rastlos - Backpackerstories aus aller Welt!
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Do: 05.08.2004
Der Flug ab Berlin Tegel ging am 5. August um 11:40. In Paris umsteigen und dann direkt nach Osaka. Air France war es diesmal, und der Hinflug war sehr relaxt (der Rückflug dann das Gegenteil davon). Nach kleiner Umgruppierungsaktion hatte ich eine Sitzreihe für mich und konnte gut die Hälfte der 12h Flugzeit schlafen.




Fr: 06.08.2004
Der übersichtliche und erst kürzlich eröffnete Flughafen Osaka-Kansai liegt auf einer künstlich geschaffenen Insel, und ist nur über eine Brücke zu erreichen. Am Flughafen erwartete mich bereits die Liebste und los ging der Stress. Nicht wegen der Freundin - nein wegen des internationalen Führerscheins. Den hatte ich mir zwar extra in Leipzig besorgt, aber in Japan benötigt man eine amtliche Übersetzung mit allem Pipapo sonst ist er nicht gültig (WANN unterschreibt die Bundesregierung endlich das Zusatzprotokoll der Genfer Konvention von 1949?). Telefonat mit dem JAF (Japanischer ADAC...) und der Deutschen Botschaft ergab das es doch zuviel Aufwand ist und zu lange dauern würde. Also wird ohne zugelassenem Führerschein gefahren, basta. Die Fahrt vom Flughafen Kansai nach Osaka dauerte ca. 1 Stunde, wir nahmen die billigste Verbindung die es gab. Dann umsteigen in den Bummelzug nach Maibara (1h) und nochmal umsteigen nach Ogaki (20Minuten) und nochmal umsteigen bis nach Hozumi(7min) - wir hatten Zeit. Etwas müde stiegen wir schließlich ins Taxi um bis zum Haus der Familie Ogidoh zu gelangen. Ohne Tomomi - meiner Freundin hätte ich wohl länger gebraucht das alles zu regeln aber den 10 Euro teuerer Shinkansen wäre es mir Wert gewesen.



Also endlich "daheim" angekommen es war inzwischen der 6. August 14:00 Ortszeit. Nach kurzer Verschnaufpause gabs was zuessen und die Familie wurde mir vorgestellt. Alles ganz nette Leute und typisch japanisch, übelst zuvorkommend. Am Abend war treffen mit Todd und Tomoko geplant - einem Südafrikaner und seiner japanischen Frau. Wir landeten in einem Izakaya(Isakaja) "Taberuna". In einem Isakaja essen und trinken die Japaner gewöhnlich in einer Gruppe von Freunden und teilen danach die Rechnung. Dadurch isst und trinkt jeder soviel er kann, da die Rechnung eh geteilt wird. Da ich das System schon schmerzlich ausm Japann 1999/2000 Trip kannte - war ich gewarnt. Doch leider vergeblich.



Mit Todd und Tomoko quatschten wir den ganzen Abend über Südafrika wo ich ja erst kürzlich war und den kulturellen Unterschieden jap. vs. western culture... Zu viert nach wirklich leckerem Essen löhnten wir insgesamt 17000 Yen gut 150 Euro, man man man und dass auf dem Land, nicht in Tokyo und am ersten Tag. Egal ich war besoffen und hundemüde...



