Großbritannien
Großbritannien - Einwohner und Religionen
Mit 60,8 Millionen Einwohner gehört Großbritannien zu den bevökerungsreichsten Staaten der EU. Im Schnitt gibt es 252 Einwohner pro Quadratkilometer. Das jährliche Bevölkerungswachstum beträgt 0,3 Prozent (Stand 2007).
Menschen und ethnische Gruppen
- Seit den 60er Jahren leben zahlreiche Einwanderer aus den ehemaligen Kolonien in London.
Den größten Anteil an der Bevölkerung Großbritanniens haben die in England ansässigen Menschen (80 Prozent), gleichzeitig ist England der am dichtesten besiedelte Teil des Königreiches. Ungefähr zehn Prozent sind Schotten, vier Prozent Iren, zwei Prozent Waliser. Etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung sind Inder, die damit die größte Einwanderergruppe aus einem Land stellen. Die übrigen drei Prozent verteilen sich auf Angehörige anderer ethnischer Gruppen, überwiegend aus Südasien, Afrika und der Karibik.
Die wichtigsten Einwanderungsbewegungen fanden in den 1950-er und 1960-er Jahren statt, wobei vor allem Menschen aus den ehemaligen britischen Kolonien in der Hoffnung auf Arbeit und einen höheren Lebensstandard nach Großbritannien übersiedelten. Aus Südasien kamen neben den Indern auch Menschen aus Pakistan und Bangladesh, letztere vor allem in Folge des Bürgerkriegs 1971. Auch Chinesen und Singhalesen machen einen wichtigen Anteil der ethnischen Gruppen aus. Eine weitere bedeutende Gruppe bilden die Einwanderer aus der Karibik, die in den 1950-er Jahren ins Vereinigte Königreich kamen. Die meisten von ihnen stammten aus Jamaica, Dominica sowie Trinidad und Tobago. Hinzu kommen Menschen aus den ehemaligen Kolonien in Afrika. Angehörige ethnischer Minderheiten leben vor allem in den größeren Städten und industriellen Ballungsgebieten.
Überhaupt ist Großbritannien einer der am stärksten verstädterten Staaten der Welt. Insgesamt 89 Prozent aller Briten leben in Städten, ungefähr 40 Prozent der Bevölkerung in den großen Ballungszentren der Insel, die sich um die Städte London, Manchester,Liverpool, Sheffield, Birmingham, Newcastle upon Tyne und Leeds gebildet haben.
Religionen
Mehrere Gesetze, die zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert erlassen wurden, gewährleisten die Glaubensfreiheit.Im politischen Geschehen spielt Religion heute kaum eine Rolle . Fast alle größeren Religionen sind in Großbritannien vertreten. Die größte religiöse Gruppe ist dabei das Christentum mit einem Anteil von knapp 72 Prozent der Bevölkerung. Mit der anglikanischen Kirche und der presbyterianischen schottischen Kirche verfügt Großbritannien über zwei Staatskirchen. Die anglikanische Kirche, mit einer Anhängerschaft von 57 Prozent der Gesamtbevölkerung die größte Glaubensgemeinschaft im Königreich, wird hauptsächlich durch die Church of England vertreten, umfasst darüber hinaus jedoch auch die Church of Wales, die Scottish Episcopal Church und die Church of Ireland. Ungefähr 15 Prozent der Briten verteilen sich auf andere protestantische Gruppen. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich etwa 13 Prozent, meist Menschen mit irischer Abstammung.
Dem Islam gehören etwa zwei Prozent der Briten an, auch Hindus und Sikhs haben in vielen Städten große Gemeinden. Mit ungefähr 300 000 Mitgliedern ist die jüdische Gemeinde Großbritanniens die zweitgrößte in Europa. Eine wachsende Zahl von Briten, momentan ungefähr 23 Prozent, fühlt sich keiner bestimmten Religionsgemeinschaft zugehörig.
Von politischer Brisanz ist das Thema der Religion heute nur noch in Nordirland, wo die katholischen Nachfahren der ursprünglichen irischen Bevölkerung den Nachfahren der englischen und schottischen Siedler in einem von Gewalttaten und Terror geprägten Konflikt gegenüberstehen. Die religiöse Komponente ist allerdings nur ein Aspekt dieses überwiegend politisch motivierten Konflikts. So fühlt sich die katholische Bevölkerung eher der Republik Irland zugehörig und strebt einen Anschluss an diese an, während die protestantischen Gruppen den Verbleib beim Vereinigten Königreich favorisieren.