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Nordkap_2002

 


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    1.Etappe: Nach Norden.

    Tag 1 - 5.8.2002

    Gut, jetzt geht's also los. Nach einer unruhige Nacht hat mich mein Bruder am Morgen zur Autovermietung gefahren. 8:05 waren wir da, Schmeissi und Marcus warteten schon mit drei Rucksäcken und zwei Einkaufskisten. Marcus war leider sein Rasiererschaum explodiert und seine ganze Waschtasche und einiges Zeug waren voller schäumender Substanz - ein böses Omen? Ich glaube ja. Auf's Auto mussten wir noch 30 Minuten warten. In der Zwischenzeit leite sich Tobias Künzel von den Prinzen eine S-Klasse. Dann kam unser Audi A4 - ein Kombi zwar, aber VIEL ZU KLEIN! Wir hatten jetzt schon Mühe alles rein zu räumen, und Goldie war noch nicht mal dabei... Also los.

    Schmeissi fährt, ich sitze hinten. Nicht bloß, dass die Karre viel zu klein ist, hinten gibt es auch keine Ablagemöglichkeiten oder Fächer. Fotoapparat, Brille, wohin damit??? Gegen 10:00/10:30 waren wir dann in Braunschweig. Schnell fährt er ja, hat aber auch kein CD-Player und keine elektrischen Fenster hinten - was einen Mist. Bei Goldie dann erstmal rumtelefoniert. Beim ADAC wollten wir einen Dachgepäckträger organisieren, waren aber keine vorrätig. Bei Europcar wollten wir dann die Karre umtauschen, aber alles was die uns anbieten konnten, war ein Audi A4: na super. Wie es scheint bekommen die den Mist bei Audi billiger... Also kein Gepäckträger, kein neues Auto. Dann erstmal den ganzen Rotz aus dem Auto rausgeräumt, den keiner braucht. Kofferraumabdeckung, Abtrennnetze, Warndreieck (Ersatzrad ließen wir vorsichtshalber drin)- mit viel quetschen ging danach alles Gepäck rein, aber wir mussten ja noch einkaufen! Dafür wurde erstmal eine Gemeinschaftskasse gebildet. Nach dem berühmten Goldbacher Pellkartoffeln ab zum ebenso berühmten Braunschweiger ALLKAUF (Europatour 1999, Sizilien 2000, Schweden 2001): dort eingekauft und alles hinten reingedrückt, in unseren kleinen Audi.

    Dann los, ich als Fahrer. Der Plan war über Hamburg nach Rostock zu fahren, weil laut Radio Richtung Magdeburg Stau war. Wir sind gegen 12:45 in Braunschweig los und hatten vier Stunden veranschlagt. Die Fähre sollte um 20:00 los, wir mussten um 18:00 dort sein - kein Ding eigentlich. Problem: Stau Richtung Hamburg. Wir deshalb auf die Landstraße umgestiegen und über Celle gefahren. Problem: Stau. Was ein Kacknest... eine Stunde nur Schrittgeschwindigkeit und das alles für 50 Meter Baustelle im Innenstadtbereich. Alle Leute, die wir unterwegs so sahen, blickten ziemlich trübe drein. Wenn man dort wohnt, muss man ja depressiv werden... Na gut, wir hatten ja noch ein dickes Zeitpolster.... irgendwann waren wir dann auch wieder auf der Autobahn, kamen in Hamburg kurz in heftigen Regen und - oh Wunder - in Lüneburg auf dem Weg zur Autobahn nach Rostock in einen Stau denn plötzlich war die Autobahn zuende! Wie jetzt auf der Karte geht die doch bis Rostock? Scheißendreck! Dort brauchten wir für zehn Kilometer 1:30! Auf einer einsamen Landstraße ohne Kreuzungen, Orte oder Probleme staute sich der Verkehr durch den Wald - es gab keinen erkennbaren Grund, bei uns aber langsam Panik, denn erst 17:50 kamen wir aus dem Stau raus! Nach Rostock waren es noch gut 100 Kilometer. Bis zur Autobahn dauerte es dann Gott sei Dank nicht lange und die war richtig geil!!! Neu, von Anfang an, kaum LKWs, keine Geschwindigkeitsbegrenzung und ich am Steuer!!! Also 200 [Stefan: Tommys ewiger Geschwindigkeitsrekord!!!]- wir hatten's ja eilig. (Nochmal kurz Regen, dann natürlich schön langsam).
    Und es klappte: 18:50 haben wir für die Fähre eingechecked. Noch fix tanken, pissen, 6 Six-Packs kaufen (Finnland soll teuer sein), 19:30 waren wir dann drauf.
    Auto geparkt, Sachen geschnappt, im Kinosaal unsere Plätze bezogen und das Schiff erkundet. Es war ziemlich klein, dafür bis zu 60 km/h schnell. Im unserem Kinosaal campierte noch ein Orchester 14 bis 17-jähriger. Gegen 23:00 dann langsam ins Bett Marcus und Schmeissi draußen im freien, Goldie und ich vorn im Kinosaal. Mal sehen...[Stefan: wie,.. was,.. ging da noch was?]

