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Reise Tipps, Reiseberichte, Länder

Donnerstag, 15.7.2010, Fahrt nach Karakorum

Als erste Station unserer sechstägigen Tour wollen wir die, ca. 320km westlich gelegene, Karakorum Stadt besuchen. Diese ist die ehemalige Hauptstadt der Mongolei. Heute ist an dieser Stelle eine gut erhaltene Ruinenstädte , eingebettet in malerischer Landschaft im Tal des Orchon-Flusses, zu bestaunen. Das Wort Karakorum bedeutet übrigens so viel wie “Schwarze Berge”. Die Stadt selbst wurde 1220 von Dschingis Khan gegründet.

Pünktlich 8.00 Uhr holt uns unser Fahrer, der uns leider weder grüßt, noch seinen Namen verrät und kein Wort Englisch versteht, vom Hostel ab. Nach einer zehnminütiger Fahrt durch die Staus von Ulan Bator wird überraschend der erste Stopp eingelegt. Zu unserem großen Erstaunen steigt ein weiterer unbekannter Passagier an Board. Ein etwa 16-jähriger Junge schmeißt seine kleine Sporttasche und sein Angelset lässig ins Fahrzeug und macht es sich, natürlich ohne ein Wort der Begrüßung oder Vorstellung, auf dem Beifahrersitz bequem. Vielleicht ist er ja nur für eine kurze Wegstrecke mit dabei? Das sollte sich jedoch als Irrtum herausstellen.

Ein wenig genervt fahren wir nun sechs Stunden in einem gut ausgestattetem Toyota Land Cruiser nach Karakorum Stadt. Es stellt sich heraus, dass der Fahrer und unser “blinder Passagier” die Stecke zum ersten Mal fahren und auch sonst völlig verloren sind. Ohne ihr GPS-Gerät wären die beiden komplett aufgeschmissen. Doch was nützt das modernste GPS-Gerä ohne Landkarte und Kenntnis der Zielkoordinaten? Gut, dass wir eine detaillierte Landkarte und den Lonely Planet mit den entsprechenden Koordinaten parat haben. Diese werden von nun auch ständig vom Fahrer in Anspruch genommen. Keine Ahnung, wo wir sonst gelandet wären.

Nach der Besichtigung der sagenumwobenen Stadt wollen wir anschließend unsere, von der holprigen Jeepfahrt durchgerüttelten Knochen in einem herrlich warmen Bad, der in der Nähe befindlichen Hot Springs wieder regenerieren. Dieses Vergnügen bleibt uns jedoch verwehrt. Trotz mehrmaliger Anfragen an vorbeireitende Mongolen und dem mehrmaligen wilden Wechseln der Fahrtrichtung, ist es unserem Fahrer nicht möglich, den ersehnten Ort zu finden. Gegen 19.30 Uhr suchen wir daher unseren ersten Ruheplatz zum zelten. In der Mongolei ist das sehr simpel. Einfach mit dem Jeep von der Straße ein paar hundert Meter abfahren und fertig. So gelangt man zu den schönsten Fleckchen der Erde mit herrlich unberührter Natur und Ruhe. Umgeben von unzähligen Insekten bauen wir unser Zelt auf. Der Fahrer und der zweite Mann ohne Namen schlafen im Auto. Wir kochen uns ein paar Nudeln und verbringen unsere erste Nacht in unserem neu gekauften Zelt.

Freitag, 16.7.2010

Pünktlich 6.15 Uhr wird die nächtliche Ruhe durch einen Schrei gestört. Ein lautes “Marcuuuuus” zeigt, dass der Fahrer weiter will und sich sogar den Namen gemerkt hat. Marcus geht es leider gar nicht gut. Das alte Urlaubsleiden hat wieder zugeschlagen. Bauchschmerzen und nächtliches Erbrechen wie bei der letzten Afrikatour mit Schmeissi. Trotz, dass der Fahrer einige Hektik zeigt, nehmen wir uns die notwendige Ruhe für ein Frühstück. Es gibt Müsli mit Bananen und Tee. Etwas schlapp geht es in die Hauptstadt des Archangai-Aimag (die mongolischen Aimag sind so was wir die Bundesländer in Deutschland) “Tsetserleg”. Es liegt westlich der Karakorum Stadt auf dem halben Weg zum White Lake. Dort besichtigen wir das Kloster und vergeuden eine gute Stunde vor einem einheimischen Markt, wo unser Fahrer plötzlich verschwunden ist. Wir betrachten das rege Treiben der Mongolen auf dem Markt. So werden zerlegte Tiere, nur in Tüchern eingewickelt, vom Kofferraum verschiedener Wagen zum Markt getragen und diverse Felle auf dem Boden zur Besichtigung ausgebreitet.

Marcus wird blass, müde und schwitzt. Mit letzter Kraft nutzt er den Zwischenstopp für die Suche nach einem Hotel. Nach dreißig Minuten und großen Sorgen um ihn, kommt er am Auto wieder an und führt den Fahrer zur nächstgelegenen Unterkunft. Ein schäbiges heruntergekommenes Hotel wie in billigen Westernfilmen. Aber egal - Hauptsache ein Bett, Ruhe und Sicherheit! (Maria kann nicht mit zwei unbekannten Typen und einem kranken Marcus einfach so allein gelassen werden.) Nach dem Check In und langem Diskutieren mit unserem Fahrer, kann sich er sich endlich ins Bett legen. Am Abend verschlimmert sich sein Zustand zusehends. Fieber, Schlappheit und gelbe Augen. Sofort werden die bekannten Wundermittel eingenommen. Imodium Akut und Antibiotika.


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