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Reise Tipps, Reiseberichte, Länder

Dienstag, 13.07.2010, Ankunft in der Mongolei

5.30 Uhr werden wir von unserer Zugbegleiterin geweckt - eine Stunde vor der offiziellen Ankunft des Zuges. Schnell gehen wir zur Toilette, bevor diese von allen anderen blockiert ist. Im Morgenrot erspähen wir die ersten mongolischen Jurten (Ger). Mit einer zwanzigminütigen Verspätung erreicht unser Zug Ulan Bator. Wir werden von einem Fahrer unseres Hostels (Greenhostel, 15USD pro Person, zentral und sehr zu empfehlen) abgeholt. Ein Transfer für die erste Nacht ist sehr zu empfehlen, da es in Ulan Bator kaum Straßenschilder gibt und sich so Adresssuchen extrem schwierig gestalten. Dort angekommen (es befindet sich nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt) können wir zwar noch nicht in reserviertes Zweibettzimmer gehen, aber uns wird für die kommenden zwei Stunden ein Ersatzzimmer zur Verfügung gestellt. Wir erhalten ein kostenloses Frühstück (Weißbrot mit Marmelade und Nutella) und können die hochmoderne Dusche nutzen.

Es ist trocken, staubig, das Thermometer zeigt heiße 33 Grad Celsius und es ist der letzte Tag des Naadamfestes. Eriin Gurwan Naadam - so der vollständige Name - ist das Nationalfest der Mongolen. Es findet jährlich vom 10.-13. Juli statt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um eine Sportveranstaltung ähnlich den Olympischen Spielen. Die Mongolen messen sich in den drei traditionellen mongolischen Sportarten: Ringkampf, Bogenschießen und Pferderennen. Die größten Spiele finden in der Hauptstadt statt, aber auch andere Städte feiern die Turniere in kleinerem Umfang. Zum Abschluss findet am letzten Tag ein Kostümumzug auf dem Sukhbaatar Square statt. Das lassen wir uns nicht entgehen und so finden wir uns nach einem fünfzehnminütigen Fußmarsch in Mitten farbenfroh kostümierter und gutgelaunter Mongolen wieder. Es ist schon beachtenswert wie einige Mongolen bei diesen heißen Temperaturen in ihren Fellkleidern in der puren Sonne auf dem Platz marschieren können.

Durch verschiedene Bücher sind wir auf die Organisation “Ger to Ger” aufmerksam geworden. Die Idee ist, Tourismus und Aufbauhilfe im Lande zu vereinen. Touristen können das wahre Leben der Mongolen hautnah miterleben, indem sie bei diesen für einige Tage mit leben, wohnen und arbeiten. Im Gegenzug kommt das Geld der Touristen nicht nur der Organisation , sondern auch den Einheimischen zu Gute. Die Theorie klingt gut. Praktisch ist die Organisation leider chaotisch und nicht kundenorientiert aufgestellt. Nicht nur unsere eigenen Erfahrungen, sondern auch von anderen Touristen zeigen, dass die Leute der Organisation oft wenig Ahnung haben, Sonderwünsche nicht flexibel erfüllen können und Dinge öfters schief laufen. Schade!

Wir begeben wir uns also zum Haus der Organisation. Das unfreundliche Personal schreckt uns jedoch von einer Buchung ab. Dabei finden wir die Idee der Unterstützung der mongolischen Familien auf dem Lande sehr gut. So gehen wir weiter zum Hostel Golden Gobi, um uns dort bezüglich einer Jeeptour samt Fahrer zu informieren. Das Unterbreiten eines Angebotes (5 Tage Tour zum White Lake für 400 USD) dauert dabei über eine Stunde, da in dem Hostel ein reger Andrang herrscht und Empfangsdame sich durch kleine Zwischengespräche immer wieder ablenken lässt. Zum Kennenlernen des Fahrers wird ein neuer Termin für morgen 11.00 Uhr gemacht. Nachdem wir noch einige Lebensmittel im Department Store (die Hälfte der Lebensmittel stammen dabei aus Deutschland und sind auch mit deutscher Schrift gekennzeichnet) einkaufen, lassen wir den Abend im Restaurant ausklingen. Dort treffen wir einen ca. 50 Jährigen Neuseeländer aus unserem Hostel. Er war zum Häuser bauen für drei Monate in die Mongolei gereist und fliegt morgen wieder zurück. Wir plaudern mit ihm und genießen die köstlichen europäischen Gerichte (ungarischer Gulasch, Hähnchenschnitzel).

Mittwoch, 14.7.2010

Nach einer gut geschlafenen Nacht (unser Hostel ist erstaunlich ruhig), laufen wir gutgelaunt zur “Golden Gobi“. Der Fahrer und der Wagen sind da. Entgegen aller gemachten Vereinbarungen, handelte es sich aber um einen anderen Fahrer, einen völlig anderen Wagentyp, die Frau des Fahrers will auch noch mitfahren und verpflegen sollen wir auch alle noch. Ach ja, die Frau von gestern war auch nicht da. Für 13.30 Uhr wurde ein dritter Treff vereinbart. Ärgerlich über diese unzureichenden Informationen gehen wir zurück ins Hotel, um uns dort ein neues Angebot einzuholen. Da wir über den Preis von 900 USD für sechs Tage sehr erschrecken, versuchen wir es erneut mit Ger to Ger (auch wenn uns eben zwei Franzosen aus unserem Hostel wegen der Unzuverlässigkeit abgeraten haben). Im Ger to Ger erfahren wir jedoch, dass man den Jeepfahrer erst an einem zentralen Ort treffen kann, zudem man eine vorherige Busfahrt auf sich nehmen muss. Das ist besonders “gut“, wenn man schon einen Großeinkauf gemacht hat. Genervt von den hürdenreichen Angeboten, beschließen wir das teure Angebot (Abholung am Hostel, ein Fahrer für uns alleine, klimatisierter Jeep, Fahrer bringt sein eigenes Essen mit) anzunehmen und unsere Tour morgen 8.00 Uhr zu starten. So verlieren wir nicht noch mehr kostbare Zeit in Ulan Bator.

Nach dieser zeitaufwendigen Organisation unserer Tour verbleiben uns nun nur noch knapp zwei Stunden zum ergänzenden Einkauf diverser Lebensmittel für die kommenden sechs Tage. Zudem brauchen wir noch Gaskartuschen, die wir in einem Outdoorladen (Seven Summit in der Nähe der Post) zehn Minuten vor Ladenschluss glücklich ergattern. Erschöpft vom vielem Laufen und mit unzähligen Einkaufstüten in der Hand kehren wir in unser Stammlokal ein. Danach packen wir unsere Sachen für den Trip und fallen müde ins Bett. Wahrscheinlich die letzte gemütliche Nacht in einem bequemen Bett.


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