rastlos - Reiseberichte aus aller Welt! Reisebericht Japan 2007/2008 

Traditionelles japanisches Sylvester


Um 18:00 zurück zu Hause - erwartete uns bereits die Familie zum traditionellen Sylvesterschmaus. Zusammen mit 2 Schwestern der Mutter und deren Gatten wurde im Haus Sukiyaki (viele verschiedene Gemüse und dünne Fleisch Scheiben) auf zwei Gaskochern live zubereitet und gegessen.
Um 23:00 hieß es für mich und Tomomi schnell zum Tempel „Tanigumi San -Kagonji“ fahren – es war ja Sylvester und da muss man eben hin. Nach 45 Minuten anstehen artig in einer 2km langen Schlange waren wir an der Reihe und durften den Neujahrs Gong schlagen.


Händefalten und etwas wünschen. Dann noch ein paar Stäbchen anzünden, Geld in einen Spendeneimer werfen und Lose kaufen. Diese „Lose“ wurden als Holzstäbchen aus einer Schachtel geschüttelt und das gezogene Stäbchen hatte eine Nummer aus der sich zusammen mit dem Geburtsjahr ein Horoskop ergab. Das ausgehändigte Papierhoroskop wurde mir dann von Tomomi übersetzt und an eine Wäscheleine geknotet – damit auch alles in Erfüllung geht. Inzwischen wirklich gut durchgefroren ging es zurück zum Parkplatz. Entlang des Weges standen nun sogar noch mehr Leute an und überall hatte die Yakuza (japanische Mafia) Imbissbuden und Jahrmarktstände aufgestellt. Es gab wie auf dem deutschen Weihnachtsmarkt diverse Spezereien meist mit Fisch und Heißen Sake zu kaufen. Nachdem sich die Mafia auch an uns eine goldene Nase verdient hat (kleiner Eierkuchen 500 Yen, 0,1 l heißer Sake 500 Yen) durfte ich zurück ins kalte Haus der Eltern fahren.

Dort lag inzwischen die Verwandtschaft gegen 2:00 total breit unter auf und neben dem Tisch – ist aber alles kein Problem Tatami Matten sind ja quasi als Matrazen üblich. Die Frauen schnatterten und die Männer schnarchten schon.

01.01.2008:
Als wir gegen 10 Uhr aufgestanden sind verabschiedeten sich gerade die Gäste und der Rest der Familie ging schlafen. Wir fuhren zu einem der Comic Shops – die natürlich auch am 1.1. des Jahres geöffnet hatten. Dort gab es die Comics nicht nur zum kaufen sondern auch gleich zum dort lesen. Im Lesebereich konnte man auch Frühstück bestellen - deshalb waren wir ja da. Danach setzte ich mich an einen der Internetrechner und schrieb 2h lang E-Mails. Alles zusammen kostete das incl. 2xFrühstück 1900 Yen (12 Euro). Kein Wunder das der Laden so voll war allein fürs Internet hätte man in Deutschland soviel bezahlt – und da die ja alle Zuhause frieren weil’s keine vernünftige Heizung gibt in Japan trifft man sich im Comic und Manga Shop…
Tomomi wollte sich einen neuen Laptop kaufen – also fuhren wir in einen entsprechendes Kaufhaus. Leider war es nicht ganz das „Akihabala“ Tokios sondern eben mitten in der Provinz - 100km weg von Nagoya. Und die Rechner entsprechend etwas angestaubt und keiner hatte Ahnung. Außerdem gab es die Laptops mit 3D Chip zum Spielen nur auf Bestellung.
Immerhin konnte man sich in den ebenfalls im Angebot befindlichen Massagesesseln kostenfrei den Sylvesterkater wegmassieren lassen. Und es gab eine beheizte Kundentoilette :) – in Tomomis Haus war es ja nach wie vor nur kurz überm Gefrierpunkt. Apropos Toilette – endlich habe ich auch kapiert wozu diese elektrischen Klobrillen gut sind die jede Toilette in Japan hat. Also im Winter ist es ja immer saukalt und das Bad lässt sich gewöhnlich genauso wenig heizen wie der Rest der Wohnung. Damit einem dann auf dem Örtchen nicht was abfriert – ist die Brille immer schön beheizt! Daran kann man sich echt gewöhnen – vor allem zurück in Deutschland habe ich das wirklich vermisst.
Danach wurde noch die Riverside Mall besucht – ein Einkaufszentrum auf der „Grünen Wiese“ aber wiesen gibt’s längst nicht mehr – rundherum ist selbstverständlich alles bebaut. In der Mall wurden dann 2 Kleidungsstücke für unseren Hund gekauft – ob der sich wirklich drüber freut wagte ich zu bezweifeln. (SS 22.03.2008 selbstverständlich hat der Hund den Mikimaus-Rock und das andere Pyjama Ding nicht gern getragen und nach einer Stunde hatte sie es auch unreparierbar zerlegt.)
Am Nachmittag stürzten wir dann im Sega World Spielecenter ab – als wir rauskamen waren wir 20 Euro ärmer und hatten 4h Zeit verplempert bei den Coin Games…
Abendessen beim Mosburger man war ich knülle.

02.01.2008:

Nichts ging mehr – einfach zuhause abgehangen und Buch gelesen. Ich war ja noch am „Eine Billion Dollar“ von Andreas Eschbach dran was ich dann fertig bekam. Fazit sehr gutes Buch! Spannend bis zum Schluss und nach dem „Jesus Video“ und „Ausgebrannt“ das dritte Buch was ich von Ihm gelesen habe was mir sehr gut gefallen hat und ganz meinem Geschmack entsprach.

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