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Politik und Wirtschaft in Thailand

Staatsform und Wahlen

Politik und Wirtschaft in Thailand

Thailand erhielt 1932 eine erste Verfassung, die trotz 16 Überarbeitungen ihre Grundzüge beibehalten hat. Demnach ist Thailand eine konstitutionelle Monarchie, in welcher der König das Staatsoberhaupt verkörpert. Er hat lediglich repräsentative Aufgaben, segnet jedoch tiefgreifende politische Entscheidungen ab. Die Regierung bildet ein Parlament, welches aus zwei Kammern besteht: dem Repräsentantenhaus, das durch Mehrheits- und Verhältniswahl bestimmt wird, und dem Senat, der zur Hälfte aus direkt gewählten Senatoren der Verwaltungsbezirke und zur Hälfte aus geeigneten Vertretern aus Wissenschaft (akademische Institutionen) und Wirtschaft besteht. Das Abgeordnetenhaus legt Gesetzesentwürfe vor, die vom Senat und bei wichtigen Entscheidungen auch vom König bewilligt werden. Regierungschef ist der Premierminister, der vom Abgeordnetenhaus vorgeschlagen und vom König ernannt wird und einmal wiedergewählt werden kann.

Zur Wahl berechtigt sind alle Bürger, die das 18. Lebensjahr erreicht und seit ihrer Geburt die thailändische Nationalität haben.

Trotz des demokratisch ausgerichteten politischen Systems haben militärische Organe und der Polizeiapparat einen ungewöhnlich hohen Einfluss und können sich über verfassungsrechtliche Vorgaben hinwegsetzen, wie die zahlreichen Staatsstreiche der thailändischen Geschichte zeigen.

Die Parteienlandschaft in Thailand ist mit Europa nicht vergleichbar. Bis auf die Demokratische Partei gibt es keine Partei mit einer weit zurückreichenden Geschichte. Parteien sind in Thailand nur meist kurzlebige Zusammenschlüsse einer Führungspersönlichkeit und einer Anhängerschaft, die sich Vorteile aus dem politischen Einfluss des Parteiführers verspricht. Hinter den populistischen Wahlversprechen stehen kein stabiler Mitgliederstamm und selten ein rundes Parteiprogramm. Der Untergang eines Parteiführers zieht die Auflösung der Partei nach sich. Einen nennenswerten Einfluss hat, neben den Demokraten, die Partei für das Mutterland (2007 gegründet) erlangt.

Wirtschaft

Die Wirtschaft Thailands war mit der Asienkrise 1997 an ihrem Tiefpunkt angelangt. Unter anderem durch Immobilienspekulationen gingen viele Finanzinstitute bankrott. Nachdem sich die wirtschaftliche Situation 2002 durch Investitionen und eine gesteigerte Exportnachfrage wieder entspannte, traf die Wirtschaftkrise Ende 2008 auch Thailand. Dem Einbruch im Wirtschaftswachstum folgte im ersten Halbjahr 2010 bereits eine sichtbare Erholung durch die Güternachfrage der Hauptimporteure (ASEAN, EU, Japan, USA, China), ein Konjunkturpaket der Regierung sowie die geringen Schäden im Finanzsektor, da Thailands Banken aus ihren Fehlern gelernt hatten (Krise 1997).

Thailand hat ein marktwirtschaftlich-liberales Wirtschaftssystem, welches sich mit dem Ausbau von Industrie und der Dienstleistungsbrache immer mehr von der Agrargesellschaft wegentwickelt. Der Beitrag der einzelnen Wirtschaftszweige zum Sozialprodukt gliedert sich wie folgt: Industrie – 39 %; Dienstleistungsbranche – 33,8%; Landwirtschaft - 8,9%; Tourismus – 6,5%; Bau- und Bergbauindustrie – 4,5%.

Thailand exportiert etwa die Hälfte des Bruttosozialprodukts. Dabei sind Computerteile, elektrische und elektronische Geräte, Automobile sowie landwirtschaftliche Produkte, insbesondere Reis, Kautschuk (weltweit größter Produzent) und Meeresfrüchte (Weltspitze beim Export von Schalentieren) besonders gefragte Güter. Die Hauptabnehmerländer sind die ASEAN-Staaten (21,3%) und die EU (12%). Danach folgen die USA, China und Japan mit Thailand-Importen von jeweils rund zehn Prozent.

Thailand bezieht circa 37 Prozent seiner Importgüter aus Japan und den ASEAN-Staaten; 13% der Importe haben ihren Ursprung in China. Aufgrund des gestiegenen Energiebedarfs (Industrialisierung) ist Thailand auf ausländische Lieferungen angewiesen. Daher entfallen 12% der Import auf Rohöl- und Ölprodukte aus dem Nahen Osten. Weitere wichtige Importeure sind die EU mit 9% und die USA mit 6%.

Dem geringen Beitrag des landwirtschaftlichen Sektors zum Sozialprodukt steht entgegen, dass noch immer um die 40% der Bevölkerung von der Landwirtschaft leben. Neue Arbeitsplätze entstehen hingegen seit Jahren nur in der Industrie, die etwa 15% der Arbeitnehmer beschäftigt. Der Tourismus ist eine der Hauptdevisenquellen für Thailand, war jedoch in den letzten Jahren starken Schwankungen unterworfen. Die Gründe dafür waren 2003 der Irak-Krieg, Warnungen vor Anschlägen und SARS. Im Jahr 2005 sorgten die Folgen des Tsunami für starke Einbrüche der Branche. Seit 2006 jedoch hat sich Thailand zu einem hochfrequentierten Reiseland entwickelt.

Gewerkschaften sind in Thailand in Dachverbänden organisiert. Es gibt in der Privatwirtschaft circa 900 Einzelgewerkschaften.

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