Teil 2: Falafjälet Wanderabenteuer

9. August 2001, Donnerstag:
Beim Aufstehen hatte sich daran auch nix geändert. Wir erledigten ein bisschen Morgentoilette uns frühstückten unterm Dach. 12:00 waren wir wieder auf der Straße. Im Falafjälet Naturreservat liefen wir gegen 16:00 ein.
Eine wunderbare abgelegene Wanderhütte lud geradezu dazu ein, sich hier breit zu machen. Taten wir dann auch. Schmeissi hackte Holz, der Marcus und tommy machten Feuer. Goldi sammelte Pilze. Die gab's zum Abend mit Reis.

10.August 2001, Freitag:
Ich stand gegen 8:30 auf, kurz bevor der Wachmann vorbei schaute, um uns darauf hin zuweisen, dass man hier nicht übernachten darf. Da war ich grad auf'm Klo.

Eine ausgedehntes Wanderabenteuer stand auf dem Plan. Für die nächsten zwei, drei Tage wollte wir mit Zelt und Rucksack über die karge Hochebene wandern, uns von Hütte zu Hütte zur Brotbäckstugan voranzukämpfen, und von dort dann zurückmarschieren. Eine Karte hatten wir. 10:45 brachen wir auf. Die erste Hütte war nach 1:30 bergauf erreicht und nur 3km entfernt.
Pause.
Nach weiteren 7km, auf denen Schmeissis Knie ihm mitteilte, dass er nicht mehr der allerjüngste war, und wir schon glaubte, umkehren zu müssen, kamen wir an die zweite. Da war es 14:15. Gut das, denn 14:17 fing es heftig an zu regnen. Wären wir da noch draußen gewesen, hätten wir nur noch nach Hause gewollt. Hier also erstmal Mittagspause. Für ein kurzes Nickerchen (2h) war auch Zeit.

Der Regen hörte auch wieder auf und wir zogen los (17:00). Schmeissi blieb hart und ließ sich von seinem Knie nicht unterkriegen. Die Landschaft war derbe. Karge Einöde oberhalb der Baumgrenze, Steine, Moos, Bäche, Teiche. Wanderer begegneten uns am Anfang mal, hier gab's keine mehr.
Schön.
Allerdings holten wir uns bald nasse Schuhe, es galt, von Mooshügel zu Mooshügel zu hüpfen, rundherum war der Boden wassergetränkt. An der nächsten Hütte wollten wir dann unser Nachlager aufschlagen. Die war leider belegt, mit zwei deutschen Reinhold Messners. Für zwei Wochen liefen sie mit spartanischer Minimalausrüstung quer durch Schweden. In der Hütte wärmten wir uns auf, schwatzten ein Weilchen mit ihnen, zogen dann aber weiter. Wir wollten doch weg von allem. Die nächste Hütte sollte nicht soweit sein. Ab hier war der Wanderweg mit Holzbohlen ausgelegt, so dass auch ältere Leute und Rollstuhlfahrer hier am Extremsport hätten teilnehmen können. Die "Hütte" auf unserer Karte entpuppte sich als kleiner Hof, mit Bungalows und Zeltplatz. Dort war's ziemlich voll, Platz für uns gab's jedenfalls nicht und zelten wollten wir auch nicht, es zog sich nämlich schon wieder zu.

Also noch weiter. Dabei fing es dann an in Strömen zu regnen. Dunkel wurde es auch und der steinige Weg bergab war gefährlich rutschig.
Die nächste Hütte wäre dann auch schon die letzte gewesen, Brotbäckstugan, am Wasserfall, unserem Wanderziel. Um 22:00 waren wir dann dort, völlig durchnässt und erschöpft. Die Hütte war voll. Da saßen schon fünf Spanier drin. Machte aber nix, groß genug war sie ja. Also okkupierten wir eine Seite, hängten die nassen Klamotten auf und stellten die durchgeweichten Schuhe ans Feuer zum trocknen. Das konnte man sich so schon gefallen lassen. Um 23:00 Nudeln gekocht, um 24:00 ins Bett. Alles in allem waren wir wohl gut 25km unterwegs gewesen.

11.August 2001, Samstag:
Bis 9:00 gepennt, Klamotten waren halbwegs trocken. Dann Sachen gepackt, (Goldies Schlafsack notdürftig genäht, der verlor Federn), gefrühstückt, und um 12:00 die 4km zum Wasserfall losmarschiert. Da war's nett, aber ganz schön voll.
Unser Auto stand noch immer an der Hütte von vor zwei Tagen, Dahin liefen wir jetzt zurück (4,5km). Dort angekommen kochten wir leckeren Milchreis, beschlossen, nach Langfjallät zu fahren, sprangen ins Auto und waren unterwegs. Zwischendurch duschten wir noch auf einem Zeltplatz und suchten später nach einer Hütte zum pennen. Fanden aber keine. Da schliefen wir eben im Zelt, am Fluss, im Wald.


Kapitel 3: bei Idre im Wald
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