Phuket: Flug, Hotel /amp; Stromausfall

5.5.05 - Donnerstag
Um 9:45 sollte uns die Flughafenlimo vor der Tür abholen. Die kann man für 109 RM bestellen, wobei Hin- und Rückfahrt enthalten sind. Das ist etwas billiger als Taxi und bequemer als der Zug zum Flughafen. Die war dann auch ganz entspannt: ein Daewoo irgendwas, mit ziemlich viel Platz und einem Fahrer, der deutsche Autobahnrasermentalität an den Tag legte. Mit 140 - 150 kämpfte er sich lichthupend auf der Überholspur zum Flughafen wo wir 40 Minuten später ankamen.
Das war für uns noch viel zu früh. Möglichkeiten Zeit totzuschlagen hat der Flughafen von KL nicht besonders viele. Auf jeden Fall waren wir aber die ersten am Check-In und später auch die ersten an Board unserer kleinen AirAsia-Boing. Bei AirAsia gibt es keine Platznummern, deswegen sichert zeitiges Kommen hier wirklich gute Plätze. Allerdings war der Flug bestenfalls zu einem Drittel voll.

Pünktlich um 12:45 hoben wir ab, pünktlich um 13:10 (=14:10 in Malaysia) landeten wir in Phuket.
Gebucht hatten wir hier bloß ein Auto, kein Hotel. Das macht sonst keiner. Der Zollbeamte guckte dann auch ganz verwurstelt, als er auf die Frage "where are you gonna stay" nur die Antwort "hmm, don't know yet" bekam.
Am Infoschalter wollten wir noch schnell eine Landkarte abfassen und schwups versuchte uns der Schaltermann gleich noch ein Hotel und einen Mietwagen aufzuschwatzen. Er lockte mit mächtigen Preisnachlässen, etwa 3.200 statt 4.800 Baht für ein Hotelzimmer oder 1.200 Baht für einen Honda Jazz pro Tag. Na, das kriegen wir aber billiger;)

Jemand von Airportcarrental (gleich gegenüber vom Flughafen) hat uns wie vereinbart abgeholt. Bei den Jungs hatten wir einen Suzuki Sporty 4WD bestellt - für 600 Baht pro Tag, Versicherung inklusive. Auch nett, dass sie zwei halbe Tage als einen ganzen Tag berechnet haben, so dass wir von Donnerstag bis Sonntag ein Auto für insgesamt 36 Euro mieten konnten.
Na gut, er lenkte komisch und das Radio ging nicht, aber er fuhr und die Klimaanlage funktionierte auch. Da bestand besonders die Frau drauf.

Besonders große Pläne hatten wir nicht, für alle Fälle nur ein paar Adressen von Hostels, wo eine Doppelzimmer ab 5 Euro pro Nacht zu haben gewesen wäre.
Der Plan war, zunächst die Ostküste nach netten, günstigen Hotels abzugrasen. Den Westen, wo sich die Touristenhotels stapelten, wollten wir meiden. Dort hatte der Tsunami zugeschlagen.

Wir fuhren nach Süden.
Ein Hotel bekamen wir nicht zu sehen, dafür einen Tempel mit nem liegenden Buddha. Anschauen, dann weiter.
Bald kam Phuket-City. Es war bereits 15:00 und wir hatten noch nix gegessen, also folgten wir den McDonald-Hinweisschildern, landeten erst einem ärmlichen Viertel und dann bei KFC. Dort gab es dann zwei Mittagsmenüs für insgesamt 190 Baht und ein Einkaufszentrum gleich drumrum, wo wir noch ein bisschen Backwerk kauften.
Draußen gab es Souvenirstände und wie die Frau mal so ist, verlor sie keine Zeit und fing schon mal an, ein paar Souvenirs für die Familie zu kaufen.

