethnische Gruppen
Der Ungar an sich würde sich selbst nicht als “Ungar“ bezeichnen. Stolz nennt er sich “Magyar“ und gedenkt damit dem großen Stammesfürsten Árpád Magyaren. Die Bezeichnung “Ungar“ ist eigentlich ein Überbleibsel der Slawen, welche das Reitervolk “Ugri“ riefen. Mehr als 90% der Bevölkerung sind Ungarn, bzw. Magyaren. Kleine Minderheiten bilden vor allem die Sinti und Roma, einige Deutsche, sowie Serben, Kroaten, Rumänen und Slowaken. Die Roma und Sinti waren es auch, die dem Land diese gewisse “Zigeunerromantik“ verliehen, die dem Land noch heute anhaftet.
Etwa 20% der Bevölkerung leben in der Hauptstadt, somit ist jeder fünfte Einwohner ein Budapester. Auch insgesamt lebt über die Hälfte aller Ungarn in den größeren Städten. Ursachen dafür sind die höhere Lebensqualität und bessere Chancen auf einen Arbeitsplatz.
Die Gesamtbevölkerungszahl beläuft sich auf ca. 10 Millionen Menschen, allerdings nimmt diese Zahl seit 1999 jährlich um 2% ab. Die meisten Ungarn leben in ihrem eigenen Land, nur etwa 5 Millionen leben im Ausland. Dabei zieht es sie meist in die Nachbarstaaten, wie Rumänien oder die Slowakei. Nur einen gewissen Prozentsatz verschlägt es nach Kanada oder in die USA.
Die Ungarn sprechen traditionell Ungarisch bzw. Magyar. Doch, den Österreichern sei Dank, verstehen noch heute viele Ungarn sehr gut Deutsch. Erst seit einigen Jahren wird an den Schulen auch Englisch unterrichtet.
Religionen
Laut Verfassung sind Staat und Kirche voneinander getrennt und es herrscht Religionsfreiheit. 87% sind Christen, davon 64% Katholiken, 23% Protestanten, etwa ein Prozent ist jüdisch. In Ungarn gibt es vier Erzbistümer. Diese liegen in Eger, Esztergom-Budapest, Veszprém und Kalocsa-Kecskemét. Das Rabbiner-Institut, die einzige jüdische Hochschule in Osteuropa, findet sich in Budapest. In der Hauptstadt haben sich auch die meisten Juden angesiedelt und bilden die größte jüdische Gemeinschaft in Mitteleuropa.