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Reise Tipps, Reiseberichte, Länder

Montag, 12. Juli 2010, Fahrt mit der Transib in die Mongolei

Nachdem wir uns 3.50 Uhr völlig übermüdet aus dem Bett räkeln, erwartet uns zum Glück der für 4.25 Uhr bestellte Taxifahrer. Die übereifrige Taxizentrale klingelte uns dazu 10 Minuten vorher mindestens dreimal auf dem Handy der Vermieterin an. Pünktlich am Bahnhof angekommen, trudelt unser Zug pünktlich ein. Dieses Mal haben wir zweite Klasse gebucht. Wir bemerken den Unterschied umgehend! Zum Beispiel an der forschen Bearbeitung unseres Zugtickets seitens der Zugbegleiterin. Ein stechend unangenehmer Geruch sticht uns in die Nase, als wir unser Abteil öffnen. Lebensmittelreste, Feuerzeuge und eine Mütze unserer Vorgänger werden erstmal vorsichtig entfernt. Der Gegensatz von erster und zweiter Klasse ist gravierend und besteht nicht nur in der Personenanzahl. Das behaupten viele Reiseführer völlig zu Unrecht. So erwarten uns einfache Lederbezüge (in der 1. Klasse waren es saubere Stoffbezüge), kaputte Gardinen und ein extrem unansehnliches Bettzeug. Zum Glück haben wir die Schlafsäcke dabei! Auch in der Toilette fehlt lange Zeit das Toilettenpapier und es gibt keine Handtrockentücher! Zu unserer großen Freude haben wir völlig überraschend das ganze Abteil für uns alleine. Welche ein Glück!

Wir verlassen die Perle Sibiriens bei herrlichem Sonnenaufgang und holen zunächst den fehlenden Schlaf der vergangenen zwei Nächte nach. Plötzlich stoppt der Zug! Russische Grenzkontrolle in Nauschki! Niemand darf den Zug verlassen. Lästiges Ausfüllen von Zolldeklarationen und nervige, sich ständig wiederholende Kontrolldurchgänge mit verschiedenen Begutachtungen der Pässe, Visa und Deklaration folgen. Zwischenzeitlich kommen streng reinschauende Beamte und untersuchen jeden Winkel unseres Abteils nach blinden Passagieren. Große Spürhunde werden auch eingesetzt. Erst nach dieser aufwendigen Prozedur dürfen wir den stickig heißen Zug (im Stand funktioniert die Klimaanlage leider nicht) verlassen. Die folgenden 3,5 h Wartezeit vertreiben wir uns auf dem verlassenen und trostlosen Bahnhof. Nur ein kleiner Kiosk hat geöffnet. Abwechslung und Unterhaltung bietet uns unverhofft eine Kuh. Diese hatte sich auf dem Bahnhofsgelände verirrt und fraß nun genüsslich die letzten grünen Halme dort weg.

Nach weiteren vierzig Minuten quälend langsamer Zugfahrt hält der Zug abermals. Die mongolische Grenzkontrolle folgt. Auch hier müssen wir wieder diverse Zettel ausfüllen. Allerdings verläuft die Kontrolle nicht ganz so streng wie bei den Russen. Leider können wir diesmal nur kurz aussteigen, so dass wir die neunzig Minuten im tropischen Zug gefangen sind. Fast alle Passagiere hängen schwitzend und nach Luft haschend an den Fenstern der Gänge. Allerdings entschädigt uns der gigantische Sternenhimmel ein wenig, den wir während des Lauschens eines Hörspiels bestaunen.


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