Sa: 07.08.2004
Heute stand shopping und Hannabie auf dem Programm. Shoppen war einfach - Shoppingcenter gibts auch auf dem Land. Denn eigendlich ist Mizuho City(früher Hozumi genannt) erst vor wenigen Jahren der Stadtstatus zugesprochen worden. Vor gut 20 Jahren war hier alles nur Reisfeld. Inzwischen sind die Reisfelder in der Minderheit - ersetzt durch Appartements, Parkhäuser und eben Shoppingcenter. Angeblich wohnen hier die armen Studenten aus Nagoya welche jeden Tag mit der Bahn bis zu zwei Stunden zur Uni fahren. Wir kauften noch die restlichen Sachen ein, die wir für den Trip nach Norden zu brauchen glaubten. Und trafen uns mit Keiko einer Freundin Tomomis die ich bereits damals vor einem Jahr in bei unserem Australientrip getroffen habe.Dann mussten wir noch einen Platz reservieren für heute Abend....d.h. Plastikplane ans Flussufer "Nagara River" in Gifu legen von wo aus das Hannabie/Feuerwerk gut zu sehen sein sollt.... nungut was muss das muss. Abends ging es dann erneut nach Gifu - der Hauptstadt des gleichnamigen "Bundeslandes" (jap. Ken) also Gifu - Ken. Hier sollte das zweitgrößte Feuerwerk Japans stattfinden - mit ein Grund warum ich gerade jetzt nach Japan geflogen bin. Leider sagten die Behörden 3h vor Begin des Feuerwerks alles ab - da es in Strömen regnete. Nunja wir schlenderten in Gifu durch die Einkaufsstraßen und waren nicht allein - unmengen Touristen waren unterwegs alle sauer weil das Feuerwerk auf morgen Sonntag verschoben wurde.



So 08.08.2004
Heute aßen wir mit der Familie Mittag in einer Sushibar. Inzwischen nicht wirklich was besonderes mehr aber wenn man schon mal eingeladen wird warum nicht. Es schmeckte wie zuhause in der Sushibar in der Bosestraße :)). Ich bin eben kein Fischfan und da schmeckt und riecht eben alles nur nach Fisch...



Danach gings dran unser Gefährt abzuholen. Der Bruder Tomomis hatte einen neuen Van und braucht seinen "alten" Toyota Surf Geländewagen nicht mehr. Der war tiptop in Schuss aber angeblich nichts mehr Wert - in Japan existiert kein Gebrauchtwagenmarkt. Denn Japaner kaufen nicht gerne benutzte Gegenstände und Autos, deshalb wird er für seinen 5 Jahre Jeep kein Geld mehr bekommen. Abends dann der 2. Versuch das "Feuerwerk Festival" zu besuchen. Wieder nach Gifu gefahren, diesmal ohne traditionelles Kostüm was ich gestern anlegen MUSSTE!. Es dauerte gut 2h uns bis zu unserem "Platzdeckchen" durchzukämpfen - es lag tatsächlich noch wo wir es gestern hingelegt hatten.



Fast 2 Stunden lang ging das Feuerwerk mit insgesamt 30.000 Raketen - wenn das mal stimmt... Ich hab knapp 200 Bilder geknippst (die ich aber jetzt mal nicht alle hier zeige)....und mir ne ordentliche Genickstarre geholt...



Mo 9.09.2004
Endlich sollte es los gehen, früh alles in den Jeep geladen von 2 Stühlen über 2 Zelte und Sonnendach,Grill und Kühlboxen. Dann noch einen Atlas gekauft - noch hatten wir ja keinen Plan wie wir nach Hokkaido kommen sollten.Dabei kann ich den "Max Mapple" empfehlen(3000Yen) den es in X Versionen gibt, dort sind einige Städte romanisiert eingezeichnet - also nicht nur in Japanisch. Bei schwüler Hitze, hier waren es Tagsüber ca. 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit, fuhren wir Richtung Nagano. Bis Nagano war Tomomi schon einmal selbst vorgedrungen daher lief alles recht relaxt. Stau hatten wir im gesamten Urlaub kein einzigstes mal, aber wir benutzten auch nur Landstraßen und niemals stauanfällige und Mautpflichtige Highways. Daher fuhren wir im ständigen Stop und Go von Ampel zu Ampel die Nationalstraße N21 über GIFU bis zur N19 diese dann weiter bis Shiojiri, weiter die N20 nach Chino.



Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 60 km/h und an überholen war nie zu denken. Ich glaube die Japaner wissen gar nicht was überholen ist - es wäre ja auch einfach sinnlos selbst auf der Landstraße fährt man Kolonne. Zwischendurch ab und zu ein Stopp wenn es was zu sehen gab, es regnete ab und zu. Bei Chino in den Bergen Naganos suchten wir schließlich ein abgelegenes Plätzchen im Wald. Die Probe aufs Exempel gelang wir fanden einen geeigneten Platz - denn wir hatten uns vorgenommen möglichst den gesamten Urlaub kostenlos, schwarz zu zelten. Doch es gehörte eine Menge Geduld dazu - Japan, speziell die Hauptinsel Honshu auf der wir uns befanden ist einfach zu stark besiedelt um leicht selbst auf dem Land einen freien Platz zu finden. Kurz nachdem wir das Zelt aufgestellt hatten und Abendessen kochten kamen auch gleich besorgte "Nachbarn" an und beobachteten uns aus dem Auto heraus trauten sich aber nicht uns anzusprechen. Sehr gut erzogen - immer schön schüchtern!



Di 10.09.2004
Nach dem Aufstehen sollte es dann in eine Onse gehen. Onsen sind sozusagen Termalbäder die es in Japan überall gibt und traditionell für Entspannung und Körperhygiene sorgen. Bei uns war eher letzteres angesagt - Entspannung sollte späterkommen wenn wir in Hokkaido sind. Eintritt für einmal duschen war dann doch recht heftig (600 Yen), dafür hätten ich aber auch gerne den ganzen Tag dort zugebracht - ganz alleine 7 verschiedene Bäder 3 verschiedene Saunen und überall Massagebecken /Sitze, Wannen na ja.... Eine Stunde später waren wir auf dem Weg nach Nagano. Von den Bergen rundherum sahen wir recht wenig es war bewölkt und ab und zu regnete es. Den Tempel den wir besichtigten sollte dann auch der einzigste dieses Urlaubs sein - ich hasse Tempel.



Das Highlight war der unterirdische Gang in dem es stockfinster war und wer es schaffte irgendeinen eingemauerten Schlüssel zu finden und anzufassen wird unendlich reich und glücklich usw.. Das haben anscheinend alle Japaner nötig jedenfalls wälzten sich Massen durch den Gang und insgesamt raubten nicht zuletzt die bimmelnden und leuchtenden Handys jegliche Atmosphäre. Trotzdem wollte auch ich auf ein typisches Touri-Foto mit mir und dem Riesengong nicht verzichten.



Ein Video über den angeblich 1500 Jahre alten Tempel setzte dem ganzen die Krone auf - der Tempel wurde wohl zuletzt vor 50 Jahren neugebaut weil er entweder abgebrannt oder von Krieg und Erdbeben zerstört wurde. Mittag wurde bei CoCoCurry eingekehrt - ab jetzt mein Lieblings FastFoot Restaurant in Japan. Weiter ging es die N18 bis an die Küste des Japanischen Meers, und dann immer die Küste entlang N402 bis nach Nigata. Dort liebäugelte ich schon mit McDonalds wurde dann aber zum Sushi-Abendessen überredet. Kurz danach fanden wir ein relativ schnell ein einsames Örtchen am Strand wo wir campten.





Mi 11.09.2004
Zum Frühstück gab es wie immer - Müsli mit Banane. Morgenwäsche auf nem Zeltplatz diesmal für 100 Yen/2 Minuten Wasser. Also 200 Yen gebraucht - Frechheit! Mittag wurde in einem Roadhaus, 4.Etage mit Blick auf die inzwischen etwas unbesiedeltere Umgebung, eingefahren.



Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit hatte merklich abgenommen und nahm weiter ab je nördlicher wir kamen. Die Etappe heute führte uns weiter der Küste entlang N113, N345, N7 bis Showa bzw. Gojome. Dann bogen wir ab und fuhren landeinwärts die N285 über Odate dann die N103 bis zum Towada-ko Lake See. Dort entschieden wir uns auf einem Zeltplatz zu zelten, da rundherum die Berge und Wälder keinen Platz boten (1300 Yen/Zelt). Noch ein Süppchen gekocht und mit Seeblick den Abend ausklingen lassen. Es war sehr windig und irgendwie auf 500m Höhe bereits recht kalt.





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