Gegen 16:15 machten wir uns dann auf die Chaow Fad Road nach Süden. Hotels waren hier echt rar, oder vielleicht auch nur in Thai beschriftet - ich weiß es nicht. So tuckerten wir zwischen Motorrollern und SUVs an Häusern, Essständen du ein paar Märkten vorbei und gelangten irgendwann zum Rawai Beach, wo ein Hotel Zimmer ab 590 Baht anbot. Das schauten wir uns an.
Das Zimmer war klein, aber hatte ein Bett, ein Bad und ne Klimaanlage. Wir befanden es für okay, schauten aber trotzdem erstmal weiter. In der näheren Umgebung fanden wir dann kein günstigeres/schöneres/anderes Hotel und so standen wir 30 Minuten später wieder beim Siam Phuket Resort auf der Matte. Wir buchten zunächst für eine Nacht.

Dann zurück zu einem Stück Strand, wo es wieder erwarten doch ein paar Flutschäden gab. Außerdem gab es ab und an Weiße zu sehen, die hier auf gemietete Motorrollern über die Insel rodeln. Ohne Helm und ohne Sorgen - auf Phuket werden wohl selbst die spießigsten Deutschen locker.

Wir sahen uns zwei Märkte an, die v.a. für die einheimische Bevölkerung tagsüber auf den Wiesen neben der Hauptstraße aufgebaut werden. Die sind nicht schlecht. Preise sind i.d.R. nicht verhandelbar, aber ohnehin klein. Niemand labert dich voll, kauf dies, kauf das, ich mach's dir auch schön billig. Ilene besorgte noch ein paar weitere Souvenirs und ich kaufte Cargopants für 200 Baht.

Nach einem kurzen Stopp im Hotel suchten wir uns ein schönes "Restaurant" zum Abendessen. Das war gleich ein paar Meter die Straße rauf und eigentlich mehr ein Imbissstand. Auf dem Grill am Straßenrand lagen Hühnchenteile und tote Fische, sowie allerlei obskures Meergetier. Tische gab es auch, teilweise auf der anderen Seite der Straße, direkt am Meer. Und so einen nahmen wir, bestellten Tom Yam Suppe, Song Tam Salat, gegrilltes Hühnchen, Reis und Getränke, und das alles war mal saulecker! Die Atmosphäre wurde ein wenig dadurch getrübt, dass ab und an ein Auto oder Motorrad an unserem Tisch vorbeibrauste, aber mit den Sternen, der Brandung, der Frau du dem leckeren Essen konnte man da getrost drüberweg sehen. Gekostet hat das ganze 345 Baht, und die war es auch wert!

Just als wir unser Wechselgeld in Empfang nahmen, wurde es stockdunkel. Die Lichter der umliegenden Bars sowie die Straßenlaternen gingen aus. Stromausfall.
Der Restaurantbetreiber meinte, das passiert öfter mal, dauert wohl nur zehn Minuten. Okay, wir warteten.
Ab und an kam ein Auto vorbei und beleuchtete die Umgebung.

Nach einer Weile beschlossen wir, in einer der Bars was trinken zu gehen. Im Hotel wäre es ohne Klimaanlage sowieso zu warm und warum auch nicht, ist ja Urlaub. Bars gab es hier zur genüge und Alkohol braucht keinen Strom.
Wir orderten zwei Red-Bull-Wodka. Zwei Europäer saßen hier auch rum, einer holte ein paar Kerzen, die Barmädels trommelten auf Bongos, fingen an zu singen und zu tanzen. Wir schauten Ihnen ein Weilchen bei der Selbstvermarktung zu. Ohne Touris haben die's sicher auch nicht leicht.
Ein bierbäuchiger Schnurbartträger im bunten Hawaihemd stieß später dazu und ließ jeden lauthals Wissen, dass er "alles Scheiße hier" findet. Ich glaube, er war Schweizer.
Dann kam der Strom wieder, wir gingen zurück und konnten nicht schlafen, Red-Bull war wohl keine so gute Idee...