    marcus disaster auto wird beladen pennen auf der faehre

    Tag 2 - 6.8.2002

    Halbwegs gut geschlafen, 7:30 dann endgültig aufgestanden. Alle anderen haben noch gepennt. 8:10 duschen, gegen 9:30 Frühstück. Dann Schach mit Goldie der für jeden Zug 20 Minuten nachdenken musste. Hat ihm aber nichts genützt ;-). Ich habe sein Buch "Korrekturen" angefangen. Das kommt richtig gut! Später Diskussion ums Heiraten in unserem Konferenzsaal: Männer müssen nicht, wollen nicht, sollten auch nicht. Werden von Frauen aber unter Druck gesetzt, (Nachtrag vom 16.11.2002: Oh Ja!) die wollen das, wegen der wirtschaftlichen Absicherung. Außerdem wird bei Hochzeiten immer getanzt und Musik gespielt, und wer verdiente daran? Genau, die GEMA! Fazit: Heirat als Institution wird von der GEMA hochgehalten, die verdienen daran am meisten.

    Gegen 17:30 dann im Hafen von Hanko (Finnland) eingelaufen. 18:30 waren wir auf dem Weg nach Helsinki. Marcus ist gefahren. Generelles Tempolimit ist 80 km/h :-( manchmal sind aber auch 100 drin. Straße gut, Verkehr fließt. Bei ruhiger Fahrt verbraucht die Karre nicht viel, laut Bordcomputer reicht ein Tank dann für fast 1400 Kilometer!!! (das haben wir natürlich nie geschafft;) Vom Schmeissi per Internet im Voraus gebuchtes "Hostel Akademia" haben wir dann fast auf Anhieb gefunden. Auto hinten geparkt. Irgend eine Russin (?) musste uns dann ihren Schlüssel aus dem Fenster zu werfen, weil sie sich angeblich eingeschlossen hatte. Als wir dann kamen sie heldenhaft zu befreien, stellte sich das ganze aus dumme Anmache raus. Die Tür war offen und ne seltsame Freundin von ihr war auch da. Egal. (Obwohl wir schon alle vier spitz waren. Sollte gleich noch schlimmer werden, denn...). Es ging auf Stadtrundgang von 21 bis 23:00 (mit Bier!)
    1. Richtung Bahnhof, der war nur zehn Minuten entfernt.
    2. McDonald's, ein Menü für 4,50 EUR - ist günstig - der McDonald's sah aber super runtergekommen aus.
    3. durch ne Einkaufsstraße geschlendert und Preise verglichen. Bier und Essen generell zu teuer.

    Also zurück. Bei jeder schicken Maus die vorbeikam, sind wir alle in Verzückung geraten. Im Hotel noch ein Bier, abartige Diskussion über schwarzen Ziegenpetersex geführt (wobei rauskam, dass alle außer mir schwer pervers sind) und dann gegen 23:30 ins Bett.

    insel von der faehre aus hostel in helsinki helsinki

    Tag 3 - 07.8. 2002

    Zwischen 8:00 und 8:30 aufgestanden, alle geduscht, dann zum incl. Frühstücksbuffet runter. Das war üppig. Nachdem alle ordentliche satt waren, haben wir noch ein paar Brötchen für unterwegs klar gemacht, die Karre bepackt, gekackt und sind gegen 11:30 aus Helsinki raus. Tagesziel war Oulu und wir hatten dafür durchaus zehn Stunden veranschlagt. Naja, Straße war gut, Verkehrsdichte übersichtlich, Bullen und Blitzer rar. 2:30h später passierten wir dann Jyväskyla. Fahrerwechsel: Goldies weg, Schmeissi ran ans Steuer. Wo sich Goldie schon keine großen Sorgen mit Geschwindigkeitsübertretung gemacht hatte, war Schmeissi gänzlich unbefangen. Immer auf der E 75 ging's weiter. Zu unserer Überraschung war Oulu nicht 6- oder 800 Kilometerweit weg, sondern bloß 340! Kurz davor rasteten wir an einem netten kleinen Stück Ostseestrand hinter Ii (so heißt der Ort "ieee", kann er auch nix dafür). Gegen 18:00 waren wir vorbei an Oulu. Marcus fuhr inzwischen, ich hab hinten kurz gepennt.

