rastlos - Backpackerstories aus aller Welt! Reisebericht Indonesien 2003 

Der Weg nach Singapore & Fazit

06.08.03
Am Morgen erfuhren wir aus einer der rumliegenden Zeitungen das etwas schlimmes in Jakarta passiert sein musste - es gab ein Bombenanschlag aufs Marriot Hotel direkt in Jakarta. Viele Tote Ausländer und die Australische Regierung hatte erneut seine Staatsbürger aufgefordert das Land zu verlassen. Trotzdem waren wir kaum beunruhigt. In der Hauptstadt wimmelte es nun noch mehr von Polizisten, auch vor dem Anschlag glich die Stadt schon einem einzigen Heerlager. Wir erreichten am Nachmittag schließlich irgendein Busterminal und warteten auf das im Preis inbegriffene Taxi zu einem Ort unserer Wahl. Wir wollten mangelnds Alternativen in die Jalan Jaksa zurück. Alles klappte Problemlos, ausser das der "Taksi" Fahrer an diversen Straßensperren halten musste. In der Jalan Jaksa wieder ins beste Hotel am Platz eingekehrt "Hotel Karya" 100.000Rp mit Frühstück. Diesmal war in der Backpacker Straße Jakartas gar kein Tourist mehr zu sehen alle hatte nach dem Anschlag das weite gesucht. So verbrachten wir den Abend nur mit Einheimischen in einem der Bars und ich unterhielt mich überall ein wenig.

07.08.03
Früh los mit dem üblichen Airportbus von der Gambir Trainstation für 10.000Rp und am Flughafen noch mal 100.000Rp - Abflug Tax bezahlt. Das haut rein.
Am Nachmittag dann in Singapore angekommen und auf Tomomi gewartet. Sie sollte eine Unterkunft klar machen und uns am Flughafen abholen. Wer war nicht zum vereinbarten Zeitpunkt da … - Tomomi. Sie kam dann mit 1,5h Verspätung und nach einem Ausruf im gesamten Flughafen Singapore lagen wir uns freudestrahlend in den Armen.

Fazit Indonesien
Im nachhinein fällt es mir schwer noch ein objetives Fazit zu geben - schließlich vergisst man die unangenehmen Sachen zum Glück recht schnell - und behält nur die schönen Erlebnisse im Kopf. Eine minimale Einschätzung kann ich nur für die Insel Java und Bali geben - und da hat mir Bali mit Abstand besser gefallen. In Java - speziell in den Städten herrscht ziemliches Chaos und Korruption. Die Menschen waren Mitte 2003 ziemlich schlecht drauf. Die wirtschaftliche Lage ist wohl dafür verantwortlich. Viele ehemals wohlhabenden Gegenden in Indonesien scheint es sehr schlecht zu gehen und das Land ist in einer Abwärtsspirale. Früher häufig in einem Atemzug mit den aufstrebenden Staaten Südostasiens wie Thailand/ Malaysia/ Singapore genannt, habe ich den Eindruck gewonnen das sich Indonesien politisch und wirtschaftlich auf dem Rückzug befindet. Man sieht dies an der Korruption vieler staatlicher Organisationen / Unternehmen, dem Zerfall der Infrastruktur (Fähren/Züge/Straßen) und der allgemeinen Armut und Abzockmentalität der Menschen. Jeder muss sehen wo er bleibt und so werden Touristen mehr als nötig bedrängt weil sich immer mehr arbeitslose Menschen um immer weniger Touristen scharren. In Jakarta hatte ich die Gelegeneheit mit einem Studenten über das monatliche Nettoeinkommen zu reden - er studierte einen Ingenieur Beruf an einer Uni und schätzte sein Gehalt beim Eintritt ins Berufsleben auf ca 250 Dollar - wenn er in Jakarta einen Job bekommen sollte. Darauf machten er und seine Kollegen sich aber keine Hoffnung - sie wollen und können nach Malaysia oder Amerika arbeiten gehen...
Weiterhin hatte ich den Eindruck das sich durch die allgemeine Rezession überall lethargie breit machte - keiner strengte sich mehr an. Dies begann bei den Angestellten in irgendwelchen Läden, Tankstellen bei auskunftsersuchen in Reisebüros oder Hotels und erstreckte sich bis zum Zugpersonal, Busfahrern, Postangestellten, Apothekern usw. Dadurch waren viele in den Reiseführeren angepriesenen Herbergen total runtergekommen - aber es gab keine alternativen - alle Herbergen waren runtergekommen, verdreckt - man lebte vor allem in Java von der Substanz. Bis auf wenige Reiche (abgeschottete hinter hochen Zäunen und eigenen Sicherheitsdienst) scheint es keine geschäftstüchtige Mittelschicht zu geben - nur Angestellte die für geringe Löhne nicht motiviert sind. Ausnahmen bilden die geschäftstüchtigen Chinesen und die Menschen auf Bali. Die Balinesen sind von einem ganz anderen schlag und man spürt deren Freundlichkeit und Motivation sofort.

Die Lebenshaltungskosten lassen sich sehr schlecht schätzen - bei mir betrugen sie im Schnitt 5 US-Dollar /Person je Übernachtung im Doppelzimmer. Den Preis einer Mahlzeit (den angepassten Magen vorrausgesetzt) schätze ich auf 2 Dollar. Das Reisen mit Bus oder Bahn 2. Klasse ist spottbilig sodas es kaum auf Budget schlägt. Für 600km Bahn 1. Klasse muss man mit 15 Dollar rechnen. Private? Buslinien sind noch billiger - Nachtbusse sind ziemlich verbreitet. Die großen Städte wie Jakarta, Surabaya, Yogyakarta sind wenn man deutsche Standarts sucht (z.B. Hotel) teuerer als Deutschland. Stomausfälle waren nicht selten - was besonders dann ärgerlich wäre wenn man AirCondition gebucht hat - dann aber wegen Stromausfall - oder gezielter Abschaltung ab 20:00 nicht verwenden kann, -aber das betrifft ja die Budget Reisenden eh nicht. Bier sowie alle Alkoholischen Getränke waren durch hohe Steuern vergleichsweise überteuert. Cola gabs dagegen spottbillig - überall. Wasser war natürlich noch billiger - auch wenn man in den Touristengebieten erstmal lange suchem muss um an die "Einheimische" Marke zu gelangen, da dort natürlich Volvic & Co. für 2 Dollar in der ersten Reihe stehen. Insgesammt habe ich für die 18 Tage 500 US Dollar benötigt.
Falls ich jemals nochmal diese Strecke machen sollte - dann würde ich das nächste mal mit dem Moped durchs Land reisen - aber das sage ich wahrscheinlich bei jedem Trip im nachhinein.

Wie es weitergeht mit Schmeissi´s Südostasientrip könnt Ihr nachlesen unter Reisebericht: Südostasien Singapore - Thailand 2003 - ... mit Schmeissi und Tomomi sobald ich den Bericht fertig habe :)).

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Indonesien 2003