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Teil 5 - An der Grenze zu Tibet (Lijang, Sechstausender und Dali)



07.12.2004 - Lijiang (Stadt auf 2600m Platau)
Von Kunming sind wir nach Lijiang geflogen. Mit einem Taxi wollten wir in die Stadt fahren, aber das erste Taxi hatte kein Taxischild auf dem Dach, nur ein Taxameter, aber da wir das schon kannten, wollten wir in dieses nicht einsteigen. Das nächste Taxi durften wir nicht nehmen und alle zeigten auf das erste Taxi, also blieb uns keine andere Wahl und wir fuhren überteuert in die Altstadt. Diskutieren und handeln half auch nichts, wir bezahlten, ärgerten uns eine Weile und suchten eine Unterkunft. Wir bemerkten eine ältere Frau, die uns begleitete und bot uns eine private Unterkunft für umgerechnet 5 Euro an. Wir ließen uns vorerst nicht darauf ein und schauten uns ein teueres Hotelzimmer an. Nach langem hin und her und „Geiz ist geil“ folgten wir der Frau. Das Zimmer war in Ordnung und warmes Wasser gab es auch, also buchten wir es für 3 Nächte. Lijiang ist zwar ein sehr schöner Ort mit gemütlichen Cafés, schmalen Bäche, Gassen, Marktplätze und viele viele Souvenirstände, aber leider auf einem 2.600m hohen Plateau (erste Ausläufer Tibets). Es war kalt! Nicht nur in der Unterkunft, auch in den Kneipen und Geschäften. Abends haben wir uns das berühmte Naxi Orchester angeschaut. Die Naxi sind ein kleines Volk und stammen von den tibetischen Nomaden ab. Das Orchester bestand aus 20 alten Männern und 5 Frauen. Jeder spielte ein anderes Instrument. Man muss es einfach erlebt haben. Jedoch lange hielten wir es nicht aus und das lag nicht nur an der klirrenden Kälte! Wir setzten uns ins Sakura Café und wärmten uns, wie alle anderen auch, mit Alkohol auf.



08.12.2004 - Jade Dragon Snow Mountain
In der Unterkunft wohnte derzeit auch eine Familie aus Singapur. Glückstreffer! Nach einem kurzen Gespräch kam heraus, dass wir das gleiche Ziel hatten und schon saßen wir alle zusammen im Auto und fuhren in das Jadedrachen-Schneegebirge (Yulong Xueshan, 5.596m Höhe). Auf 3.600m Höhe hatten wir das perfekte Wetter um mit dem Pferd über die Berge zu reiten (120Yuan Eintritt, Seilbahn 80 Yuan, Pferd 103 Yuan für eine Stunde) und das schöne war, wir hatten endlich mal wieder Ruhe! Zurück in Lijiang waren wir in einer tibetischen Kneipe und tranken leckeren "Sweet Tea", aßen "Chou Chou Noodles" und "Tibetian Soup". Kann ich nur empfehlen!



09.12.2004 - "Tiger Leaping Gorge"
Mit dem Taxi sind wir zur Tigersprung-Schlucht gefahren. Diese 15km lange Schlucht gehört zu den tiefsten der Welt (30 Yuan Eintritt, 200 Yuan Taxi). Bis zu 3.900m ragen die Berge über den Jinsha-Fluss, den späteren Yangzi, hinauf. Die Schlucht heisst Tigersprung-Schlucht, weil an der engsten Stelle der Fluss nur 30m breit ist und durch einen Felsen blockiert wird. Diese Stelle kann von „einem Tiger übersprungen“ werden. Nun gut, wir fanden das ganze nicht so eindrucksvoll, haben ein paar Fotos gemacht und sind mit dem Taxi zurückgefahren. Auf dem Rückweg hatten einen Zwischenstopp an einem See. Wir hätten hier wieder mit dem Pferd reiten können oder eine Bootstour machen können. Da es schön spät war unternahmen wir nichts, schossen einige Fotos und fuhren zurück nach Lijiang.



10.12.2004 - Mit dem Bus nach Dali
Dieses Mal mussten wir uns bereits 7:30 Uhr aus dem Bett quälen. Mit dem öffentlichen Bus sind wir ca. vier Stunden nach Dali gefahren. Es war eine sehr angenehme Fahrt – endlich mal nicht fliegen und vom Bus her, sieht man eh mehr als vom Flieger. In Dali angekommen, stürzten sich mindestens 10 Leute auf uns und wollten uns eine Unterkunft anbieten, glücklicherweise hatten wir uns eine bereits ausgesucht und der Fahrer vom „MCA Guesthouse“ war auch da. Er war nur kein Taxifahrer, sondern ein Kutscher. Ich denke heute noch an das arme Pferd, welches den steilen Berg mit uns Dreien und zwei schweren Kraxen ziehen musste. Am liebsten wäre ich ausgestiegen. Dali ist auch wie Lijiang ein kleiner gemütlicher Ort zum relaxen mit netten Kneipen und Cafés in 1.980m Höhe. Die zahlreichen Kutschen haben wir nicht in Anspruch genommen, stattdessen sind wir viel gelaufen. Ein kleiner 3stündige Trip war zum Beispiel der Fussmarsch zum 40 km langen Er-See.



Teil 6 - Jinghong und der Regenwald