    21:00: Polarkreis. ... Und außerdem Santa Claus' Village. Super touristisch aber Gott sei Dank nicht offen. An Westmarsche Tradition anknüpfend gönnten wir uns auch eine Polarkreiszigarette (schmeckte Scheiße, bin Nichtraucher). Da war es dann aber auch schon Zeit, einen Nachtplatz zu finden. Das dauerte nicht lange. An einem See in der Nähe gab's ein paar Hütten am Ufer. Eine davon war ein Klo, eine eine Umkleidekabine ("eine eine" sieht irgendwie komisch aus, oder?), eine eine Feuerholzhütte, und eine andere ne Lagerfeuer- und Sitzehütte! Da wollten wir nächtigen. Ein grimmig dreinschauender älterer Herr, der das Häuschen mit Beschlag belegt hatte, verpisste sich bald (auf Goldies Hinweis hin???). Wir machten ein schönes Feuerchen und kochten lecker Nudeln. Ein junger einheimischen Bootsfahrer - Salomon - kam mit uns ins Gespräch und becherte mit am Bier. Wir befragten ihn nach Polizei und Geschwindigkeitsbeschränkung und er erzählte, dass sein Bruder mal 17 km/h zu schnell gefahren sei und dafür 100 EUR abdrücken musste. Ich frage mich, wie viel Schmeissi hätte bezahlen müssen, der stellenweise bei 170 war und selten unter 130 fuhr (erlaubt waren 80 oder 100!!!). Na gut, gegen Mitternacht war es immer noch hell und wir gingen pennen!

    boot und see rastlos am polarkreis
    polarkreis foto

    Tag 4 - 08.8. 2002

    Gut in der Hütte geschlafen (obwohl ich ein paar Mückenstiche abbekam). Gegen 8:15 von einem Fahrradwanderer geweckt worden, der quer durchs Land pedalritterte. Morgentoilette im kalten See! Frühstück musste ausfallen wegen kein Brot. Haben wir dann 30 Minuten später nachgeholt, nach dem wir welches besorgt hatten. Dann ging's weiter im Tiefflug zur norwegischen Grenze. Die Straße hinter Karasjok ging fast schnurgerade durch den Wald, war hügelig und links und rechts von Rentieren gesäumt. In Norwegen fuhr ich dann. Bald waren wir auf einer sehr schönen Küstenstraße und fuhren an einem Fjord entlang. Links Felsen und Berge, rechts türkisblauer Atlantik, und tief über uns leichte fluffige weiße Wolken. Und urplötzlich (etwa 17:00) kamen wir in den Tunnel zum Nordkapinsel Mageroya. Da ging's tief runter und steil wieder rauf. Dafür wollten sie 45 EUR für vier Leute plus Auto. Egal. Der Plan zur Stadt Nordkap zufahren war ohnehin verworfenen wegen extra Eintritt. Aber es gebe dann noch 'ne anderer, noch nördlichere Spitze auf der Insel.

    Wir suchten erstmal ein Quartier. Für's Zelt wäre es auf jeden Fall zu nass geworden, Hütten waren aber erschwinglich. Nach einer Weile Rumsucherei auf dem hügeligen Straßen der Insel fuhren wir dann wieder zurück zur ersten Unterkunft " Nordkap Camping Skipsfjorden" und löhnten 64 EUR für eine 4-Mann Hütte. Gemütlich. Morgen wollten wir dann wandern. Kartoffelmus und Ei zum Abendessen. Marcus und ich sind schnell noch auf den Berg hinter der Hütte rauf (20 Minuten hoch, zehn Minuten runter). Dann noch was gelesen und ins Bett. Dunkel ist es die ganze Nacht über nicht geworden...

    nackt im see kostenlos uebernachten in finnland pennen aufm parkplatz kleine pause
    303 km nach murmansk, von finnland unser geiler miet-audi fjord im nebel huette am nordkapp gemietet marcus aufm Berg

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